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Thüringens wirtschaftlicher Aufschwung seit der Wiedervereinigung
Thüringens wirtschaftlicher Aufschwung seit der Wiedervereinigung
Seit 1990 hat Thüringen eine bemerkenswerte Transformation durchlaufen, die in Zahlen und Fakten weit mehr als nur einen Aufholprozess widerspiegelt. Der wirtschaftliche Aufschwung zeigt sich nicht nur im gestiegenen Bruttoinlandsprodukt, sondern auch in der zunehmenden Diversifizierung der Wirtschaftsstruktur. In den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung stand Thüringen vor massiven Herausforderungen: Der Zusammenbruch alter Industrien, hohe Arbeitslosigkeit und ein enormer Investitionsbedarf prägten das Bild. Doch der Freistaat hat sich aus dieser schwierigen Ausgangslage herausgearbeitet – und das mit erstaunlicher Geschwindigkeit.
Ein entscheidender Faktor war die gezielte Ansiedlung innovativer Unternehmen und die Modernisierung bestehender Betriebe. Besonders auffällig: Thüringen setzte früh auf die Förderung von Schlüsselbranchen wie Optik, Maschinenbau und Automotive. Die Investitionen in Infrastruktur – Autobahnen, Schienenwege, digitale Netze – haben das Land für Investoren und Fachkräfte attraktiver gemacht. Nicht zu vergessen: Die enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, die zahlreiche Forschungskooperationen und Clusterbildungen ermöglichte.
Was oft übersehen wird: Thüringen hat nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ aufgeholt. Die Produktivität je Erwerbstätigen liegt inzwischen nahe am Bundesdurchschnitt, was für ein ostdeutsches Flächenland alles andere als selbstverständlich ist. Zudem hat sich die Exportquote in den letzten zwei Jahrzehnten mehr als verdoppelt – ein klares Zeichen für die zunehmende internationale Wettbewerbsfähigkeit. Während andere Regionen mit dem demografischen Wandel kämpfen, hat Thüringen mit gezielten Programmen zur Fachkräftesicherung und Rückgewinnung von Absolventen gegengesteuert.
Der wirtschaftliche Aufschwung Thüringens ist also kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis strategischer Entscheidungen, harter Arbeit und eines gewissen Pragmatismus. Die Herausforderungen bleiben, doch die Basis für weiteres Wachstum ist gelegt – und das ist, ehrlich gesagt, schon ein ziemlicher Kraftakt gewesen.
Branchenvielfalt als Wachstumstreiber: Wichtige Sektoren in Thüringen
Branchenvielfalt als Wachstumstreiber: Wichtige Sektoren in Thüringen
Thüringens Wirtschaft lebt von einer außergewöhnlichen Branchenvielfalt, die das Land widerstandsfähig gegen Krisen macht und zahlreiche Chancen für Innovation und Beschäftigung bietet. Wer genauer hinschaut, entdeckt eine erstaunliche Bandbreite an spezialisierten Sektoren, die sich gegenseitig befruchten und für nachhaltiges Wachstum sorgen.
- Optik und Photonik: Thüringen ist europaweit als Zentrum für optische Technologien bekannt. Unternehmen aus Jena und Umgebung entwickeln Präzisionsoptik, Lasertechnik und Sensorik, die weltweit gefragt sind.
- Automotive: Die Automobilzulieferindustrie bildet ein dichtes Netzwerk aus mittelständischen Betrieben, die sowohl für deutsche als auch internationale Hersteller produzieren. Innovationen im Bereich Elektromobilität und Leichtbau werden hier vorangetrieben.
- Maschinenbau und Automation: Thüringer Maschinenbauer punkten mit maßgeschneiderten Lösungen für die Industrie 4.0. Besonders gefragt sind Anlagen für die Lebensmittel- und Verpackungsindustrie sowie Robotiklösungen.
- Life Science und Medizintechnik: Von Biotechnologie bis Medizintechnik – Unternehmen und Forschungseinrichtungen entwickeln hier Produkte, die von Diagnostik bis zu Implantaten reichen. Der Sektor wächst überdurchschnittlich schnell.
- Kunststoff- und Umwelttechnologien: Innovative Werkstoffe, Recyclingverfahren und nachhaltige Produktionsmethoden stehen im Fokus. Thüringen ist Vorreiter bei biobasierten Kunststoffen und GreenTech-Lösungen.
- Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT): Start-ups und etablierte Firmen treiben Digitalisierung und Softwareentwicklung voran. Künstliche Intelligenz, IT-Sicherheit und E-Government sind wichtige Themenfelder.
- Ernährungswirtschaft: Die regionale Lebensmittelproduktion ist geprägt von Qualität und Innovation. Moderne Verfahren und nachhaltige Wertschöpfungsketten sorgen für eine starke Position im deutschen Markt.
- Tourismus und Logistik: Neben der Industrie wächst auch der Dienstleistungssektor. Thüringen profitiert von seiner zentralen Lage und investiert in moderne Logistikzentren und touristische Infrastruktur.
Diese Branchenvielfalt ist kein Zufall, sondern das Ergebnis gezielter Standortpolitik und enger Kooperationen zwischen Unternehmen, Forschung und Verwaltung. Wer nach Wachstumspotenzialen sucht, findet in Thüringen eine breite Palette an Möglichkeiten – und das oft dort, wo man sie nicht unbedingt erwartet hätte.
Stärken und Schwächen der Thüringer Wirtschaft im Vergleich
Potenziale / Stärken | Herausforderungen / Schwächen |
---|---|
Vielseitige Branchenstruktur (Optik, Maschinenbau, Automotive, Life Science, IKT, Umwelttechnik) | Fachkräftemangel in technischen Berufen, IT und Gesundheitswesen |
Hohe Innovations- und Forschungsaktivitäten dank Kooperationen mit Hochschulen und Clustern | Demografischer Wandel mit Bevölkerungsrückgang und Überalterung |
Starke Mittelstandslandschaft mit flexiblen, eigentümergeführten Unternehmen | Wenige Konzernzentralen, geringe Größe vieler Unternehmen erschwert Internationalisierung |
Gute Infrastruktur (Autobahnen, Schienenwege, digitale Netze, Gewerbeflächen) | Konkurrenz um qualifizierte Arbeitskräfte auf regionalem und internationalem Arbeitsmarkt |
Wachsende Exportquote und internationale Wettbewerbsfähigkeit v.a. im Hightech-Bereich | Herausforderungen beim Aufbau eigener Vertriebsstrukturen im Ausland |
Gezielte Förder- und Beratungsangebote für Gründung, Wachstum und Innovation | Unsicherheiten aufgrund weltpolitischer Lage und internationaler Marktrisiken |
Attraktive Lebensbedingungen und Programme zur Rückgewinnung von Absolventen | Abwanderung und Standortattraktivität im ländlichen Raum verbesserungswürdig |
Industrie, Mittelstand und Standortvorteile: Strukturelle Besonderheiten
Industrie, Mittelstand und Standortvorteile: Strukturelle Besonderheiten
Thüringen hebt sich durch eine besondere Wirtschaftsstruktur ab, die von einer Vielzahl mittelständischer Unternehmen geprägt ist. Großkonzerne mit Konzernzentralen sind hier eher selten zu finden, was aber keineswegs ein Nachteil sein muss. Im Gegenteil: Die Flexibilität und Innovationskraft der kleinen und mittleren Betriebe sorgen oft für eine erstaunliche Dynamik. Viele dieser Unternehmen sind eigentümergeführt, was schnelle Entscheidungen und eine enge Bindung an die Region ermöglicht.
Ein weiteres strukturelles Merkmal ist die hohe Industriedichte im Vergleich zu anderen ostdeutschen Bundesländern. Die industrielle Wertschöpfung ist überdurchschnittlich, und das trotz der eher ländlichen Prägung vieler Regionen. Auffällig ist auch die starke Vernetzung zwischen produzierenden Unternehmen und spezialisierten Dienstleistern, was Synergieeffekte und eine hohe Anpassungsfähigkeit begünstigt.
Was den Standort besonders attraktiv macht, sind die kurzen Wege – sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinn. Entscheidungen werden nicht auf die lange Bank geschoben, Kooperationen entstehen oft informell und unkompliziert. Die zentrale Lage innerhalb Deutschlands, die Nähe zu wichtigen Absatzmärkten und die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen spielen eine zentrale Rolle bei der Ansiedlung neuer Betriebe.
- Regionale Cluster: In Thüringen haben sich zahlreiche Branchennetzwerke gebildet, die den Austausch von Know-how und die Entwicklung gemeinsamer Projekte fördern.
- Gewerbeflächen und Infrastruktur: Die Verfügbarkeit moderner Gewerbegebiete und eine leistungsfähige Verkehrsanbindung bieten Unternehmen einen echten Standortvorteil.
