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Die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz steht unter Druck: US-Strafzölle treffen exportorientierte Branchen hart, Gewerkschaften und Unternehmer schlagen Alarm. Vor dem Spitzentreffen in Mainz fordern sie entschlossene Maßnahmen, um Arbeitsplätze und die industrielle Basis des Landes zu sichern. Welche Forderungen jetzt auf dem Tisch liegen und wie die Landesregierung reagieren soll, beleuchtet dieser Pressespiegel.
Rheinland-Pfalz am Scheideweg: Wirtschaft und Gewerkschaften fordern Maßnahmen gegen US-Strafzölle
Unternehmen und Gewerkschaften in Rheinland-Pfalz sehen die Wirtschaft des Bundeslandes durch die US-Zollpolitik stark belastet. Susanne Wingertszahn, DGB-Chefin, betonte vor dem Spitzentreffen der Wirtschaft in Mainz, dass die Auswirkungen der US-Zollpolitik nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden dürften. Sie forderte, dass die Politik – auch in Rheinland-Pfalz – die Sicherung von Arbeitsplätzen im Blick haben müsse. Kurzarbeit spiele dabei eine wichtige Rolle, um auf Produktionsrückgänge zu reagieren.
Johannes Heger, Präsident der Landesvereinigung Unternehmerverbände (LVU), warnte: „Unsere industrielle Basis bröckelt immer mehr und im Außenhandel geraten wichtige Partnerschaften – insbesondere zu den USA – zunehmend ins Wanken.“ Er forderte die Landesregierung auf, bei den Standortbedingungen zu liefern und jede zusätzliche Belastung zu unterlassen. Das Landesklimaschutzgesetz müsse grundlegend überarbeitet werden, da es in seiner jetzigen Form massiv Arbeitsplätze bedrohe und wenig zum Klimaschutz beitrage. Zudem verlangte Heger einen Bürokratieabbau, insbesondere bei Großraum- und Schwertransporten, sowie ein Bildungsfreistellungsgesetz mit Augenmaß.
- US-Strafzölle belasten exportorientierte Branchen wie die Pharma- und Chemieindustrie, den Maschinen- und Anlagenbau, die Automobilzulieferer sowie den Wein- und Lebensmittelsektor.
- Die Landesregierung wird aufgefordert, sich bei der EU für die Berücksichtigung betroffener Branchen einzusetzen.
- Das Spitzentreffen in der Mainzer Staatskanzlei soll Maßnahmen zur Stärkung des Standorts beraten.
„Die Auswirkungen der US-Zollpolitik dürfen nicht auf den Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden.“ (Susanne Wingertszahn, DGB)
Betroffene Branchen | Forderungen |
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Pharma, Chemie, Maschinenbau, Automobilzulieferer, Wein- und Lebensmittelsektor | Überarbeitung des Klimaschutzgesetzes, Bürokratieabbau, Sicherung von Arbeitsplätzen |
Infobox: Rheinland-Pfalz steht laut Wirtschaft und Gewerkschaften an einem Scheideweg. US-Strafzölle und Standortbedingungen gefährden die industrielle Basis und Arbeitsplätze. (Quelle: Zeit Online)
Immobilienpreise an der Nord- und Ostseeküste steigen weiter – Sylt bleibt Luxus
Die Immobilienpreise an der deutschen Nord- und Ostseeküste ziehen vielerorts wieder an. Besonders auf Sylt und Norderney sind die Preise für Wohneigentum extrem hoch. Ein Quadratmeter Haus auf Sylt kostet fast 14.600 Euro. Damit sind Immobilien auf der Insel für die meisten Menschen kaum noch erschwinglich. Dennoch gibt es laut Tagesspiegel Alternativen zu den teuersten Lagen.
Die Entwicklung zeigt, dass die Nachfrage nach Immobilien in beliebten Urlaubsregionen weiterhin hoch ist. Die Behörden gehen zudem immer strenger gegen Besitzer von Zweitwohnsitzen und Ferienappartements vor, was den Markt zusätzlich beeinflusst.
