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Irans Wirtschaft steht im Spannungsfeld zwischen internationalen Sanktionen, einer starken Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und einer überraschend vielfältigen Industrie. Trotz reicher Rohstoffvorkommen und einer Bevölkerung von über 90 Millionen Menschen bleibt das Land wirtschaftlich isoliert und kämpft mit hoher Inflation, eingeschränkten Exportmöglichkeiten und einer dominanten Rolle religiöser Stiftungen sowie der Revolutionswächter.
Irans Wirtschaft: Zwischen Sanktionen, Öl und Pistazien
Die iranische Wirtschaft steht weiterhin unter erheblichem Druck durch internationale Sanktionen, wie die NZZ berichtet. Trotz einer Bevölkerung von über 90 Millionen Menschen ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Irans mit rund 400 Milliarden Dollar weniger als halb so groß wie das der Schweiz und liegt laut Internationalem Währungsfonds etwa auf dem Niveau von Dänemark.
Die Wirtschaft des Landes ist stark von fossilen Energieträgern abhängig, wobei der Großteil des Erdöls nach China und Indien exportiert wird. Die Exportmöglichkeiten sind jedoch durch Sanktionen stark eingeschränkt. Die offizielle Arbeitslosenquote lag 2024 bei 7,8 Prozent, dürfte aber tatsächlich deutlich höher sein, da viele Iraner entweder im informellen Sektor arbeiten oder die Arbeitssuche aufgegeben haben. Die Inflationsrate liegt bei etwa 40 Prozent, was das Leben für die Bevölkerung erheblich verteuert.
Neben Öl und Gas verfügt Iran über eine breite Industriebasis, die vor allem für den Binnenmarkt produziert. Jährlich werden über eine Million Autos hergestellt, wobei ein Teil davon aus China stammt und in Iran endmontiert wird. Der Sektor wird durch hohe Zölle auf Importe geschützt. Iran zählt zudem zu den weltweit wichtigsten Produzenten von Pistazien. Diese werden unter anderem genutzt, um durch den Export nach China an Renminbi zu gelangen, die für den Import von Autozubehör benötigt werden.
Ein großer Teil der Wirtschaft wird von religiösen Stiftungen, den sogenannten Bonyads, und den Revolutionswächtern kontrolliert. Letztere sollen Schätzungen zufolge ein Drittel oder mehr der Wirtschaftsleistung kontrollieren, insbesondere in den Bereichen Infrastruktur und Telekommunikation. Der Ausschluss Irans aus dem internationalen Zahlungssystem Swift erschwert den Handel zusätzlich, sodass China als wichtigster Abnehmer von iranischem Öl gilt. Schätzungen zufolge gehen rund 90 Prozent der Ölexporte nach China.
Kennzahl | Wert |
---|---|
Bevölkerung | über 90 Millionen |
BIP | ca. 400 Mrd. Dollar |
Arbeitslosenquote (offiziell, 2024) | 7,8 % |
Inflationsrate | ca. 40 % |
Jährliche Auto-Produktion | über 1 Mio. Fahrzeuge |
Ölexporte nach China | ca. 90 % |
- Starke Abhängigkeit von fossilen Energieträgern
- Hohe Inflation und eingeschränkte Exportmöglichkeiten
- Große Industriebasis, aber vor allem für den Binnenmarkt
- Wirtschaftliche Kontrolle durch religiöse Stiftungen und Revolutionswächter
Infobox: Die iranische Wirtschaft leidet unter Sanktionen, hoher Inflation und einer eingeschränkten Exportbasis. Trotz vorhandener Industrien und Rohstoffe bleibt das Land wirtschaftlich isoliert und abhängig von wenigen Handelspartnern. (Quelle: NZZ)
Neuanfang bei der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Hochschule in Kempten
Das Kompetenzzentrum für Unternehmensentwicklung und -beratung (KUBE e.V.) hat nach einer pandemiebedingten Pause Ende Mai erstmals wieder ein ganztägiges KUBE-Forum an der Hochschule Kempten veranstaltet, wie der Merkur berichtet. Der neue Vorstand unter Prof. Dr. Roland Jeske und Dr. Johannes Kraus lud Mitglieder und Interessenten zum Thema „Quo vadis, Deutschland?“ ein.