- Forschungsnähe: Viele Unternehmen profitieren von der Nähe zu Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, was Technologietransfer und Innovationen erleichtert.
Diese strukturellen Besonderheiten machen Thüringen zu einem agilen Wirtschaftsstandort, der gerade für innovative Mittelständler und technologieorientierte Betriebe beste Voraussetzungen bietet.
Arbeitsmarkt und Fachkräftemangel: Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit
Arbeitsmarkt und Fachkräftemangel: Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit
Der Thüringer Arbeitsmarkt steht vor einer echten Zerreißprobe: Während die Beschäftigungszahlen stabil bleiben, spitzt sich der Fachkräftemangel in vielen Branchen weiter zu. Besonders betroffen sind technische Berufe, das Gesundheitswesen und die IT – hier reißen die Lücken im Personalbestand einfach nicht ab. Unternehmen berichten zunehmend, dass offene Stellen monatelang unbesetzt bleiben. Das kostet nicht nur Nerven, sondern bremst auch Innovation und Wachstum.
Was auffällt: Die Konkurrenz um qualifizierte Köpfe ist längst nicht mehr nur regional, sondern international. Thüringer Betriebe müssen sich also einiges einfallen lassen, um Talente zu gewinnen und zu halten. Flexible Arbeitszeitmodelle, betriebliche Weiterbildung und gezielte Programme zur Mitarbeiterbindung sind inzwischen Standard – und manchmal reicht selbst das nicht aus.
- Neue Rekrutierungswege: Viele Unternehmen setzen auf Kooperationen mit Hochschulen, duale Studiengänge und gezielte Ansprache von Rückkehrern, die nach Jahren in anderen Regionen wieder in die Heimat wollen.
- Integration internationaler Fachkräfte: Sprachkurse, Mentoring-Programme und Unterstützung bei der Anerkennung von Abschlüssen helfen, qualifizierte Zuwanderer schnell ins Team zu holen.
- Automatisierung und Digitalisierung: Um Engpässe zu überbrücken, investieren immer mehr Betriebe in Automatisierungslösungen und digitale Prozesse – das verändert die Arbeitswelt spürbar.
Die Wettbewerbsfähigkeit Thüringens hängt in den kommenden Jahren maßgeblich davon ab, wie kreativ und entschlossen Unternehmen und Politik dem Fachkräftemangel begegnen. Wer hier zu spät reagiert, verliert den Anschluss – so einfach, so hart.
Innovation und Digitalisierung: Beispiele erfolgreicher Unternehmensstrategien in Thüringen
Innovation und Digitalisierung: Beispiele erfolgreicher Unternehmensstrategien in Thüringen
Digitale Transformation ist in Thüringen längst kein Schlagwort mehr, sondern gelebte Realität in vielen Unternehmen. Einige Betriebe gehen dabei besonders kreative Wege und setzen Standards, die auch über die Landesgrenzen hinaus Beachtung finden.
- Smart Factory im Mittelstand: Ein Maschinenbauunternehmen aus Südthüringen hat seine Produktion komplett digital vernetzt. Sensoren erfassen laufend Daten zu Maschinenzustand und Energieverbrauch, KI-gestützte Systeme optimieren die Wartungsintervalle. Das Ergebnis: Weniger Ausfallzeiten, geringerer Energiebedarf und ein Plus an Wettbewerbsfähigkeit.
- Digitale Plattformen für den Mittelstand: Ein IT-Dienstleister aus Erfurt hat eine Cloud-basierte Lösung entwickelt, mit der kleine Unternehmen ihre Geschäftsprozesse von Buchhaltung bis Vertrieb digital abwickeln können. Das erleichtert nicht nur die Verwaltung, sondern schafft auch neue Möglichkeiten für mobiles Arbeiten.
- Forschungstransfer in die Praxis: In Jena arbeiten Hightech-Firmen eng mit Forschungseinrichtungen zusammen, um neue optische Messverfahren zu entwickeln. Die schnelle Überführung von Laborergebnissen in marktreife Produkte sorgt für einen Innovationsvorsprung, der international gefragt ist.
- Agile Produktentwicklung: Ein Medizintechnikunternehmen setzt auf interdisziplinäre Teams und kurze Entwicklungszyklen. Durch die konsequente Nutzung digitaler Tools werden Prototypen schneller getestet und angepasst – das verkürzt die Markteinführungszeit erheblich.
