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Russlands Zugriff auf ukrainische Rohstoffe verschiebt die wirtschaftlichen Machtverhältnisse in Osteuropa. Die systematische Übernahme und Ausbeutung ukrainischer Minen durch Russland, insbesondere in den rohstoffreichen Regionen Donezk und Luhansk, sorgt für verdeckte Exporte und verschärft die geopolitischen Spannungen. Wie Russland von diesen Ressourcen profitiert und welche Rolle Schattenflotten dabei spielen, beleuchtet der aktuelle Pressespiegel.
Russlands Wirtschaft profitiert von ukrainischen Rohstoffen
Laut einer ausführlichen Recherche des Kyiv Independent, über die der Merkur berichtet, hat Russland seit 2014 mehrere Dutzend Minen in der Ukraine übernommen und in die eigene Wirtschaft integriert. Bis April 2025 sollen etwa zwanzig Minen enteignet worden sein. Besonders betroffen sind die Regionen Donezk und Luhansk, in denen ein Großteil der ukrainischen Kohlevorkommen liegt. Die dort geförderte Kohle, insbesondere metallurgischer Koks, wird mithilfe einer sogenannten Schattenflotte verschifft. Ein Beispiel: Ein Frachtschiff transportierte Koks aus dem Hafen von Mariupol nach Anaba in Algerien, wobei der Transponder während des Ladevorgangs ausgeschaltet wurde, um die Herkunft zu verschleiern.
Die Internationalen Energieagentur (IEA) schätzt die Anthrazit- und Schwarzkohlereserven der Ukraine auf 32 Gigatonnen, die Ressourcen insgesamt auf 49 Gigatonnen. Damit liegt die Ukraine weltweit auf Platz sechs bei den Hartkohlereserven, hinter den USA, China, Russland, Australien und Südafrika. Die westlichen Verbündeten der Ukraine versuchen seit Jahren, diesen Handel durch Sanktionen zu unterbinden, da laut ukrainischem Recht der Export von Gütern aus besetzten Gebieten verboten ist.
„Verschiffte Kohle, die aus besetztem ukrainischen Gebiet stammt und auf dem Weltmarkt verkauft werden soll, ist nicht etwas, was die Betreiber dieses Schiffes an die große Glocke hängen wollen“, zitiert der Kyiv Independent Hamish McDonald, Analyst beim Open Source Center.
- Seit 2014: Übernahme von etwa 20 Minen durch Russland
- 32 Gigatonnen Anthrazit- und Schwarzkohlereserven in der Ukraine
- Ukraine auf Platz 6 der weltweiten Hartkohlereserven
- Verdeckter Export durch Schattenflotte
Infobox: Russland profitiert erheblich von den Rohstoffen aus den besetzten ukrainischen Gebieten, insbesondere durch den Export von Kohle und Getreide mithilfe verschleierter Transportwege. (Quelle: Merkur)
Wie die US-Wirtschaft unter der Handelspolitik von Trump leidet
Die Süddeutsche Zeitung (SZ.de) berichtet, dass die von Präsident Donald Trump initiierte Handelspolitik bereits jetzt erhebliche Auswirkungen auf große US-Konzerne wie Apple, Harley-Davidson, McDonald’s und General Motors hat. Die erratische Handelspolitik und der Handelskrieg belasten die Geschäfte dieser Unternehmen stärker und früher als von Experten erwartet. Viele Unternehmenschefs hatten sich zunächst mit Kritik an der neuen Administration zurückgehalten, doch nun zeigen sich die negativen Folgen deutlich.
Im Artikel wird zudem auf die Einschätzung des Ökonomen Clemens Fuest hingewiesen, der das von Trump ausgelöste Chaos und die Gefahr einer neuen Weltwirtschaftskrise betont. Trotz der Risiken könnten sich daraus auch Chancen für Europa ergeben.
„Eine neue Weltwirtschaftskrise? Das ist leider nicht auszuschließen“, so Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts.
