Wirtschaft unter Druck: Corona-Folgen, Elektromobilität und globale Herausforderungen

    28.03.2025 92 mal gelesen 3 Kommentare

    Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie haben Baden-Württemberg hart getroffen. Besonders das Gastgewerbe und der Einzelhandel mussten massive Einbußen hinnehmen, während staatliche Hilfen oft nur kurzfristig Entlastung brachten. Doch wie nachhaltig waren diese Maßnahmen, und welche Lehren lassen sich daraus ziehen? Ein Blick auf die Zahlen und Schicksale zeigt die ganze Dimension der Krise.

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    Corona-Pandemie: Wirtschaftliche Auswirkungen in Baden-Württemberg

    Die Corona-Pandemie hat die Wirtschaft in Baden-Württemberg stark beeinflusst. Besonders das Gastgewerbe verzeichnete massive Verluste und erlitt in den Jahren 2020 und 2021 Umsatzeinbußen von rund zwölf Milliarden Euro. Dies entspricht fast einem gesamten Jahresumsatz der Branche. Auch andere Sektoren wie die Reisebranche, Logistik, Kultur- und Kreativwirtschaft sowie der Einzelhandel waren stark betroffen.

    Ein Beispiel für die Auswirkungen ist das Modehaus Kögel in Esslingen, das nach 121 Jahren schließen musste. Der Lockdown führte zu einem kompletten Umsatzeinbruch, und trotz staatlicher Soforthilfen war der Betrieb nicht mehr rentabel. Die Rückzahlung der Hilfen war nur durch den Abverkauf der Lagerbestände möglich.

    „Im Prinzip waren da unsere Umsätze sofort bei Null und wir wussten ja nicht, wie lange das dauert.“ – Alexander Kögel, ehemaliger Geschäftsführer des Modehauses Kögel

    Insgesamt wurden in Baden-Württemberg während der Pandemie Soforthilfen in Höhe von 2,28 Milliarden Euro ausgezahlt, um Unternehmen und Selbstständige zu unterstützen. Dennoch mussten viele Betriebe die Hilfen später zurückzahlen, was zu weiteren Belastungen führte.

    Jahr Umsatzverlust Gastgewerbe Ausgezahlte Soforthilfen
    2020-2021 12 Milliarden Euro 2,28 Milliarden Euro

    Zusammenfassung: Die Pandemie führte zu erheblichen wirtschaftlichen Einbußen in Baden-Württemberg, insbesondere im Gastgewerbe und Einzelhandel. Staatliche Hilfen konnten Insolvenzen teilweise verhindern, mussten jedoch oft zurückgezahlt werden.

    Elektromobilität: Stagnierende Wechselbereitschaft

    Eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der Targobank zeigt, dass die Wechselbereitschaft von Verbrennerfahrern zu Elektroautos weiterhin stagniert. Nur 29 Prozent der Befragten planen den Umstieg auf alternative Antriebe wie Elektro, Hybrid oder Wasserstoff. Dieser Wert ist seit 2024 unverändert, liegt jedoch deutlich unter den 43 Prozent aus dem Jahr 2022.

    Hauptgründe für die Zurückhaltung sind der hohe Anschaffungspreis, die begrenzte Reichweite und das unzureichende Ladesäulennetz. Zudem zweifeln 56 Prozent der Befragten an der Umweltfreundlichkeit von Elektroautos im Vergleich zu modernen Verbrennern.

    Jahr Wechselbereitschaft
    2022 43%
    2023 36%
    2024-2025 29%

    Zusammenfassung: Trotz der Bedeutung von Elektroautos für den Klimaschutz bleibt die Wechselbereitschaft gering. Hohe Kosten und infrastrukturelle Defizite sind die Hauptgründe.

    Wirtschaftliche Herausforderungen in Rheinland-Pfalz

    Unternehmen in Rheinland-Pfalz fordern von der neuen Bundesregierung Maßnahmen wie Bürokratieabbau, schnellere Genehmigungsverfahren und bezahlbare Energie. Der Automobilzulieferer ZF betont die Notwendigkeit, Investitionen mit Reformen zu verknüpfen, um die wirtschaftliche Stimmung zu verbessern.