Diese Beispiele zeigen: Thüringer Unternehmen nutzen Digitalisierung nicht nur als Werkzeug, sondern als echten Motor für Innovation und Wachstum. Wer offen für neue Technologien ist und mutig investiert, verschafft sich einen klaren Vorsprung – und macht das Land zu einem Hotspot für smarte Ideen.
Internationalisierung und Außenhandel: Chancen und Grenzen
Internationalisierung und Außenhandel: Chancen und Grenzen
Thüringens Unternehmen entdecken zunehmend internationale Märkte als Wachstumsmotor. Besonders für exportorientierte Mittelständler bieten sich enorme Chancen, neue Kundengruppen zu erschließen und die eigene Innovationskraft im globalen Wettbewerb zu testen. Regionen wie Asien und Nordamerika stehen dabei ganz oben auf der Agenda, aber auch osteuropäische Märkte gewinnen an Bedeutung. Viele Firmen setzen gezielt auf Partnerschaften, Joint Ventures oder lokale Vertriebsgesellschaften, um kulturelle und rechtliche Hürden zu überwinden.
- Chancen: Die Erweiterung des Absatzmarktes stärkt die Resilienz gegenüber regionalen Konjunkturschwankungen. Internationale Kooperationen eröffnen Zugang zu neuen Technologien und ermöglichen einen schnelleren Wissenstransfer. Thüringer Spezialprodukte – etwa aus der Optik oder dem Maschinenbau – genießen weltweit einen guten Ruf und schaffen damit Markteintrittsbarrieren für Wettbewerber.
- Grenzen: Die geringe Größe vieler Unternehmen erschwert den Aufbau eigener Vertriebsstrukturen im Ausland. Hinzu kommen Herausforderungen bei der Finanzierung von Exportvorhaben und der Anpassung an internationale Normen. Sprachliche und kulturelle Unterschiede können den Markteintritt verlangsamen, gerade wenn branchenspezifisches Know-how gefragt ist. Nicht zuletzt sorgt die weltpolitische Lage für Unsicherheiten, die Investitionsentscheidungen erschweren.
Fazit: Wer als Thüringer Unternehmen international wachsen will, braucht einen langen Atem, gezielte Vorbereitung und oft auch externe Unterstützung. Doch der Schritt über die Landesgrenzen hinaus bleibt ein entscheidender Hebel für nachhaltigen Erfolg – sofern die Risiken realistisch eingeschätzt und gemanagt werden.
Demografie und Zukunftssicherung: Wie Thüringen den Wandel gestaltet
Demografie und Zukunftssicherung: Wie Thüringen den Wandel gestaltet
Die demografische Entwicklung in Thüringen ist ein echter Kraftakt für Politik und Wirtschaft. Der anhaltende Bevölkerungsrückgang und die Überalterung stellen das Land vor Aufgaben, die so manche Region in Deutschland erst in Jahren spüren wird. Doch Thüringen geht diese Herausforderungen mit einer Mischung aus Pragmatismus und Innovationsgeist an.
- Strategische Zuwanderung: Das Land setzt gezielt auf die Gewinnung internationaler Fachkräfte und Studierender. Integrationsprojekte, mehrsprachige Informationsangebote und vereinfachte Anerkennungsverfahren für Abschlüsse sollen die Hürden für Zuwanderer senken.
- Familienfreundliche Strukturen: Investitionen in Kitas, Ganztagsschulen und flexible Arbeitszeitmodelle sollen junge Familien halten und Rückkehrer anziehen. Kommunen fördern gezielt Bauprojekte und Freizeitangebote, um das Leben im ländlichen Raum attraktiver zu machen.
- Altersgerechte Arbeitswelt: Unternehmen und Verbände entwickeln Programme, um ältere Beschäftigte länger im Erwerbsleben zu halten. Gesundheitsförderung, Weiterbildungen und altersgerechte Arbeitsplätze stehen dabei im Fokus.
- Bildung als Zukunftsinvestition: Thüringen investiert kräftig in Schulen, Hochschulen und duale Ausbildung. Innovative Bildungsangebote und enge Kooperationen mit Unternehmen sollen junge Menschen im Land halten und für neue Technologien begeistern.
Unterm Strich zeigt sich: Thüringen ruht sich nicht auf alten Erfolgen aus, sondern gestaltet den demografischen Wandel aktiv. Wer langfristig denkt und gezielt investiert, kann auch mit weniger Menschen mehr erreichen – vorausgesetzt, die richtigen Weichen werden jetzt gestellt.