- Handelspolitik belastet US-Konzerne wie Apple, Harley-Davidson, McDonald’s und GM
- Frühere und stärkere Auswirkungen als erwartet
- Experten warnen vor einer möglichen neuen Weltwirtschaftskrise
Infobox: Die US-Handelspolitik unter Trump führt zu erheblichen Belastungen für große US-Unternehmen und birgt das Risiko einer globalen Wirtschaftskrise. (Quelle: SZ.de)
Klimaschutz und Wirtschaftskraft – Debatte um mediale Gewichtung
Im Deutschlandfunk wird diskutiert, ob Medien die Themen Klimaschutz und Wirtschaftskraft ausgewogen behandeln. Hörerinnen und Hörer kritisieren, dass oft dramatische Meldungen über die Klimakatastrophe im Vordergrund stehen, während positive Wirtschaftsnachrichten, wie etwa eine gute Börsenentwicklung, weniger Beachtung finden. Die Zusammenhänge zwischen Wirtschaftswachstum und ökologischen Folgen würden häufig falsch oder zu wenig dargestellt.
Birgid Becker aus der Wirtschaftsredaktion des Deutschlandfunks diskutiert mit Hörerinnen und Hörern darüber, wie die mediale Gewichtung von Klimaschutz und Wirtschaftskraft die öffentliche Wahrnehmung beeinflusst. Es wird angemerkt, dass die Darstellung der Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft und Umwelt in der Berichterstattung oft zu kurz kommt.
- Kritik an einseitiger Berichterstattung zugunsten von Klimaschutzthemen
- Wirtschaftliche Erfolge werden weniger hervorgehoben
- Zusammenhänge zwischen Wirtschaft und Ökologie werden selten umfassend dargestellt
Infobox: Die mediale Gewichtung von Klimaschutz und Wirtschaftskraft ist umstritten; viele fordern eine ausgewogenere Darstellung der Zusammenhänge. (Quelle: Deutschlandfunk)
Starker Motor der Wirtschaft: Häfen und maritime Wirtschaft
Der THB – Täglicher Hafenbericht hebt die Bedeutung der Häfen und der maritimen Wirtschaft als starken Motor der Wirtschaft hervor. Die maritime Branche umfasst neben den Häfen auch die Bereiche Schiffbau, maritime Logistik, Offshore- und Windenergie sowie den Schiffsbetrieb. Die Bedeutung dieser Sektoren für die Gesamtwirtschaft wird betont, insbesondere im Hinblick auf die Beschäftigung und die Wertschöpfung.
Die maritime Wirtschaft ist ein zentraler Bestandteil der deutschen und europäischen Wirtschaft und trägt maßgeblich zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit bei. Die Häfen fungieren als wichtige Umschlagplätze für den internationalen Handel und sind damit ein unverzichtbarer Bestandteil der globalen Lieferketten.
- Häfen und maritime Wirtschaft als starker Wirtschaftsmotor
- Bedeutung für Beschäftigung und Wertschöpfung
- Zentrale Rolle im internationalen Handel und in den Lieferketten
Infobox: Die maritime Wirtschaft und die Häfen sind unverzichtbare Stützen der deutschen und europäischen Wirtschaft und sichern Arbeitsplätze sowie Wertschöpfung. (Quelle: THB – Täglicher Hafenbericht)
Einschätzung der Redaktion
Die systematische Integration ukrainischer Rohstoffe in die russische Wirtschaft unterstreicht die strategische Bedeutung von Ressourcen in geopolitischen Konflikten. Die Nutzung von Schattenflotten und die gezielte Verschleierung der Herkunft zeigen, wie effektiv wirtschaftliche Interessen mit kriegerischen Handlungen verknüpft werden können. Dies birgt erhebliche Risiken für die Stabilität internationaler Rohstoffmärkte und erschwert die Durchsetzung von Sanktionen. Die langfristigen Folgen könnten eine weitere Erosion internationaler Handelsnormen und eine Schwächung der Sanktionsmechanismen sein. Die wirtschaftliche Ausbeutung besetzter Gebiete verschärft zudem die humanitäre und politische Lage und könnte die Konfliktdauer verlängern.
- Rohstoffe werden gezielt als Machtinstrument eingesetzt
- Umgehung von Sanktionen schwächt internationale Ordnung
- Wirtschaftliche Ausbeutung verlängert und verschärft Konflikte
Quellen:
- Update Wirtschaft vom 02.05.2025
- Russlands Wirtschaft profitiert von Ukraine-Rohstoffen – Putins Griff nach Selenskyjs Koks
- Heimische Wirtschaft leidet unter den deutschen und österreichischen Fehlentscheidungen
- Wie die US-Wirtschaft jetzt schon unter Trump leidet
- Klimaschutz statt Wirtschaft - Setzen Medien die falschen Themen?
- „Starker Motor der Wirtschaft“