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Hohe Strompreise, ein Generationswechsel in der Wirtschaftswissenschaft, eine mögliche Übernahme im deutschen Einzelhandel, regionale Infrastrukturprojekte und die Wetterabhängigkeit des Gastgewerbes – der aktuelle Pressespiegel beleuchtet zentrale Herausforderungen und Entwicklungen, die Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland prägen.
Woidke warnt vor Folgen hoher Stromkosten
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sieht die Wirtschaft durch die aktuellen Strompreise stark belastet. Er betont, dass eine schnelle Entlastung der Wirtschaft bei den Strompreisen notwendig sei. Woidke äußerte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: „Wenn die Stromkosten in Deutschland nicht sinken, droht die Transformation unserer Industrie zu scheitern.“
Woidke hebt hervor, dass Unternehmen im internationalen Wettbewerb bestehen müssen und dafür die Stromkosten schnellstmöglich sinken sowie die Netzentgelte gedeckelt werden sollten. In einem Brief an Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) warnte er im Juli vor einem möglichen Verlust wichtiger Teile der Industrie in Deutschland aufgrund hoher Strompreise. Er schrieb: „Arbeitsplätze gehen verloren und die Wertschöpfung verlagert sich in andere Länder.“
Brandenburg erzeugt laut Woidke bereits mehr Strom aus erneuerbaren Energien, als es verbraucht, und exportiert diesen in andere Länder. Die Netzentgelte, ein Bestandteil des Strompreises, sind in Regionen mit viel erneuerbaren Energien wie im Norden oft höher als im Süden. Die Bundesregierung plant deshalb Entlastungen, wobei unklar ist, inwieweit die Versorger diese an die Kunden weitergeben. Eine Senkung der Stromsteuer für alle Firmen und private Haushalte ist vorerst nicht vorgesehen.
- Stromkosten belasten die Wirtschaft erheblich.
- Woidke fordert eine Deckelung der Netzentgelte.
- Brandenburg exportiert Strom aus erneuerbaren Energien.
- Keine Senkung der Stromsteuer für alle geplant.
„Wenn die Stromkosten in Deutschland nicht sinken, droht die Transformation unserer Industrie zu scheitern.“ (Dietmar Woidke, SPD)
Infobox: Die Diskussion um hohe Strompreise bleibt ein zentrales Thema für die deutsche Industrie. Laut SZ.de sieht Woidke die Gefahr, dass Arbeitsplätze verloren gehen und Wertschöpfung ins Ausland abwandert.
Der Ökonom Claus Köhler ist gestorben
Der renommierte Ökonom und Geldpolitiker Claus Köhler ist im Alter von 97 Jahren verstorben. Zu den zentralen Themen seines Lebenswerks zählten die Funktion des Geldes und der Finanzmärkte in der Wirtschaft sowie der Handlungsspielraum der Wirtschaftspolitik von Nationalstaaten in einer offenen Weltwirtschaft.
Bereits in seiner 1950 an der Freien Universität Berlin abgeschlossenen Doktorarbeit beschäftigte sich Köhler mit Wechselkursen und verband dabei geldwirtschaftliche mit internationalen Überlegungen. Das Geldwesen und die Globalisierung blieben bis zuletzt seine wichtigsten Themen.
- Köhler wurde 97 Jahre alt.
- Seine Doktorarbeit entstand 1950 an der Freien Universität Berlin.
- Schwerpunkte: Geldwesen, Finanzmärkte, Globalisierung.
Infobox: Claus Köhler prägte die deutsche und internationale Wirtschaftswissenschaft mit seinen Analysen zu Geld und Globalisierung maßgeblich. (Quelle: FAZ)
Liu Qiangdong will Mediamarkt-Saturn übernehmen
Liu Qiangdong, Gründer des chinesischen Onlinekonzerns JD.com, plant die Übernahme der Elektronikketten Mediamarkt und Saturn. In China bringt sein Unternehmen täglich Millionen Pakete ans Ziel. Liu steht für eine Unternehmensphilosophie, die auf Kontrolle, Geschwindigkeit und Originalware setzt – Billigware und Rabattschlachten lehnt er ab.
JD.com ist einer der größten Onlinehändler Chinas und will mit der Übernahme Europas Technikmärkte neu ausrichten. Liu Qiangdong ist bekannt dafür, dass er auf schnelle Lieferung setzt, im Zweifel auch persönlich. Der Slogan „Geiz ist geil“, der den deutschen Einzelhandel prägte, passt laut SZ.de nicht zu ihm.
- JD.com liefert in China täglich Millionen Pakete aus.
- Liu Qiangdong setzt auf Originalware und schnelle Lieferung.
- Die Übernahme könnte eine tiefgreifende Neuausrichtung für Mediamarkt und Saturn bedeuten.