Im Rahmen des Forums hielt Ingmar Niemann, Lehrbeauftragter der Hochschule Kempten, einen Vortrag zu den neuen Sondervermögen der Bundesregierung und deren Auswirkungen auf die Politik in Europa. Prof. Bernd Fitzenberger PhD, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), präsentierte aktuelle und zukünftige Arbeitsmarkttrends in Deutschland, die von digitaler und ökologischer Transformation geprägt sind. Robert Buhles, Absolvent der Hochschule Kempten, erläuterte die Verteilung der Einkommensteuer und die Belastung einzelner Steuerzahlergruppen seit der Wiedervereinigung.
- Wiederaufnahme des KUBE-Forums nach Corona-Pause
- Fokus auf aktuelle wirtschaftliche und arbeitsmarktbezogene Themen
- Jährliche Durchführung des Forums geplant, nächstes Jubiläum 2026
Infobox: Das KUBE-Forum in Kempten setzt Impulse für die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft und thematisiert aktuelle Herausforderungen und Trends. (Quelle: Merkur)
Russland: Rezessionswarnungen und wirtschaftliche Unsicherheiten
Russland sieht Deutschland auf dem Weg in die Rezession, während die eigene Wirtschaft zunehmend unter Druck gerät, wie T-Online berichtet. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, erklärte auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg, Deutschland sei am Rande einer Rezession, weil es nicht gelungen sei, seine Souveränität zu behaupten. Gleichzeitig warnten erstmals Regierungsmitglieder aus dem russischen Wirtschaftsressort vor einer möglichen Rezession in Russland selbst.
Nach dem Beginn des Krieges gegen die Ukraine und den darauf folgenden westlichen Sanktionen mussten viele deutsche Unternehmen den russischen Markt verlassen. Während Russland zunächst durch die Umstellung auf Kriegsproduktion den Sanktionen widerstand, mehren sich nun die Krisenzeichen. Zentralbankchefin Elvira Nabiullina forderte ein neues Wachstumsmodell, und Wirtschaftsminister Maxim Reschetnikow warnte vor einer Rezession. Präsident Putin selbst äußerte sich optimistischer, räumte aber Defizite ein, etwa bei der Lebensmittelversorgung.
- Russische Regierungsvertreter warnen vor Rezession
- Westliche Sanktionen zeigen zunehmend Wirkung
- Russland muss neue wirtschaftliche Strategien entwickeln
Infobox: Während Russland Deutschland eine Rezession prophezeit, kämpft das Land selbst mit wirtschaftlichen Problemen und sucht nach neuen Wachstumsmodellen. (Quelle: T-Online)
Gute Ernte bei Spargel, Erdbeeren und Kirschen in Hessen
Die hessischen Landwirte können sich über eine gute Ernte bei Spargel, Erdbeeren und Kirschen freuen, wie hessenschau.de berichtet. Die Erträge sind in diesem Jahr besonders zufriedenstellend, was bei den Bauern für Erleichterung sorgt.
Auch der Einsatz neuer Bewässerungsanlagen für Erdbeeren hat sich positiv ausgewirkt. Die Landwirte zeigen sich optimistisch und blicken auf eine erfolgreiche Saison zurück.
- Gute Ernteergebnisse bei Spargel, Erdbeeren und Kirschen
- Neue Bewässerungstechnologien unterstützen die Landwirtschaft
Infobox: Die Landwirtschaft in Hessen profitiert in diesem Jahr von günstigen Bedingungen und innovativen Techniken, was zu einer erfolgreichen Ernte beiträgt. (Quelle: hessenschau.de)
Wirtschaft im Aufschwung – aber keiner merkt’s?
Die Wirtschaft steht besser da, als viele denken, so das Fazit der Sendung „Plusminus: Wirtschaft im Aufschwung – aber keiner merkt’s?!“ von hr INFO. Zahlreiche positive Indikatoren zeigen, dass die Konjunktur wieder in die richtige Richtung weist, auch wenn die allgemeine Stimmung weiterhin von Krisen geprägt ist.
Wirtschaftsökonomen betonen, dass die Lage besser sei als die öffentliche Wahrnehmung. Unternehmen setzen verstärkt auf Zukunftsthemen und packen Herausforderungen aktiv an, anstatt sich auf negative Schlagzeilen zu konzentrieren.