Förder- und Beratungsangebote für Unternehmen und Investoren
Förder- und Beratungsangebote für Unternehmen und Investoren
Thüringen bietet eine Vielzahl gezielter Unterstützungsangebote, die Unternehmen und Investoren den Einstieg, Ausbau oder die Transformation ihres Geschäftsmodells erleichtern. Besonders hervorzuheben sind die passgenauen Förderprogramme, die von der Gründung bis zur Internationalisierung reichen und individuell zugeschnitten werden können.
- Investitionsförderung: Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen stehen für Unternehmensansiedlungen, Erweiterungen und Modernisierungen bereit. Die Thüringer Aufbaubank ist zentrale Anlaufstelle für Anträge und Beratung.
- Innovations- und Technologieförderung: Spezielle Programme unterstützen Forschungsprojekte, Digitalisierungsvorhaben und Kooperationen mit Wissenschaftseinrichtungen. Förderquoten und Beratungsleistungen werden je nach Unternehmensgröße angepasst.
- Existenzgründungsberatung: Gründer erhalten kostenfreie Erstberatung, Zugang zu Netzwerken, Businessplan-Checks und Unterstützung bei der Finanzierung. Inkubatoren und Gründerzentren bieten Raum und Know-how für Start-ups.
- Qualifizierungs- und Weiterbildungsangebote: Unternehmen können auf geförderte Weiterbildungen für Mitarbeitende zurückgreifen, um Kompetenzen im Bereich Digitalisierung, Management oder Fachthemen auszubauen.
- Ansiedlungsservice für Investoren: Individuelle Standortanalysen, Begleitung bei Genehmigungsverfahren und Kontakte zu regionalen Partnern erleichtern Investoren den Markteintritt. Auch Nachfolgeregelungen werden aktiv unterstützt.
Mit dieser breiten Palette an Förder- und Beratungsleistungen schafft Thüringen ein Umfeld, in dem Wachstum, Innovation und nachhaltige Entwicklung gezielt gefördert werden – und das mit einer Serviceorientierung, die sich wirklich sehen lassen kann.
Konkrete Handlungsfelder für nachhaltigen Erfolg
Konkrete Handlungsfelder für nachhaltigen Erfolg
- Stärkung der Kreislaufwirtschaft: Die Entwicklung und Umsetzung geschlossener Stoffkreisläufe bietet Unternehmen neue Wertschöpfungspotenziale. Ressourceneffizienz, Recycling-Innovationen und die Nutzung regionaler Reststoffe sollten gezielt vorangetrieben werden, um Kosten zu senken und ökologische Standards zu erfüllen.
- Förderung von Clustern und branchenübergreifender Zusammenarbeit: Durch gezielte Clusterbildung können Unternehmen voneinander lernen, Synergien nutzen und gemeinsam innovative Projekte realisieren. Besonders branchenübergreifende Allianzen – etwa zwischen IT, Produktion und Umwelttechnik – schaffen neue Geschäftsmodelle und beschleunigen den Technologietransfer.
- Attraktivierung ländlicher Räume: Um Abwanderung zu verhindern und neue Zielgruppen anzusprechen, sollten ländliche Regionen mit moderner Infrastruktur, Co-Working-Spaces und flexiblen Mobilitätsangeboten ausgestattet werden. Digitale Services und smarte Dorfentwicklungsprojekte erhöhen die Lebensqualität und machen den Standort für Fachkräfte interessanter.
- Entwicklung nachhaltiger Energie- und Versorgungskonzepte: Die Nutzung erneuerbarer Energien, lokale Speicherlösungen und intelligente Netze können die Energieversorgung sichern und gleichzeitig die Klimabilanz verbessern. Unternehmen profitieren von langfristig stabilen Energiekosten und steigender Akzeptanz bei Kunden und Partnern.
- Frühzeitige Einbindung von Bürgern und Belegschaften: Beteiligungsmodelle, offene Innovationsprozesse und transparente Kommunikation fördern Akzeptanz und Motivation. Wer Mitarbeitende und Bevölkerung aktiv einbindet, kann Veränderungsprozesse nachhaltiger und konfliktärmer gestalten.
Nachhaltiger Erfolg entsteht, wenn wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte konsequent zusammengedacht werden. Thüringen hat hier noch viel Potenzial, das durch gezielte Maßnahmen gehoben werden kann.
