Wirtschaftsabschwung 2024: Thüringen, Bremen und Rheinland-Pfalz besonders betroffen

    28.03.2025 69 mal gelesen 2 Kommentare

    Die wirtschaftliche Lage in Deutschland zeigt sich 2024 regional stark angespannt: Thüringen, Bremen und Rheinland-Pfalz verzeichnen deutliche Rückgänge des Bruttoinlandsprodukts, wobei insbesondere das verarbeitende Gewerbe und die Bauwirtschaft betroffen sind. Gleichzeitig verschärfen internationale Maßnahmen, wie Panamas Vorgehen gegen Russlands Schattenflotte, den Druck auf globale Handelsströme. Ein Überblick über die Herausforderungen und Lösungsansätze der betroffenen Regionen und Akteure.

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    Thüringens Wirtschaft schrumpft deutlich

    Die Wirtschaft in Thüringen hat im Jahr 2024 einen deutlichen Rückgang verzeichnet. Nach Angaben des Statistischen Landesamts in Erfurt sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) preisbereinigt um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit liegt Thüringen deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt, der einen Rückgang von 0,2 Prozent aufweist. Im Jahr 2023 hatte Thüringen noch ein leichtes Wachstum von 0,4 Prozent erzielt.

    Die Wirtschaftsministerin Colette Boos-John (CDU) betonte die Notwendigkeit, die wirtschaftsnahen Infrastrukturen zu modernisieren und bürokratische Hürden abzubauen. Zudem forderte sie eine Entlastung bei den Energiepreisen und eine Vereinfachung von Förderprogrammen. Das verarbeitende Gewerbe verzeichnete ein Minus von 2,9 Prozent, während das Baugewerbe um 5,3 Prozent einbrach. Das BIP je Erwerbstätigem lag bei 76.787 Euro.

    „Das zeigt, dass wir im Land zügig unsere Hausaufgaben machen und uns für die Zukunft besser aufstellen müssen“, so Boos-John.
    Jahr BIP-Veränderung
    2023 +0,4%
    2024 -1,3%

    Zusammenfassung: Thüringens Wirtschaft schrumpfte 2024 um 1,3 Prozent, insbesondere durch Einbrüche im verarbeitenden Gewerbe und Baugewerbe. Maßnahmen zur Verbesserung der Standortbedingungen sind dringend erforderlich.

    Bremens Wirtschaft unter Druck

    Auch Bremen verzeichnete 2024 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung. Das BIP sank preisbereinigt um 1,0 Prozent, wie das Statistische Landesamt mitteilte. Besonders das produzierende Gewerbe trug zu diesem Rückgang bei. Im Gegensatz dazu konnte der Dienstleistungssektor, insbesondere öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit, leicht zulegen.

    Die Zahl der Erwerbstätigen ging von 444.300 auf 444.100 zurück. Experten warnen zudem vor den Auswirkungen von US-Zöllen auf die Bremer Autoindustrie und Logistikbranche, deren genaue Folgen jedoch noch unklar sind.

    „Die Stimmung ist schlecht“, erklärte der Geschäftsführer der Unternehmerverbände in einem Interview.

    Zusammenfassung: Bremens Wirtschaft schrumpfte 2024 um 1,0 Prozent. Während das produzierende Gewerbe schwächelt, zeigt der Dienstleistungssektor leichte Zuwächse.

    Rheinland-Pfalz: Wirtschaftliche Talfahrt setzt sich fort

    Die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz befindet sich weiterhin auf Talfahrt. Das BIP sank 2024 um 1,1 Prozent, wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilte. Besonders das verarbeitende Gewerbe, der Maschinenbau und die Pharmaindustrie trugen zu diesem Rückgang bei. Bereits 2023 war die Wirtschaftsleistung um 4,3 Prozent geschrumpft.

    Die Erwerbstätigkeit ging erstmals seit 2020 leicht um 0,2 Prozent zurück. Im Jahresdurchschnitt waren 2,06 Millionen Menschen erwerbstätig. Das Arbeitsvolumen sank um ein Prozent auf 2,68 Milliarden Stunden.

