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Russlands Wirtschaft kämpft mit den Folgen westlicher Sanktionen, sinkender Ölproduktion und technischen Engpässen. In Brandenburg bleibt trotz Fortschritten bei erneuerbaren Energien die Entlastung bei den Energiepreisen eine zentrale Herausforderung. Gleichzeitig warnt die deutsche Wirtschaft vor zusätzlichen Belastungen durch die geplante Mitfinanzierung des EU-Haushalts. Weitere Themen: schwächelnde Pkw-Neuzulassungen trotz E-Auto-Boom und ein Wandel bei den Berufswünschen junger Menschen.
Russlands Wirtschaft unter Druck: Sanktionsfolgen und Ölproduktion
Die russische Wirtschaft steht weiterhin unter erheblichem Druck durch westliche Sanktionen. Laut einem Bericht der Frankfurter Rundschau hat Russland im Juni 2025 in Verbindung mit Öl stehende Lieferungen in Höhe von 4,68 Millionen Barrel durchgeführt. Die gesamte Rohöl- und Kondensatproduktion belief sich im Juni auf geschätzt 9,19 Millionen Barrel pro Tag (bpd) und lag damit deutlich unter dem Niveau vor der Pandemie sowie unter der geschätzten aktuellen Kapazität von 9,8 Millionen bpd. Seit 2022 ist die russische Ölproduktion laut Internationaler Energieagentur (IEA) um etwa 1,3 Millionen Barrel pro Tag gesunken.
Die westlichen Sanktionen, insbesondere aus den USA, haben zu Lieferstörungen und erhöhten Transportkosten geführt. Innerhalb weniger Tage nach der Ankündigung neuer US-Sanktionen stiegen die Frachtraten für große Rohölfrachter (VLCC) um rund 61 Prozent. Im zweiten Quartal 2025 brachen Russlands Einnahmen aus dem Verkauf fossiler Brennstoffe um 18 Prozent ein, verglichen mit 2024. Trotz einer Exportsteigerung um acht Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2025, war dies das schwächste Quartal seit Beginn der Invasion in der Ukraine.
- Ölproduktion Juni 2025: 9,19 Mio. Barrel/Tag
- Kapazität: 9,8 Mio. Barrel/Tag
- Rückgang seit 2022: 1,3 Mio. Barrel/Tag
- Frachtratenanstieg VLCC: +61 %
- Einnahmenrückgang fossile Brennstoffe Q2/2025: -18 %
Die IEA sieht keine kurzfristige Besserung. Hinzu kommen technische Probleme durch fehlende westliche Hard- und Software, was laut der Beratung Yakov and Partners bis 2030 für 20 Prozent der russischen Produktion ein Risiko darstellt. Besonders betroffen sind Förderprogramme in der Arktis. Der Kreml musste bereits Investitionen kürzen, unter anderem in der Luftfahrt und im Automobilsektor.
Jahr | Ölproduktion (Mio. Barrel/Tag) | Kapazität (Mio. Barrel/Tag) | Rückgang seit 2022 (Mio. Barrel/Tag) | Einnahmen fossile Brennstoffe (Q2, Veränderung zu Vorjahr) |
---|---|---|---|---|
2025 (Juni) | 9,19 | 9,8 | -1,3 | -18 % |
Infobox: Die russische Wirtschaft leidet unter den Folgen der Sanktionen, insbesondere im Ölsektor. Die Produktion bleibt unter den Möglichkeiten, Einnahmen brechen ein und technische Probleme verschärfen die Lage. (Quelle: Frankfurter Rundschau)
Wirtschaftstransformation in Brandenburg: Energiepreise bleiben Herausforderung
Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller sieht das Land beim Umbau der Wirtschaft hin zu einer CO2-neutralen Industrie auf einem guten Weg. Im RBB-Inforadio betonte er, dass Brandenburg das Bundesland mit der meisten erneuerbaren Energie pro Kopf sei. Dennoch bleiben die hohen Energiekosten für Unternehmen ein Problem. Keller fordert mehr Stabilität bei den Energiepreisen und sieht bei der Stromsteuer noch Nachholbedarf.
Positiv bewertet er die Entlastung bei den Netzentgelten und der Stromsteuer, die fast 50 Prozent des Strompreises ausmachen. Dennoch geht ihm die Entscheidung der Bundesregierung nicht weit genug. Besonders der Mittelstand und kleinere Unternehmen bräuchten bei der Stromsteuer mehr Entlastung. Die Transformation der Brandenburger Wirtschaft und die Energiekosten sind Thema einer aktuellen Stunde im Landtag in Potsdam.