Infobox: Mit der geplanten Übernahme durch JD.com steht der deutsche Elektronikhandel vor einem möglichen Wandel hin zu mehr Service und Qualität. (Quelle: SZ.de)
Stimme der Wirtschaft: Beobachtungen aus acht Jahren
Seit dem 4. September 2017 erscheint die Kolumne „Stimme der Wirtschaft“ des Unternehmensverbands Ratingen (UVR) monatlich im Ratinger Teil der Rheinischen Post. Ein zentrales Thema ist die Mobilität in der Region, insbesondere die rund 35.000 Einpendler, die häufig im Stau stehen. Der Lückenschluss der A44 zwischen Heiligenhaus und Ratingen ist weiterhin nicht vollendet, die Bauarbeiten sollen im Herbst beginnen, werden aber noch Jahre in Anspruch nehmen.
Ein weiteres großes Thema ist die Wiedereröffnung der Ratinger Weststrecke für den öffentlichen Personennahverkehr. Die Schienenverbindung zwischen Duisburg und Düsseldorf könnte für viele Pendler attraktiv sein, doch der Bau eines dritten Gleises ist wegen des Vorrangs des Güterverkehrs unumgänglich. Die Planungen sind dadurch zeitaufwendig und teuer, und die prognostizierten Kosten sollen sich angeblich vervierfachen. Dies könnte das Aus für die Reaktivierung der Strecke bedeuten.
Auch die Wirtschaftsförderung in Ratingen war Thema. Die Leitung ist seit einigen Monaten neu besetzt, was als Chance für frischen Wind gesehen wird. Allerdings muss der Bereich personell weiter aufgestockt werden. Der UVR plant anlässlich des 750-jährigen Stadtjubiläums eine Ausstellung und Veranstaltungen, um die Bedeutung der Wirtschaft für die Stadt zu verdeutlichen.
- Rund 35.000 Einpendler in die Region Ratingen.
- Lückenschluss der A44 weiterhin nicht abgeschlossen.
- Wiedereröffnung der Weststrecke durch hohe Kosten gefährdet.
- Wirtschaftsförderung mit neuer Leitung, aber weiterem Personalbedarf.
- 750-jähriges Stadtjubiläum mit wirtschaftlichem Fokus im kommenden Jahr.
Infobox: Die wirtschaftliche Entwicklung Ratingens bleibt eng mit Infrastrukturprojekten und einer aktiven Wirtschaftsförderung verbunden. (Quelle: RP Online)
Wechselhaftes Wetter macht Gastgewerbe zu schaffen
Das Gastgewerbe in Hessen leidet unter dem wechselhaften Wetter. Laut einem Bericht von hessenschau.de beeinträchtigen die unbeständigen Wetterbedingungen die Geschäfte der Gastronomie erheblich. Besonders Außengastronomien sind betroffen, da sie stark vom Wetter abhängig sind.
Die Branche sieht sich durch die Wetterkapriolen vor große Herausforderungen gestellt. Die Umsätze schwanken stark, was die Planungssicherheit für viele Betriebe erschwert.
- Wechselhaftes Wetter beeinträchtigt das Gastgewerbe in Hessen.
- Außengastronomien sind besonders betroffen.
- Umsätze schwanken, Planungssicherheit leidet.
Infobox: Das Gastgewerbe in Hessen steht durch das unbeständige Wetter vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen. (Quelle: hessenschau.de)
Einschätzung der Redaktion
Die anhaltend hohen Stromkosten stellen eine erhebliche Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie dar. Ohne eine rasche und spürbare Entlastung drohen Standortnachteile, die zu Arbeitsplatzverlusten und einer Verlagerung von Wertschöpfung ins Ausland führen können. Die Forderung nach einer Deckelung der Netzentgelte ist angesichts der regionalen Unterschiede bei den Strompreisen nachvollziehbar und könnte kurzfristig für mehr Gerechtigkeit sorgen. Langfristig bleibt jedoch entscheidend, wie die Energiewende so gestaltet werden kann, dass sie nicht zur Belastung für die Industrie wird, sondern als Standortvorteil genutzt werden kann. Die aktuelle Unsicherheit über die Weitergabe geplanter Entlastungen an die Verbraucher verschärft die Problematik zusätzlich und hemmt Investitionen in die Transformation der Wirtschaft.
- Hohe Strompreise gefährden die industrielle Transformation.
- Standortnachteile und Arbeitsplatzverluste sind reale Risiken.
- Eine schnelle und gezielte Entlastung ist dringend erforderlich.
Quellen:
- Energiekosten - Woidke warnt vor Folgen hoher Stromkosten - Wirtschaft - SZ.de
- Der Ökonom Claus Köhler ist gestorben
- Liu Qiangdong will Mediamarkt-Saturn übernehmen. Wer ist der Mann? - Wirtschaft - SZ.de
- Stimme der Wirtschaft: Beobachtungen aus acht Jahren
- Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 03.08.2025
- Wechselhaftes Wetter macht Gastgewerbe zu schaffen