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Der Strukturwandel im Saarland trifft die Automobilindustrie mit voller Wucht: Massive Stellenstreichungen, große Zukunftsangst und wenig Hoffnung prägen die Branche. Während die Stahlindustrie auf grünen Wandel setzt und Zuversicht zeigt, bleibt die Wirtschaft des Landes wenig diversifiziert – und damit besonders anfällig für die aktuellen Umbrüche.
Strukturwandel im Saarland: Große Zukunftsangst in der Autoindustrie
Im Saarland herrscht laut einer aktuellen Umfrage große Zukunftsangst bezüglich der Automobilindustrie. Politikwissenschaftler Felix Hörisch von der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit in Mannheim betont, dass es in dieser Branche „wirklich eine große Zukunftsangst und vergleichsweise wenig Hoffnung“ gibt. Im Gegensatz dazu sehen mehr als zwei Drittel der Befragten Hoffnung in der Stahlbranche: Sie glauben, dass die Umstellung auf grünen Stahl gelingen wird.
Der Strukturwandel ist im Saarland besonders massiv. ZF Friedrichshafen, ein bedeutender Arbeitgeber in der Region, beschäftigt derzeit rund 8.500 Menschen. Bis Ende 2028 ist ein Stellenabbau von 4.500 Arbeitsplätzen bei einst rund 10.000 Stellen geplant. Insgesamt sind im Saarland laut Wirtschaftsministerium rund 38.000 Menschen direkt und indirekt im Fahrzeugbau beschäftigt, während in der Stahlindustrie direkt etwa 12.000 Arbeitsplätze hängen.
Das Land hat mit dem Transformationsfonds, der Ende 2022 mit 2,9 Milliarden Euro aufgelegt wurde, auf die Herausforderungen reagiert. 68 Prozent der Befragten im ersten Strukturwandel-Report befürworten die schuldenfinanzierten Investitionen. Dennoch bleibt die Wirtschaft des Saarlands wenig diversifiziert, was die Herausforderungen des Strukturwandels verstärkt.
Branche | Beschäftigte (direkt/indirekt) |
---|---|
Fahrzeugbau | 38.000 |
Stahlindustrie | 12.000 (direkt) |
- Große Zukunftsangst in der Autoindustrie
- Hoffnung auf Umstellung zu grünem Stahl
- Transformationsfonds mit 2,9 Milliarden Euro
Infobox: Der Strukturwandel im Saarland ist eine große soziale und wirtschaftliche Herausforderung, insbesondere für die Automobilindustrie. Die Stahlbranche zeigt sich optimistischer, während die Diversifizierung der Wirtschaft als zentrale Aufgabe gilt. (Quelle: SZ.de)
Wirtschaft in Niedersachsen 2024: Tourismus im Aufwind, Dienstleister schwächeln
Die Wirtschaft in Niedersachsen zeigt 2024 ein gemischtes Bild. Während der Tourismus, insbesondere an der Nordseeküste, stark zulegt und als beliebtes Reiseziel gilt, schwächeln die Dienstleistungsbranchen. Neue Zahlen belegen, dass der Tourismus im Bundesland einen Aufschwung erlebt, während andere Sektoren mit Herausforderungen zu kämpfen haben.
- Tourismus an der Nordseeküste weiterhin sehr gefragt
- Dienstleistungssektor zeigt Schwächen
Infobox: Niedersachsen profitiert 2024 von einem starken Tourismussektor, während Dienstleister unter schwierigen Bedingungen leiden. (Quelle: HAZ)
Russische Wirtschaft unter Druck: Sanktionswarnungen und Einbruch der Einnahmen
Die russische Wirtschaft steht laut aktuellen Berichten „am Boden“. US-Präsident Donald Trump hat am 6. August 2025 Zusatzzölle von 25 Prozent gegen Indien verhängt, einen der wichtigsten Abnehmer russischen Öls. Zudem droht er mit weiteren „sekundären Sanktionen“ gegen Länder, die weiterhin mit Russland Geschäfte machen. Die Einnahmen aus dem Ölhandel machen etwa ein Drittel des russischen Haushalts aus. Zwischen Juli 2024 und Juli 2025 musste Russland laut Bloomberg einen Rückgang der Öleinnahmen um etwa ein Drittel hinnehmen.
Die wirtschaftlichen Folgen sind bereits spürbar: Indische Raffinerien haben ihre Nachfrage nach russischem Öl gedrosselt. Der Pkw-Markt in Russland ist im gleichen Zeitraum um 24 Prozent eingebrochen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet für 2025 nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 0,9 Prozent, während die russische Zentralbank ein Wachstum zwischen ein und zwei Prozent prognostiziert. Im Vorjahr lag das Wachstum noch bei 4,1 Prozent.
Jahr | Wirtschaftswachstum Russland |
---|---|
2024 | 4,1 % |
2025 (IWF-Prognose) | 0,9 % |
2025 (Zentralbank-Prognose) | 1-2 % |
- Öleinnahmen um ein Drittel gesunken (Juli 2024 - Juli 2025)
- Pkw-Markt um 24 Prozent eingebrochen
- Wachstumsprognose für 2025 deutlich reduziert
„Putin wird aufhören, Menschen zu töten, wenn der Energiepreis um weitere 10 Dollar pro Barrel sinkt. Er wird keine andere Wahl haben, denn seine Wirtschaft ist am Boden“, sagte Donald Trump in einem Interview mit CBS.