    Jahr BIP-Veränderung
    2022 -0,2%
    2023 -4,3%
    2024 -1,1%

    Zusammenfassung: Rheinland-Pfalz verzeichnete 2024 einen BIP-Rückgang von 1,1 Prozent, insbesondere durch Schwächen im verarbeitenden Gewerbe. Die Erwerbstätigkeit und das Arbeitsvolumen gingen ebenfalls zurück.

    Panama erschwert Russlands Schattenflotte den Betrieb

    Panama hat angekündigt, 128 russische Schiffe aus seinem Schiffsregister zu löschen. Bereits zuvor wurden 70 Schiffe entfernt. Dieser Schritt folgt auf Sanktionen der USA und ihrer Verbündeten. Die sogenannte Schattenflotte Russlands, die unter falschen Flaggen operiert, dient der Umgehung von Sanktionen und ermöglicht es Russland, trotz eines Ölpreisdeckels weiterhin Gewinne zu erzielen.

    Die Entfernung der Schiffe aus dem Register könnte Verluste von bis zu zwei Millionen US-Dollar verursachen. Experten warnen jedoch, dass Russland weiterhin Schlupflöcher nutzen könnte, um den Handel fortzusetzen.

    „Solange nicht alle großen Flaggenregister Panamas Beispiel folgen, kann Moskau Schlupflöcher der westlichen Sanktionen nutzen“, erklärte Svitlana Romanko, Gründerin von Razom We Stand.

    Zusammenfassung: Panama verschärft die Maßnahmen gegen Russlands Schattenflotte, was zu wirtschaftlichen Verlusten führen könnte. Dennoch bleibt unklar, ob diese Schritte langfristig wirksam sind.

    Einschätzung der Redaktion

    Die wirtschaftlichen Rückgänge in Thüringen, Bremen und Rheinland-Pfalz verdeutlichen strukturelle Schwächen, die durch externe Faktoren wie Energiepreise, globale Handelskonflikte und branchenspezifische Herausforderungen verstärkt werden. Besonders alarmierend ist die anhaltende Schwäche des verarbeitenden Gewerbes, das in allen drei Bundesländern maßgeblich zum BIP-Rückgang beiträgt. Dies zeigt, dass kurzfristige Maßnahmen wie Förderprogramme oder Bürokratieabbau allein nicht ausreichen werden. Vielmehr sind langfristige Investitionen in Innovation, Digitalisierung und nachhaltige Energieversorgung notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

    Die Entscheidung Panamas, russische Schiffe aus dem Register zu entfernen, ist ein symbolisch wichtiger Schritt im Rahmen der Sanktionen gegen Russland. Allerdings bleibt die Effektivität solcher Maßnahmen begrenzt, solange andere Länder nicht nachziehen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer koordinierten internationalen Strategie, um die Umgehung von Sanktionen nachhaltig zu unterbinden.

    Quellen:

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    Puh, in dem Artikel steckt echt ne Menge drin. Ich finde es ja schon krass, wie unterschiedlich die einzelnen Bundesländer betroffen sind – da kann man eigentlich nicht mehr von einer homogenen Wirtschaftslage in Deutschland sprechen. Aber was mich stutzig macht: Wieso wird bei all diesen Analysen nicht stärker auf die Rolle von Ausbildungs- und Arbeitskräften eingegangen? Ich meine, dieser Rückgang bei den Erwerbstätigen in Bremen oder Rheinland-Pfalz ist doch ein deutliches Zeichen dafür, dass es nicht "nur" eine Frage der Industriepolitik oder Energiepreise ist. Sind die Leute vielleicht abgewandert? Oder wie steht es um die Qualifikation von Arbeitskräften in diesen Branchen, die aktuell so schwächeln?

    Ein anderer Punkt, der mich beschäftigt: Panama und dieser Schattenflotten-Kram. Ich habe zwar nicht das komplette Insiderwissen, aber wenn es echt nur symbolische Schritte sind, was bringt das dann langfristig überhaupt? Russland hat doch bestimmt irgendwelche Schlupflöcher oder fängt einfach an, sich andere Flaggen zu schnappen. Wirksamkeit hin oder her – ich denke schon, dass solche Aktionen wichtig sind, einfach, um ein Signal zu setzen. Aber dann müssten halt echt mehr Länder mitziehen, sonst ist das eher halbgar.

