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Die Wirtschaftslage in Deutschland und Russland zeigt sich derzeit von gegensätzlichen Entwicklungen geprägt. Während die deutsche Maschinenbauindustrie mit einem signifikanten Exportrückgang zu kämpfen hat, verzeichnet die Elektroindustrie erfreuliche Zuwächse. In Russland hingegen verschärfen Steuererhöhungen und stagnierendes Wachstum die wirtschaftlichen Herausforderungen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fordert zudem eine strategische Neuausrichtung hin zu Afrika, um die Rohstoffversorgung zu sichern. Erfahren Sie mehr über die aktuellen Trends und Herausforderungen in unserem umfassenden Update zur Wirtschaft.
Update Wirtschaft vom 20.11.2025
Die deutsche Maschinenbauindustrie sieht sich mit einem signifikanten Rückgang im Exportgeschäft konfrontiert. In den ersten neun Monaten des Jahres 2025 wurden Waren im Wert von 147,9 Milliarden Euro exportiert, was einem Rückgang von 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Bereinigt um Preissteigerungen ergibt sich sogar ein reales Minus von 4,6 Prozent. Besonders betroffen ist das Geschäft mit den USA, wo die Ausfuhren stark zurückgegangen sind.
„Die EU-Kommission muss in weiteren Verhandlungen mit der Regierung von US-Präsident Donald Trump deutlich machen, dass europäische Maschinen ein zentraler Motor für die amerikanische Produktion sind“, fordert der VDMA.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Maschinenbauer dringend Ausnahmen von den US-Zöllen fordern, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Export-Minus - Maschinenbauer fordern Ausnahmen von US-Zöllen
Die deutsche Elektroindustrie hingegen zeigt positive Entwicklungen. Im September 2025 stiegen die Exporte um 9,6 Prozent auf 22,2 Milliarden Euro, was den besten Monat für die Branche in diesem Jahr darstellt. Während die Exporte in die USA zurückgingen, verzeichnete die Elektro- und Digitalindustrie im Geschäft mit China den ersten Anstieg seit einem Jahr.
Insgesamt summierten sich die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie in den ersten drei Quartalen auf 190,5 Milliarden Euro, was einem Plus von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.
Die Elektroindustrie zeigt sich somit resilient und kann trotz der Herausforderungen im Maschinenbau positive Ergebnisse vorweisen.
Krise in Russlands Wirtschaft: Putin entscheidet Steuererhöhungen
Die russische Wirtschaft steht vor erheblichen Herausforderungen, die durch die anhaltenden Sanktionen und die schwache Ölpreislage verstärkt werden. Präsident Wladimir Putin hat eine Steuererhöhung beschlossen, die ab dem 1. Januar 2026 in Kraft treten soll. Die Mehrwertsteuer wird von 20 Prozent auf 22 Prozent angehoben, was zu Mehreinnahmen von geschätzten 1,2 Billionen Rubel führen soll.
Die russische Wirtschaft wird für 2025 nur ein Wachstum von rund 1,0 Prozent prognostiziert, was im Vergleich zu den Vorjahren einen drastischen Rückgang darstellt. Die Inflation liegt derzeit bei etwa 7,7 Prozent, was die wirtschaftliche Lage zusätzlich belastet.
Zusammenfassend ist die russische Wirtschaft in einer kritischen Phase, die durch Steuererhöhungen und stagnierendes Wachstum gekennzeichnet ist.
Russlands Wirtschaft in dramatischer Krise - Branche stoppt Investitionen
Die Vereinigte Metallurgische Gesellschaft (OMK) hat aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen beschlossen, Investitionsprojekte einzustellen. Dies betrifft insbesondere ein Projekt für den Bau einer Produktionsanlage für nahtlose Rohre. Die Metallindustrie sieht sich durch Exportbeschränkungen und hohe Leitzinsen vor großen Herausforderungen.