- Brandenburg: Bundesland mit der meisten erneuerbaren Energie pro Kopf
- Netzentgelte und Stromsteuer: machen fast 50 % des Strompreises aus
- Forderung: Mehr Entlastung für Mittelstand und kleine Unternehmen bei der Stromsteuer
Infobox: Trotz Fortschritten bei erneuerbaren Energien bleibt die Entlastung bei den Energiepreisen für Unternehmen in Brandenburg ein zentrales Thema. (Quelle: SZ.de)
Deutsche Unternehmen und der EU-Haushalt: Wirtschaft warnt vor Belastung
Die deutsche Wirtschaft warnt vor dem Zeitpunkt, zu dem deutsche Unternehmen den EU-Haushalt mitfinanzieren sollen. Laut Ntv gibt es Bedenken hinsichtlich der zusätzlichen Belastungen, die auf die Unternehmen zukommen könnten. Die Diskussion um die Finanzierung des EU-Haushalts durch Unternehmen sorgt für Unsicherheit in der Wirtschaft.
Die Wirtschaft sieht den Zeitpunkt als kritisch an und fordert eine genaue Prüfung der Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen. Die Debatte wird von Wirtschaftsverbänden aufmerksam verfolgt, da sie Auswirkungen auf Investitionen und Arbeitsplätze befürchten.
- Bedenken wegen zusätzlicher Belastungen für Unternehmen
- Unsicherheit über Auswirkungen auf Wettbewerbsfähigkeit
- Wirtschaftsverbände fordern genaue Prüfung
Infobox: Die geplante Mitfinanzierung des EU-Haushalts durch deutsche Unternehmen stößt auf Kritik und sorgt für Unsicherheit in der Wirtschaft. (Quelle: Ntv)
Weitere Wirtschaftsnachrichten: E-Autos, Arbeitsmarkt und Boykotte
Im ersten Halbjahr 2025 wurden in Deutschland knapp 250.000 fabrikneue Elektro-Pkw angemeldet, wie der Tagesspiegel berichtet. Allerdings sank die Gesamtzahl der Neuzulassungen von Pkw. Initiativen wie „The People’s Union USA“ setzen US-Firmen wegen beendeter Vielfaltsprogramme zunehmend unter Druck. Das Potenzial ihrer Boykottaufrufe ist laut ersten Beispielen enorm.
Ein weiteres Thema ist der Trend, dass viele junge Menschen nach der Schule direkt ins Arbeitsleben einsteigen wollen. Für jeden fünften jungen Menschen ist der direkte Weg an die Uni oder in die Lehre unattraktiv. Experten befürchten, dass viele in Helferjobs hängenbleiben und als Fachkräfte verloren gehen.
- Neuzulassungen E-Autos (1. Halbjahr 2025): knapp 250.000
- Gesamtzahl Neuzulassungen Pkw: gesunken
- Jeder fünfte junge Mensch will nicht an Uni oder in Lehre
Infobox: Die Elektromobilität wächst, doch der Gesamtmarkt für Pkw schwächelt. Gleichzeitig verändern sich die Präferenzen junger Menschen beim Berufseinstieg. (Quelle: Tagesspiegel)
Einschätzung der Redaktion
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass die russische Wirtschaft durch die anhaltenden Sanktionen und die damit verbundenen strukturellen Probleme im Ölsektor vor erheblichen Herausforderungen steht. Die Kombination aus rückläufiger Produktion, sinkenden Einnahmen und steigenden Transportkosten verschärft die wirtschaftliche Lage und schränkt die Handlungsfähigkeit Russlands zunehmend ein. Besonders gravierend ist das Risiko, das durch fehlende westliche Technologie für einen erheblichen Teil der Produktion entsteht. Die Notwendigkeit, Investitionen in andere Sektoren zu kürzen, deutet auf eine wachsende finanzielle Belastung hin, die mittelfristig auch die Stabilität des Landes beeinträchtigen könnte.
- Russlands wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit wird durch die Sanktionen und technische Abhängigkeiten deutlich geschwächt.
- Die strukturellen Probleme im Ölsektor könnten langfristige Folgen für die gesamte Wirtschaft und die staatlichen Einnahmen haben.
- Die Kürzung von Investitionen in andere Schlüsselbereiche erhöht das Risiko einer weiteren wirtschaftlichen Stagnation.
Infobox: Die wirtschaftlichen und technologischen Einschränkungen setzen Russland zunehmend unter Druck und könnten die Entwicklung des Landes nachhaltig beeinträchtigen.
Quellen:
- (S+) Trump gegen Putin: Wie verwundbar ist Russlands Wirtschaft?
- Update Wirtschaft vom 16.07.2025
- Wirtschaft warnt vor Zeitpunkt: Deutsche Unternehmen sollen EU-Haushalt mitfinanzieren
- Putin im Sanktions-Klammergriff – Russland produziert weniger Öl
- Wirtschaftstransformation - Minister sieht bei hohen Energiepreisen noch Handlungsbedarf - Wirtschaft - SZ.de
- Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 16.07.2025