    Und noch was, diese Zahlen zum BIP-Verlust im verarbeitenden Gewerbe machen mir Sorgen. Immerhin sind das ja nicht irgendwelche "Kleinigkeiten" – gerade Maschinenbau oder Pharma sind doch wahnsinnig wichtig für den Export. Dabei hat man doch jahrelang nur davon gesprochen, wie stark das verarbeitende Gewerbe "made in Germany" ist... Vielleicht braucht es hier wirklich diese Innovations-Schübe, die in dem Artikel angesprochen werden, mit Digitalisierung und so. Aber mal ehrlich: Solche Änderungen dauern doch einfach ewig. Ich sehe irgendwie nicht, wie das kurzfristig die Wirtschaft wieder auf Kurs bringen soll.

    Insgesamt hab ich beim Lesen das Gefühl, dass von allem ein bisschen versucht wird, aber die Sachen nicht wirklich zu Ende gedacht sind. Hoffentlich wird in den nächsten Monaten mal ein klarerer Plan entworfen, sonst drehen wir uns im Kreis.
    Also ich muss sagen, die Entwicklung in Rheinland-Pfalz macht mir echt Sorgen. Klar, Thüringen und Bremen sind auch hart getroffen, aber dass Rheinland-Pfalz jetzt schon im zweiten Jahr so dermaßen ein Minus einfährt, sticht für mich besonders raus. Grad die Zahl mit -4,3% aus 2023 haut einen ja wirklich um – das ist ja fast wie ein wirtschaftlicher Totalschaden für das Jahr.

    Ich frag mich, wie das nach so einem Rückgang bei den Unternehmen überhaupt weitergehen soll, vor allem in der Pharmaindustrie und im Maschinenbau, die ja ein Rückgrat sind. Man hört immer wieder, dass es an strategischen Investitionen und Fachkräften mangelt, aber ich glaube, der Hase liegt auch woanders im Pfeffer: Diese ständig steigenden Energiepreise und der ewige bürokratische Kram ziehen die Wirtschaft doch noch mehr runter. Oder mal ganz simpel gefragt – wer investiert denn grade freiwillig groß in Deutschland, wo alle nur über Krisen reden? Mir fehlen da echt positive Signale aus der Politik.

    Das mit dem schwindenden Arbeitsvolumen finde ich auch beunruhigend. Wenn weniger gearbeitet wird und die Beschäftigung sogar leicht sinkt, fängt man doch schnell an, in so eine Abwärtsspirale reinzurutschen. Vor allem, wenn das über Jahre hinweg immer weitergeht, wie man ja schon seit 2022 sieht.

    Was das Baugewerbe angeht: Ich hab den Eindruck, dass das nicht nur an Unternehmenszahlen hängt, sondern auch an der Nachfrage. Es wird ja immer weniger gebaut, weil die Baukosten durch die Decke gehen. Eine Freundin von mir arbeitet in der Immobilienbranche und sagt, dass kaum noch kleine Unternehmen Kredite bekommen, weil die Banken so vorsichtig geworden sind. Vielleicht bräuchte es sowas wie eine gezielte Förderung für preiswerten Wohnungsbau, der gleichzeitig Anreize für Bauunternehmen schafft.

    Und was diese Aktionen von Panama angeht – wie einige hier schon gesagt haben, das ist doch nur die Spitze des Eisbergs. Schlupflöcher wird es weiterhin geben, da braucht man sich nichts vorzumachen. Ich finde allerdings trotzdem gut, dass wenigstens etwas passiert. Aber da müssten wirklich mehr Länder nachlegen, besonders die mit großen Flaggenregistern. Alleine wird Panama da nicht viel reißen.

    Insgesamt finde ich es aber gut, dass solche Themen überhaupt auf den Tisch kommen. Jetzt müsste nur mal jemand in die Pötte kommen und das Ganze stärker anpacken – Bürokratie abbauen, gezielt fördern, klare Visionen haben. Sonst lese ich in einem oder zwei Jahren hier wieder dieselben Zahlen, nur halt mit noch mehr Minus.

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