Die russische Zentralbank hat die Leitzinsen auf 16,5 Prozent erhöht, um die Inflation zu bekämpfen, was die Investitionsbereitschaft der Unternehmen stark einschränkt. Branchenübergreifend berichten Unternehmen von einem Rückgang der Investitionen, was die wirtschaftliche Erholung weiter erschwert.
Insgesamt zeigt sich, dass die russische Wirtschaft unter Druck steht und viele Unternehmen gezwungen sind, ihre Investitionen zurückzufahren.
BDI: Deutsche Wirtschaft will sich Rohstoffe in Afrika sichern
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat in einer aktuellen Stellungnahme gefordert, Afrika als wichtigen Wirtschaftspartner zu betrachten. Angesichts der Abhängigkeit von China bei kritischen Rohstoffen ist eine strategische Neuausrichtung notwendig. Der BDI plädiert dafür, Afrika nicht nur als Empfänger von Entwicklungshilfe zu sehen, sondern als Zukunftsmarkt für die deutsche Wirtschaft.
Diese Initiative könnte dazu beitragen, die Rohstoffversorgung der deutschen Industrie zu diversifizieren und die Abhängigkeit von einzelnen Ländern zu verringern.
Zusammenfassend ist die Sicherung von Rohstoffen in Afrika für die deutsche Wirtschaft von zentraler Bedeutung, um zukünftige Herausforderungen zu meistern.
Einschätzung der Redaktion
Die aktuellen Entwicklungen in der deutschen Maschinenbauindustrie sind alarmierend und deuten auf eine ernsthafte Gefährdung der Wettbewerbsfähigkeit hin. Der signifikante Rückgang der Exporte, insbesondere in die USA, könnte langfristige Auswirkungen auf die Branche haben, wenn nicht schnellstmöglich Maßnahmen ergriffen werden. Die Forderung nach Ausnahmen von den US-Zöllen ist daher nicht nur nachvollziehbar, sondern auch dringend notwendig, um die Marktposition der deutschen Maschinenbauer zu sichern.
Im Gegensatz dazu zeigt die Elektroindustrie eine bemerkenswerte Resilienz, was darauf hindeutet, dass nicht alle Sektoren gleich betroffen sind. Die positive Entwicklung der Exporte in diesem Bereich könnte als Modell für andere Industrien dienen, um sich an veränderte Marktbedingungen anzupassen.
Die Situation in Russland ist ebenfalls besorgniserregend. Die Steuererhöhungen und die stagnierende Wirtschaft könnten zu einem weiteren Rückgang der Investitionen führen, was die wirtschaftliche Erholung erheblich behindern würde. Die Entscheidung der Vereinigten Metallurgischen Gesellschaft, Investitionen einzustellen, ist ein klares Zeichen für die Unsicherheit, die in der russischen Wirtschaft herrscht.
Die Initiative des BDI, Afrika als strategischen Partner für Rohstoffe zu betrachten, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Eine Diversifizierung der Rohstoffversorgung könnte der deutschen Industrie helfen, ihre Abhängigkeit von einzelnen Ländern zu verringern und sich besser auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten.
Insgesamt stehen die deutschen Unternehmen vor einer Reihe von Herausforderungen, die sowohl nationale als auch internationale Dimensionen haben. Die Reaktionen auf diese Entwicklungen werden entscheidend für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft sein.
Quellen:
- Update Wirtschaft vom 20.11.2025
- Export-Minus - Maschinenbauer fordern Ausnahmen von US-Zöllen - Wirtschaft
- Deutsche Wirtschaft: Bundesbank sieht zarte Erholung nach Konjunkturflaute
- Krise in Russlands Wirtschaft: Putin entscheidet Steuererhöhungen
- Russlands Wirtschaft in dramatischer Krise - Branche stoppt Investitionen: „Große Herausforderungen“
- BDI: Deutsche Wirtschaft will sich Rohstoffe in Afrika sichern


