Fazit: Thüringens Weg zu einer zukunftsfähigen Wirtschaft
Fazit: Thüringens Weg zu einer zukunftsfähigen Wirtschaft
Thüringen steht an einem entscheidenden Punkt, an dem Weichenstellungen für die kommenden Jahrzehnte getroffen werden müssen. Der Freistaat hat die Chance, sich als Vorreiter für nachhaltige Transformation im deutschen Mittelstand zu positionieren. Die gezielte Verknüpfung von Digitalisierung, ökologischer Verantwortung und sozialer Innovation wird zum zentralen Erfolgsfaktor. Dabei geht es nicht nur um technologische Fortschritte, sondern auch um die Fähigkeit, neue Arbeits- und Lebensmodelle zu etablieren.
- Neue Wertschöpfungsketten: Die Integration von Kreislaufwirtschaft und digitaler Plattformökonomie eröffnet Möglichkeiten, die über klassische Branchenstrukturen hinausgehen. Thüringen kann hier Pilotregion für intelligente Produktions- und Dienstleistungsnetzwerke werden.
- Resilienz durch Diversifikation: Die gezielte Förderung alternativer Geschäftsmodelle, etwa im Bereich Bioökonomie oder nachhaltiger Mobilität, macht die Wirtschaft widerstandsfähiger gegenüber globalen Krisen.
- Partizipation und gesellschaftlicher Zusammenhalt: Innovative Beteiligungsformate und soziale Unternehmenskultur stärken die Identifikation mit dem Standort und fördern das Miteinander in einer zunehmend diversen Gesellschaft.
Wer mutig investiert, offen für neue Partnerschaften bleibt und gesellschaftliche Trends aktiv gestaltet, wird Thüringen als zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort nachhaltig prägen. Es ist Zeit, den Wandel nicht nur zu begleiten, sondern aktiv zu steuern.
Nützliche Links zum Thema
- Wirtschaft | Thüringer Wirtschafts- und Landwirtschaftsministerium
- Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale ...
- Wirtschaft & Industrie Thüringen » Aktuelle Daten & Fakten
FAQ zur Wirtschaft in Thüringen: Chancen und Herausforderungen
Welche Branchen prägen die Wirtschaft in Thüringen besonders stark?
Thüringens Wirtschaft ist geprägt von einer außergewöhnlichen Branchenvielfalt. Wichtige Sektoren sind insbesondere Optik und Photonik, Automotive, Maschinenbau, Life Science, Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), Kunststoff- und Umwelttechnologien sowie die Ernährungswirtschaft. Auch der Tourismus- und Logistikbereich spielen eine bedeutende Rolle.
Mit welchen Herausforderungen sieht sich die Thüringer Wirtschaft aktuell konfrontiert?
Zu den größten Herausforderungen zählen der Fachkräftemangel, der demografische Wandel mit Überalterung und Bevölkerungsrückgang sowie die vergleichsweise geringe Internationalisierung vieler kleiner und mittlerer Unternehmen. Auch Innovation und Digitalisierung müssen weiter vorangetrieben werden, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Welche Stärken besitzt der Wirtschaftsstandort Thüringen?
Zu den Stärken zählen eine vielseitige Branchenstruktur, eine leistungsfähige Industrie sowie eine hohe Innovationskraft dank enger Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Die zentrale Lage, gute Infrastruktur, flexible Mittelständler und gezielte Fördermöglichkeiten bieten attraktive Rahmenbedingungen für Unternehmertum und Wachstum.
Wie begegnet Thüringen dem Fachkräftemangel?
Thüringen setzt auf verschiedene Maßnahmen, z. B. Kooperationen mit Hochschulen, Rückgewinnung von Absolventen, Integration internationaler Fachkräfte, Aus- und Weiterbildungsprogramme sowie attraktive Arbeitsbedingungen und Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Auch Automatisierung und Digitalisierung werden verstärkt genutzt, um Engpässe zu verringern.
Welche Unterstützung erhalten Gründende und Investoren in Thüringen?
Gründer und Investoren profitieren von umfangreichen Förder- und Beratungsangeboten, darunter Investitionszuschüsse, Innovations- und Technologieförderung, Existenzgründungsberatung, Qualifizierungsprogramme sowie ein individueller Ansiedlungsservice. Die Thüringer Aufbaubank und Netzwerkveranstaltungen bieten zusätzlich Unterstützung bei Finanzierung und Vernetzung.