Infobox: Die russische Wirtschaft leidet massiv unter den westlichen Sanktionen und den Folgen des Ukraine-Kriegs. Die Einnahmen aus dem Energiesektor brechen ein, und das Wirtschaftswachstum wird für 2025 deutlich niedriger prognostiziert. (Quelle: Merkur)
Regierungspläne für „Aktivrente“: Milliardenkosten für den Staat
Die von der Bundesregierung geplante „Aktivrente“ würde nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Steuerausfälle in Milliardenhöhe verursachen. Bereits bei den gut 600.000 Menschen, die Ende 2023 im Rentenalter beruflich tätig waren, würden „Mitnahmeeffekte“ von 2,8 Milliarden Euro entstehen. Besonders betroffen wären Selbstständige im Rentenalter: Mehr als die Hälfte von ihnen erzielte mehr als 24.000 Euro im Jahr, im Schnitt rund 68.000 Euro. Für diese Gruppe würde die Aktivrente die Steuerzahler knapp 1,2 Milliarden Euro jährlich kosten.
Die Pläne sehen vor, dass Rentner bis zu 2.000 Euro im Monat oder 24.000 Euro im Jahr steuerfrei dazuverdienen können. Das IW äußert Zweifel, ob die Maßnahme tatsächlich dazu beiträgt, mehr Ältere im Arbeitsmarkt zu halten. Kritisch wird auch eine mögliche Ausweitung auf Menschen gesehen, die vor der Regelaltersgrenze in Rente gehen.
Gruppe | Steuerausfälle/Jahr |
---|---|
Berufstätige Rentner (Ende 2023) | 2,8 Mrd. Euro |
Selbstständige im Rentenalter | 1,2 Mrd. Euro |
- Bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei für Rentner geplant
- IW bezweifelt Wirksamkeit gegen Fachkräftemangel
Infobox: Die geplante Aktivrente könnte den Staatshaushalt mit Milliarden belasten, während der Nutzen für den Arbeitsmarkt umstritten bleibt. (Quelle: FAZ)
Wirtschaft in Kulmbach fordert Reformen nach 100 Tagen Schwarz-Rot
Nach rund 100 Tagen im Amt sieht sich die neue Bundesregierung mit hohen Erwartungen aus der Wirtschaft konfrontiert. In Kulmbach fordern regionale Unternehmen Entlastungen bei Energiekosten, Steuerlast und Bürokratie. Die Unternehmen wünschen sich verlässlichere und bessere Rahmenbedingungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
- Hohe Energiekosten und Steuerlast belasten Unternehmen
- Forderung nach weniger Bürokratie und mehr Verlässlichkeit
Infobox: Die Wirtschaft in Kulmbach sieht dringenden Reformbedarf, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern. (Quelle: Frankenpost)
US-Zölle für die EU treten in Kraft – Trump droht mit weiteren Maßnahmen
Ab heute gelten neue US-Zölle für die Europäische Union. Trotz eines Deals zwischen den USA und der EU besteht laut Berichterstattung keine Sicherheit, dass weitere Strafmaßnahmen ausbleiben. Donald Trump hat bereits angekündigt, erneut mit Zöllen zu drohen, was die Unsicherheit für europäische Unternehmen erhöht.
- US-Zölle für die EU ab heute in Kraft
- Trump droht mit weiteren Maßnahmen
Infobox: Die Einführung neuer US-Zölle sorgt für Unsicherheit in der europäischen Wirtschaft, da weitere Strafmaßnahmen nicht ausgeschlossen sind. (Quelle: Ntv)
Einschätzung der Redaktion
Der Strukturwandel im Saarland verdeutlicht, wie existenziell die Herausforderungen für Regionen mit starker Branchenabhängigkeit sind. Die große Zukunftsangst in der Automobilindustrie ist ein Warnsignal für die Politik und Wirtschaft, dass reine Investitionsprogramme nicht ausreichen, wenn keine nachhaltigen Perspektiven für Beschäftigte geschaffen werden. Die hohe Zustimmung zum Transformationsfonds zeigt zwar die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, doch ohne eine konsequente Diversifizierung der Wirtschaftsstruktur bleibt das Risiko von Arbeitsplatzverlusten und sozialer Instabilität bestehen. Die optimistischere Stimmung in der Stahlbranche unterstreicht, wie wichtig glaubwürdige Transformationsstrategien und konkrete Zukunftsbilder für die Akzeptanz von Wandel sind. Langfristig entscheidet die Fähigkeit zur Innovation und zur Schaffung neuer Wertschöpfungsketten darüber, ob das Saarland als Industriestandort bestehen kann.
- Strukturwandel erfordert mehr als finanzielle Hilfen – nachhaltige Perspektiven und Innovationen sind entscheidend.
- Die geringe Diversifizierung erhöht die Anfälligkeit für Krisen und Arbeitsplatzverluste.
- Akzeptanz für Wandel steigt mit glaubwürdigen Zukunftsstrategien und konkreten Erfolgsaussichten.
Quellen:
- Strukturwandel - Saarländer haben bei Autoindustrie „große Zukunftsangst“ - Wirtschaft - SZ.de
- Wirtschaft in Niedersachsen 2024: Tourismus stark, Dienstleiser schwächeln
- Russische Wirtschaft „am Boden“ – Trumps Sanktionswarnung bedroht Putins Einnahmen
- Regierungspläne für „Aktivrente“ würden Milliarden kosten
- 100 Tage Schwarz-Rot: Kulmbachs Wirtschaft fordert Reformen
- Deal "bedeutet keine Sicherheit": US-Zölle für EU gelten ab heute - Trump droht schon wieder