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Enteignungswellen in Russland, Trumps neue Zollpolitik gegen die EU, steigende Kaffeepreise und die zunehmende Unpünktlichkeit im Nahverkehr – der aktuelle Pressespiegel beleuchtet, wie politische Entscheidungen und wirtschaftliche Entwicklungen Unternehmen, Verbraucher und Märkte gleichermaßen unter Druck setzen.
Russlands Wirtschaft: Enteignungen greifen um sich
In Russland verschärft sich der Trend zu Enteignungen von Unternehmensvermögen. Seit dem Jahr 2022 ist der Gesamtwert der beschlagnahmten Vermögen auf 3,9 Billionen Rubel gestiegen. In den letzten zwölf Monaten hat sich dieser Wert sogar verdreifacht. Der Kreml greift dabei nicht nur auf das Vermögen westlicher Unternehmen zu, sondern nimmt zunehmend auch russische Firmen ins Visier. Zu den betroffenen Unternehmen zählen laut Merkur unter anderem der dänische Brauereikonzern Carlsberg und der französische Lebensmittelriese Danone.
Russische Behörden schaffen laut Bloomberg eine Rechtsgrundlage für die Beschlagnahmungen, indem sie diese beispielsweise mit Korruptionsvorwürfen oder Problemen bei der Privatisierung begründen. Auch russische Unternehmen wie das Autohaus Rolf und das Bergbauunternehmen Yuzhuralzoloto sind betroffen. Im Fall von Yuzhuralzoloto wurde dem Chef des Unternehmens, Konstantin Strukov, vorgeworfen, Unternehmen illegal kontrolliert zu haben, während er ein öffentliches Amt innehatte. Ökonom Andrei Jakowlew vom Davis Center der Harvard University warnt, dass nach dieser Logik mindestens die Hälfte aller regionalen Unternehmer mit einer Enteignung rechnen müsse.
„Der Staat presst alles aus“, sagte Lev Kantor, ein regionaler Bauunternehmer, der aus Russland geflohen ist.
Der Kreml verfolgt mit den Enteignungen zwei Ziele: Zum einen sollen neue Einnahmequellen erschlossen werden – so flossen 132 Milliarden Rubel aus Immobilienverkäufen in den russischen Haushalt, ein Großteil davon aus konfiszierten Vermögen. Zum anderen erhält Putin mehr Kontrolle über die Wirtschaftselite. Trotz der Unruhen wies Putin im Juni 2025 laut Bloomberg Bedenken über einen zunehmenden Trend zu Verstaatlichungen zurück und verteidigte eine der jüngsten Enteignungen.
- Seit 2022: 3,9 Billionen Rubel beschlagnahmtes Vermögen
- 132 Milliarden Rubel aus Immobilienverkäufen im russischen Haushalt
- Betroffen: Westliche und russische Unternehmen
Infobox: Die Enteignungswelle in Russland betrifft zunehmend auch russische Unternehmen. Experten warnen vor einer weiteren Verschärfung der Lage und einer wachsenden Unsicherheit für Investoren. (Quelle: Merkur)
Trumps Zölle gegen EU: Wirtschaftliche Folgen und Reaktionen
US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, ab dem 1. August einen Zollsatz von 30 Prozent auf EU-Importe zu erheben. Diese Maßnahme alarmiert die exportabhängige deutsche Wirtschaft, da sie erhebliche Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen haben könnte. ZDF-Wirtschaftsexperte Florian Neuhann betont, dass die EU nun vor einem „kaum lösbaren Dilemma“ stehe.
Für die USA selbst bringt die Maßnahme laut Neuhann keinen Vorteil, sondern erhöht im Gegenteil den Preisdruck im eigenen Land. Die Reaktion der Finanzmärkte auf die Ankündigung wird mit Spannung erwartet, da sie in der Vergangenheit als einzige tatsächlich Einfluss auf Trumps Politik nehmen konnten. Die EU muss sich nun mit einer Stimme positionieren, um auf die Herausforderung zu reagieren.
„Sollte es jetzt allerdings zu einem Zollsatz von 30 Prozent kommen, würde das die exportabhängige deutsche Wirtschaft hart treffen.“ (Florian Neuhann, ZDF-Wirtschaftsexperte)
- Ab 1. August: 30 Prozent US-Zölle auf EU-Waren
- Erheblicher Preisdruck in den USA erwartet
- Finanzmärkte könnten entscheidend auf die Entwicklung reagieren
Infobox: Die von Trump angekündigten Zölle stellen die EU vor große Herausforderungen. Die deutsche Wirtschaft ist besonders betroffen, während auch in den USA mit steigenden Preisen gerechnet wird. (Quelle: zdfheute.de)
Kommentar: Die EU muss auf Trumps Zollpolitik reagieren
Die Hoffnung der EU auf eine Einigung mit den USA im Handelsstreit hat sich laut SZ.de zerschlagen. Die Europäische Union wird aufgefordert, sich endlich zu wehren und dabei mit einer Stimme zu sprechen. Donald Trump rechtfertigt seine Zölle damit, dass Europa mehr Waren in die USA exportiere als umgekehrt. Allerdings sieht die Bilanz anders aus, wenn Dienstleistungen von Tech-Unternehmen wie Google, Meta und Netflix einbezogen werden.