Region | Preis pro Quadratmeter |
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Sylt | 14.600 Euro |
Infobox: Die Preise für Immobilien an der Nord- und Ostseeküste steigen, auf Sylt kostet ein Quadratmeter Haus fast 14.600 Euro. (Quelle: Tagesspiegel)
Unternehmen in Deutschland halten an Diversitätsinitiativen fest
Während US-Unternehmen unter Präsident Donald Trump ihre Diversitätsprogramme zurückfahren, halten deutsche Unternehmen mehrheitlich an ihren Initiativen für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) fest. Laut einer Schnellumfrage der „Charta der Vielfalt“ führen 90 Prozent der befragten Unternehmen ihre DEI-Initiativen unverändert weiter. Nur zwei von insgesamt 100 befragten Organisationen mit jeweils mehr als 1.000 Beschäftigten sprachen von konkreten Kürzungen, vor allem in Bezug auf Aktivitäten in den USA.
In den USA geraten DEI-Programme zunehmend unter Druck. Präsident Trump und seine Regierung führen einen Feldzug gegen solche Initiativen, da sie argumentieren, durch Bevorzugung einiger Bevölkerungsgruppen würden andere benachteiligt. Viele US-Unternehmen wie Google, Meta und die US-Tochter der Deutschen Telekom, T-Mobile, haben ihre Maßnahmen bereits zurückgefahren oder gestrichen. In Deutschland gibt es jedoch keine Rückzugswelle, sondern eher eine wachsende Unsicherheit in der Kommunikation. Unternehmen wünschen sich Argumentationshilfen, juristische Einordnungen und Empfehlungen zur Wortwahl.
- 90 Prozent der deutschen Unternehmen führen DEI-Initiativen unverändert weiter.
- Nur 2 von 100 befragten Organisationen mit mehr als 1.000 Beschäftigten kürzen Maßnahmen, vor allem in den USA.
- In den USA werden DEI-Programme unter Trump zurückgefahren, unter anderem bei Google, Meta und T-Mobile US.
„Vielfalt braucht gerade jetzt Orientierung.“ (Cawa Younosi, Geschäftsführer des Vereins Charta der Vielfalt)
Infobox: Trotz internationaler Unsicherheiten halten deutsche Unternehmen zu 90 Prozent an ihren Diversitätsinitiativen fest. (Quelle: SZ.de)
Einschätzung der Redaktion
Die aktuellen Forderungen aus Wirtschaft und Gewerkschaften in Rheinland-Pfalz verdeutlichen, wie gravierend die Auswirkungen internationaler Handelskonflikte auf regionale Industriestandorte sein können. Die explizite Warnung vor einer bröckelnden industriellen Basis und der Ruf nach einer Überarbeitung des Landesklimaschutzgesetzes zeigen, dass wirtschaftspolitische Maßnahmen dringend auf ihre Praxistauglichkeit und Wettbewerbsfähigkeit überprüft werden müssen. Die Balance zwischen Klimaschutz, Bürokratieabbau und Arbeitsplatzsicherung wird zum entscheidenden Faktor für die Zukunftsfähigkeit des Standorts. Ohne entschlossenes politisches Handeln drohen nicht nur Produktionsrückgänge, sondern auch ein nachhaltiger Verlust von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung in zentralen Branchen.
Infobox: Die wirtschaftliche Stabilität in Rheinland-Pfalz steht angesichts externer Handelsrisiken und interner Standortfaktoren auf dem Prüfstand. Ein koordiniertes Vorgehen von Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften ist jetzt entscheidend, um die industrielle Basis und Beschäftigung zu sichern.
Quellen:
- Konjunktur: IWF: Strukturwandel und Zölle treffen Europas Wirtschaft
- Warum Papst Franziskus der Markt fremd bleiben musste
- Spitzentreffen der Wirtschaft: Unternehmerverband: Rheinland-Pfalz steht am Scheideweg
- „Das unterminiert die Zukunft der US-Wirtschaft“
- Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 26.04.2025
- Unternehmen unter Druck - Umfrage: Firmen bleiben Vielfalt trotz Unsicherheit treu - Wirtschaft