- Positive Konjunktur-Barometer
- Ökonomen sehen bessere Lage als die Stimmung vermuten lässt
- Unternehmen engagieren sich für Zukunftsthemen
Infobox: Trotz verbreiteter Krisenstimmung zeigen viele Wirtschaftsindikatoren einen Aufschwung, der in der öffentlichen Wahrnehmung bislang wenig Beachtung findet. (Quelle: hr INFO)
Sanktionen treffen Russlands Schattenflotte – Strategiewechsel notwendig
Neue Sanktionen setzen Russlands sogenannte Schattenflotte unter Druck, wie die Frankfurter Rundschau berichtet. Großbritannien hat am 17. Juni 2025 neue Sanktionen verhängt, die 20 Schiffe der Schattenflotte sowie zehn weitere Individuen und Entitäten betreffen. Zudem wurden Mittel von Unternehmen wie Rosneft Marine eingefroren. Die britische Regierung schätzt, dass die Sanktionen Russland bereits rund 450 Milliarden US-Dollar gekostet haben, was etwa zwei zusätzlichen Jahren der Finanzierung für die Invasion entspricht.
Die Schattenflotte, die zur Umgehung von Sanktionen und des Ölpreisdeckels genutzt wird, verliert an Bedeutung. Laut dem Center for Research on Energy and Clean Air (CREA) sank der Anteil des von der Schattenflotte verschifften Öls von Januar bis Mai 2025 um 19 Prozent. Bei Rohöl-Exporten ging der Anteil um 20 Prozent zurück. 61 Prozent der Exporte erfolgen noch über die alternden Schiffe, im Januar waren es noch 81 Prozent. Russland setzt zunehmend auf reguläre Flotten der sogenannten g7+-Staaten. Westliche Sekundärsanktionen haben dazu geführt, dass selbst Partnerländer wie Indien und China Häfen für die Schattenflotte sperren.
„Diese Sanktionen treffen genau ins Herz von Putins Kriegsmaschine und drosseln ihre Fähigkeit, den barbarischen Krieg in der Ukraine fortzuführen“, so der britische Premierminister Keir Starmer laut Moscow Times.
- Neue Sanktionen gegen 20 Schiffe und mehrere Unternehmen
- Rückgang der Schattenflotten-Transporte um 19 bis 20 Prozent
- Gesamtkosten der Sanktionen für Russland: ca. 450 Mrd. US-Dollar
Infobox: Die westlichen Sanktionen zeigen Wirkung: Russlands Schattenflotte verliert an Bedeutung, und die Kosten für die russische Wirtschaft steigen weiter. (Quelle: Frankfurter Rundschau)
Einschätzung der Redaktion
Die anhaltende wirtschaftliche Isolation Irans und die starke Abhängigkeit von fossilen Energieträgern verschärfen die strukturellen Schwächen des Landes. Die hohe Inflation und die eingeschränkten Exportmöglichkeiten führen zu einer zunehmenden Belastung der Bevölkerung und hemmen die Entwicklungsperspektiven. Die Dominanz religiöser Stiftungen und der Revolutionswächter in zentralen Wirtschaftsbereichen behindert marktwirtschaftliche Reformen und Innovationspotenziale. Ohne grundlegende Veränderungen in der Wirtschaftsstruktur und eine Öffnung gegenüber internationalen Märkten bleibt das Land in einer wirtschaftlichen Sackgasse, was langfristig auch die gesellschaftliche Stabilität gefährden kann.
- Wirtschaftliche Isolation und Abhängigkeit von wenigen Sektoren erhöhen die Anfälligkeit für externe Schocks.
- Strukturelle Reformen und Diversifizierung sind entscheidend für nachhaltiges Wachstum.
- Die aktuelle Situation birgt erhebliche Risiken für die soziale und politische Stabilität.
Quellen:
- Warum Irans Wirtschaft mehr ist als nur Öl und Gas
- Neuanfang bei der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Hochschule in Kempten
- Russland sieht Deutschland auf Weg in die Rezession – dabei wackelt die eigene Wirtschaft
- Gute Ernte bei Spargel & Co.
- Plusminus: Wirtschaft im Aufschwung - aber keiner merkt‘s?!
- Sanktionen nötigen Putin zu neuem Schritt – schwerer Schlag für Schattenflotte