Der Kommentar betont, dass die EU zu zahm, zu uneins und zu schwach aufgetreten sei. Nun müsse sie entschlossen und geschlossen auf die US-Zölle reagieren, um ihre wirtschaftlichen Interessen zu schützen und eine Spaltung Europas zu verhindern.
- EU-Exporte in die USA werden durch Zölle massiv belastet
- Trump nutzt Handelsstreit, um Europa zu spalten
- Einheitliches Vorgehen der EU gefordert
Infobox: Die EU steht vor der Herausforderung, auf die US-Zölle entschlossen zu reagieren und ihre wirtschaftliche Einheit zu bewahren. (Quelle: SZ.de)
RMV-Bahnen: Pünktlichkeit verschlechtert sich weiter
Im Rhein-Main-Gebiet werden die S-Bahnen immer unpünktlicher. Laut hessenschau.de ist die Pünktlichkeit der RMV-Bahnen weiter gesunken. Viele Baustellen im Streckennetz sorgen für Verspätungen und Unzuverlässigkeit im Nahverkehr.
Die Situation stellt für Pendler und Reisende eine zunehmende Belastung dar. Die Verantwortlichen arbeiten an Lösungen, um die Pünktlichkeit wieder zu verbessern, doch kurzfristige Verbesserungen sind nicht in Sicht.
- Sinkende Pünktlichkeit der RMV-Bahnen
- Viele Baustellen als Hauptursache
- Belastung für Pendler und Reisende
Infobox: Die Pünktlichkeit der S-Bahnen im Rhein-Main-Gebiet verschlechtert sich weiter, was vor allem auf zahlreiche Baustellen zurückzuführen ist. (Quelle: hessenschau.de)
Kaffee wird teurer: Missernten, Nachfrage und Zölle treiben Preise
Kaffee ist in den vergangenen Monaten durch Missernten und eine gestiegene Nachfrage immer teurer geworden. Nun drohen laut ARD Mediathek weitere Preissteigerungen, da US-Präsident Donald Trump zusätzliche Zölle erhebt. Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Preise belastet sowohl Verbraucher als auch Unternehmen.
Auch der DAX reagierte vor dem Wochenende empfindlich auf die Zollsorgen und gab nach. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Zölle auf den Kaffeemarkt und andere Branchen bleiben abzuwarten.
- Missernten und hohe Nachfrage treiben Kaffeepreise
- Weitere Preissteigerungen durch US-Zölle erwartet
- DAX reagiert empfindlich auf Zollsorgen
Infobox: Die Preise für Kaffee steigen weiter, getrieben durch Missernten, hohe Nachfrage und neue Zölle. Auch die Börsen reagieren sensibel auf die Entwicklungen. (Quelle: ARD Mediathek)
Einschätzung der Redaktion
Die zunehmenden Enteignungen in Russland markieren eine deutliche Verschiebung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und signalisieren eine wachsende Unsicherheit für Investoren und Unternehmer. Die Ausweitung der Maßnahmen auf russische Unternehmen unterstreicht, dass kein Akteur mehr vor staatlichem Zugriff sicher ist. Dies könnte das Vertrauen in den russischen Wirtschaftsstandort nachhaltig erschüttern und zu einer Kapitalflucht sowie einem Rückgang von Investitionen führen. Die kurzfristige Stärkung staatlicher Kontrolle und Einnahmen steht im Kontrast zu den langfristigen Risiken für Innovationskraft, Unternehmertum und wirtschaftliche Stabilität. Die Entwicklung erhöht zudem die Gefahr einer weiteren Isolierung Russlands vom internationalen Markt und verschärft die strukturellen Probleme der russischen Wirtschaft.
- Wachsende Unsicherheit für Investoren
- Langfristige Risiken für Wirtschaft und Innovation
- Staatliche Kontrolle auf Kosten von Vertrauen und Stabilität
Quellen:
- Seltene Erden: Warum Myanmar bei den Rohstoffen für den Westen verloren ist
- Bedrohlicher Trend in Russlands Wirtschaft: Putin enteignet jetzt sogar russische Firmen
- Trumps Zölle gegen EU: Welche Folgen drohen?
- RMV-Bahnen immer unpünktlicher
- Vorschau: Wirtschaft vor acht | Programm
- Kommentar: Trump will Europa spalten. Die EU muss zurückschlagen - Wirtschaft - SZ.de