    Thyssen-Krupp, Mutterkonzern des Weißblechherstellers Rasselstein, fordert verlässliche Schritte in Richtung Klimaneutralität. Bis 2045 soll die Stahlproduktion in Duisburg klimaneutral werden, wobei Wasserstoff Kohle als Reduktionsmittel ersetzen soll.

    • Kalzip, ein Dach- und Fassadenbauer, hofft auf Investitionen in die Sanierung öffentlicher Gebäude.
    • Die Handwerkskammer Trier fordert eine Überprüfung der umfangreichen Bauvorschriften.
    • Die Dehoga Rheinland-Pfalz drängt auf eine reduzierte Mehrwertsteuer für Speisen, um die Gastronomie zu entlasten.

    Zusammenfassung: Unternehmen in Rheinland-Pfalz setzen auf Reformen und Investitionen, um die wirtschaftliche Lage zu stabilisieren. Klimaneutralität und Bürokratieabbau stehen dabei im Fokus.

    Türkei: Wirtschaftliche Unsicherheiten unter Erdoğan

    Die türkische Wirtschaft steht unter Druck, da die Inflation bei 10,1 Prozent verharrt und die Zentralbank den Leitzins auf 21 Prozent belässt. Präsident Erdoğan kritisiert die strenge Geldpolitik und sieht darin eine Belastung für die Wirtschaft. Gleichzeitig wird die Zentralbank-Chefin Elvira Nabiullina zunehmend zur Zielscheibe des Kremls.

    Die russische Wirtschaft ist stark von hohen Militärausgaben geprägt, was die Inflation weiter antreibt. Experten warnen vor einer Überhitzung der Wirtschaft, während Russland zunehmend auf eine Kriegswirtschaft angewiesen ist.

    Zusammenfassung: Die wirtschaftliche Lage in der Türkei und Russland bleibt angespannt. Hohe Zinsen und Militärausgaben belasten die Stabilität beider Länder.

    Einschätzung der Redaktion

    Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie in Baden-Württemberg verdeutlichen die Anfälligkeit bestimmter Branchen wie des Gastgewerbes und Einzelhandels gegenüber externen Krisen. Trotz staatlicher Hilfen konnten viele Unternehmen nicht gerettet werden, was auf strukturelle Schwächen und die begrenzte Wirksamkeit kurzfristiger Unterstützungsmaßnahmen hinweist. Die Rückzahlungspflicht der Hilfen hat zudem die finanzielle Belastung vieler Betriebe verschärft und könnte langfristig das Vertrauen in solche Programme beeinträchtigen. Um künftige Krisen besser zu bewältigen, sind nachhaltige Reformen und eine stärkere Resilienzförderung in der Wirtschaft unerlässlich.

    Quellen:

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    Also ich find ejtzt auch ein bischen krass das das Modehaus Kögel nach so langer Zeit dicht machen muste. Echt trauriG, wie sowas kein staatschutz oder so kriegt obwohl es so alt is! Man könnte doch statt hilfen zurück zahlen etwas wie nen Steuerbonus geben oder sowass, dann würds vllt. bisschen weniger Pleiten geben.
    Ich finde, was in dem Artikel über die Rückzahlungen der Corona-Hilfen steht, bringt echt eine wichtige Sache auf den Punkt. Das hat ja nicht nur finanzielle Probleme für viele Betriebe verschärft, sondern ist auch für das Vertrauen in solche Maßnahmen ein echtes Problem. Klar, die Hilfen waren notwendig, aber hätte man da nicht von Anfang an anders planen können, gerade bei so langanhaltenden Krisen?
    Ich finde es auch bedenklich, dass die Rückzahlung der Soforthilfen für viele Betriebe letztlich zu einer zusätzlichen Belastung wurde, wie es einer der Kommentatoren oben schon angemerkt hat. Gerade bei so traditionsreichen Firmen wie dem Modehaus Kögel wirkt das echt bitter. Es zeigt doch irgendwie, dass man in Krisenzeiten nicht nur kurzfristige Hilfe braucht, sondern langfristige Entlastungen oder vielleicht sogar sowas wie Steuererleichterungen für die Zeit danach.

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