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Russlands Wirtschaft steht am Scheideweg: Hohe Inflation, sinkende Nachfrage und strukturelle Probleme setzen dem Land massiv zu. Besonders die Automobil-, Maschinenbau- und Baubranche kämpfen mit dramatischen Rückgängen. Welche Faktoren treiben die Krise voran, und wie tiefgreifend sind die Folgen? Ein Blick auf die alarmierenden Zahlen und Hintergründe.
Russlands Wirtschaft vor dem Kollaps
Die russische Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Laut einem Bericht der Frankfurter Rundschau vom 18. April 2025 kämpft das Land mit einer anhaltenden Inflation von über zehn Prozent (Stand: März 2025). Trotz mehrfacher Leitzinserhöhungen durch die Zentralbank konnte die Inflation nicht eingedämmt werden. Unternehmen beklagen hohe Löhne, Materialkosten und gestiegene Steuern. Im Jahr 2024 stiegen die Löhne durchschnittlich um 9,1 Prozent, was den ohnehin angespannten Arbeitsmarkt zusätzlich belastet.
Besonders betroffen ist die Automobilindustrie. Laut The Insider wird ein Rückgang der Pkw-Verkäufe um 11 Prozent im Jahr 2025 erwartet. Hersteller von Nutzfahrzeugen melden Umsatzrückgänge von bis zu 70 Prozent und volle Lager mit unverkauften Fahrzeugen. Auch der Maschinenbau leidet: Die Produktion von Elektrogeräten sank im Februar 2025 um 2,6 Prozent, nachdem sie im Januar bereits um 9,1 Prozent gefallen war. Die Baubranche könnte bis 2027 einen drastischen Rückgang bei der Fertigstellung von Mehrfamilienhäusern erleben, falls die Zinsen hoch bleiben.
„Die Investitionen in den Rüstungssektor sind nicht nachhaltig und hängen stark vom Krieg ab“, so das TsNIIchermet Analytical Center.
Zusätzlich belasten die von Donald Trump initiierten Handelszölle die russische Wirtschaft. Die Ölpreise, eine wichtige Einnahmequelle für Russland, sind durch die Unruhen auf dem Markt gefallen, was die wirtschaftliche Lage weiter verschärft.
Wirtschaftssektor | Rückgang |
---|---|
Automobilindustrie | -11 % (Pkw-Verkäufe 2025) |
Maschinenbau | -2,6 % (Elektrogeräte, Februar 2025) |
Baubranche | -30–35 % (Neubauprojekte bis 2027) |
Zusammenfassung: Russlands Wirtschaft leidet unter hoher Inflation, sinkender Nachfrage und den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs. Besonders betroffen sind die Automobil-, Maschinenbau- und Baubranche.
Deutsche Wirtschaft in der Krise
Die deutsche Wirtschaft befindet sich laut einer Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in einer schwierigen Lage. Wie Oiger am 18. April 2025 berichtet, planen über ein Drittel der Unternehmen, im Jahr 2025 Arbeitsplätze abzubauen. Besonders pessimistisch sind die Bauwirtschaft und die Industrie, während der Dienstleistungssektor etwas optimistischer bleibt.
Rund 35 Prozent der Unternehmen wollen ihre Investitionen im Vergleich zu 2024 reduzieren. Der Zollkrieg, ausgelöst durch die Politik von US-Präsident Donald Trump, belastet die deutsche Wirtschaft zusätzlich. Laut IW-Konjunkturchef Michael Grömling stellt dies eine „Härteprüfung“ dar, die eine enge Abstimmung der deutschen Regierung mit der EU erfordert, um Stabilität zu gewährleisten.
„Donald Trumps Launen kommen zu einer Unzeit und sind eine Härteprüfung für die deutsche Wirtschaft“, so Michael Grömling.
Die Bauwirtschaft und die Industrie sind besonders betroffen, während der Dienstleistungssektor Anfang 2025 mehr Optimisten als Pessimisten verzeichnete. Die Unsicherheiten im globalen Handel und die Zölle belasten jedoch weiterhin die gesamte Wirtschaft.
- 35 % der Unternehmen planen Beschäftigungsabbau.
- 35 % der Unternehmen wollen weniger investieren.
- Der Dienstleistungssektor zeigt leichte Erholungstendenzen.
Zusammenfassung: Die deutsche Wirtschaft kämpft mit den Folgen des Zollkriegs und einer schwachen Konjunktur. Besonders die Bauwirtschaft und die Industrie sind betroffen, während der Dienstleistungssektor etwas optimistischer bleibt.
Einschätzung der Redaktion
Die wirtschaftliche Lage Russlands zeigt eine deutliche Schwächung, die auf strukturelle Probleme, externe Handelsbeschränkungen und die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs zurückzuführen ist. Die hohe Inflation und die sinkende Nachfrage in Schlüsselindustrien wie der Automobil- und Baubranche verdeutlichen die Abhängigkeit der russischen Wirtschaft von Rohstoffexporten und staatlich gelenkten Investitionen, insbesondere im Rüstungssektor. Diese Abhängigkeit birgt erhebliche Risiken, da sie weder nachhaltig noch diversifiziert ist. Die anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten könnten langfristig die Stabilität des Landes gefährden und die soziale Unzufriedenheit verstärken.
Die deutsche Wirtschaft steht ebenfalls vor Herausforderungen, die jedoch stärker durch externe Faktoren wie den Zollkrieg und globale Unsicherheiten geprägt sind. Während die Bauwirtschaft und die Industrie unter Druck stehen, zeigt der Dienstleistungssektor eine gewisse Resilienz. Dennoch ist die Reduktion von Investitionen und der geplante Arbeitsplatzabbau ein Warnsignal für die deutsche Konjunktur. Eine enge Zusammenarbeit innerhalb der EU und eine strategische Anpassung an die veränderten globalen Handelsbedingungen sind essenziell, um die wirtschaftliche Stabilität zu sichern.
Quellen:
- Frust in Russlands Wirtschaft: Putins Firmen erwarten Schlimmes – Kollaps droht
- Konjunkturumfrage: Unternehmen stecken tief in der Krise
- Konkunkturumfrage: Deutsche Wirtschaft tief in der Krise
- Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 18.04.2025
- Gastbeitrag zur Wirtschaft: Wie weniger Regulierung der Gesellschaft helfen könnte - Rheinland-Pfalz
- IW-Konjunkturumfrage Frühjahr 2025: Kein Aufschwung in Sicht