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Stagnierende Verbraucherpreise in Deutschland, schwindende Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft, Forderungen nach mehr Zuwanderung von Geringqualifizierten, verschärfte Sanktionen gegen Russland und ein gemischtes Bild beim US-Wachstum: Der aktuelle Pressespiegel beleuchtet die zentralen Herausforderungen und Dynamiken, die die globale und deutsche Wirtschaft derzeit prägen.
Verbraucherpreise in Deutschland stagnieren im Juli
Die Inflation in Deutschland hat sich im Juli nicht verändert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren Waren und Dienstleistungen wie bereits im Vormonat im Schnitt 2,0 Prozent teurer als vor einem Jahr. Damit bleibt die Teuerungsrate auf dem Niveau des Vormonats und zeigt keine weitere Beschleunigung oder Abschwächung.
Monat | Verbraucherpreissteigerung (Jahresvergleich) |
---|---|
Juli | 2,0 % |
Vormonat | 2,0 % |
Die Zahlen verdeutlichen, dass sich die Preisentwicklung in Deutschland aktuell auf einem stabilen Niveau befindet. Die Verbraucher müssen weiterhin mit moderaten Preissteigerungen rechnen, ohne dass sich die Inflationsdynamik zuletzt verändert hätte.
Quelle: SZ.de
- Inflation bleibt im Juli bei 2,0 Prozent.
- Keine Veränderung gegenüber dem Vormonat.
Infobox: Die Verbraucherpreise in Deutschland steigen im Juli wie im Vormonat um 2,0 Prozent. (Quelle: SZ.de)
Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft unter Druck
Im ntv-Frühstart äußerte Sepp Müller, dass die deutsche Wirtschaft "nicht mehr wettbewerbsfähig" sei. Diese Aussage unterstreicht die wachsenden Sorgen um die internationale Position Deutschlands als Wirtschaftsstandort. Die Gründe für die nachlassende Wettbewerbsfähigkeit wurden im Beitrag nicht weiter ausgeführt, jedoch steht die Aussage im Kontext anhaltender Diskussionen um Standortbedingungen, Bürokratie und Fachkräftemangel.
Quelle: Ntv
- Sepp Müller: "Deutsche Wirtschaft ist nicht mehr wettbewerbsfähig."
Infobox: Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft wird von politischen Akteuren zunehmend kritisch bewertet. (Quelle: Ntv)
Wirtschaft fordert mehr Zuwanderung von Geringqualifizierten
Wirtschaftsverbände drängen auf eine unkomplizierte Zuwanderung für Geringqualifizierte. Neben Fachpersonal werden auch dringend ungelernte Arbeitskräfte benötigt. Die Handelskammer, das Gastgewerbe sowie Transport- und Dienstleistungsunternehmen wie DHL oder die Deutsche Bahn fordern, auch geringqualifizierten Zuwanderern unbürokratische Wege nach Deutschland zu eröffnen. Sie sehen in der Förderung der Erwerbsmigration einen unentbehrlichen Baustein, um dem akuten Personalmangel zu begegnen.
Thomas Ogilvie, Personalchef der Deutschen Post DHL Group, betont: „Nur durch eine offene und pragmatische Zuwanderungspolitik können wir die Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt zukünftig erfolgreich meistern.“ Achim Dercks, stellvertretender DIHK-Geschäftsführer, ergänzt: „Jedes dritte Unternehmen mit Engpässen kann auch Stellen für Personal ohne Berufsabschluss nicht besetzen.“ Die Bundesregierung plant jedoch, das Kontingent der Westbalkanregelung von 50.000 auf 25.000 Personen pro Jahr zu halbieren, was von der Wirtschaft als falsches Signal gewertet wird.
„Jedes dritte Unternehmen mit Engpässen kann auch Stellen für Personal ohne Berufsabschluss nicht besetzen.“ (Achim Dercks, DIHK)
„Wir brauchen bessere, schnellere und vor allem unbürokratischere Wege für Betriebe und Bewerber.“ (Sandra Warden, DEHOGA)
- Wirtschaft fordert gezielte Erwerbsmigration auch für Basistätigkeiten.
- Kontingent der Westbalkanregelung soll von 50.000 auf 25.000 Personen pro Jahr halbiert werden.
- Das Gastgewerbe zählt zu den Top 5-Branchen bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung Geflüchteter.
Infobox: Die deutsche Wirtschaft sieht in der Zuwanderung von Geringqualifizierten einen wichtigen Lösungsansatz gegen den Arbeitskräftemangel. (Quelle: Frankfurter Rundschau)
Russlands Wirtschaft spürt neuen Druck durch Sanktionen
Russische Bürger und Unternehmen kämpfen seit Monaten mit Zahlungsproblemen im internationalen Handel. Der Ausschluss aus dem SWIFT-Bankensystem und zunehmende Sanktionen führen zu erheblichen Verzögerungen. Banken im Oman, einem wichtigen Handelspartner Russlands, verschärfen ihre Maßnahmen und prüfen verstärkt, wer ihre Dienstleistungen nutzt. Die omanische Großbank Sohar International verzögert Transaktionen in Fremdwährungen, sobald Kunden mit Russland-Bezug involviert sind. Transaktionen, die zuvor einen Tag dauerten, verzögern sich nun um drei bis fünf Geschäftstage.
Das Observatory of Economic Complexity (OEC) verzeichnete einen Anstieg der russischen Exporte nach Oman um 898 Prozent von 2021 auf 2022. Im Gegenzug importierte Russland Waren im Wert von 705.000 US-Dollar aus Oman, was einem Anstieg von über 1.000 Prozent entspricht. 2023 exportierte Oman Waren im Wert von 22 Millionen US-Dollar nach Russland, während die russischen Importe mit 490 Millionen US-Dollar deutlich höher lagen. Raffiniertes Erdöl ist das wichtigste Handelsgut Russlands für Oman, mit einem Wert von 192 Millionen US-Dollar.
Jahr | Russische Exporte nach Oman | Oman-Exporte nach Russland |
---|---|---|
2021-2022 | +898 % | +1.000 % |
2023 | 490 Mio. USD | 22 Mio. USD |
Die jüngsten Maßnahmen der omanischen Banken deuten darauf hin, dass das Land nicht bereit ist, sich gegen den Westen zu stellen, um die Beziehungen zu Russland zu intensivieren. Ähnliche Vorkommnisse wurden auch in China und Indien berichtet.
Quelle: Merkur
- Oman verschärft Maßnahmen gegen russische Kunden aus Sorge vor US-Sanktionen.
- Russische Exporte nach Oman stiegen um 898 Prozent (2021-2022).
- Wichtigstes Handelsgut: Raffiniertes Erdöl im Wert von 192 Millionen US-Dollar.
Infobox: Westliche Sanktionen erschweren Russlands internationalen Zahlungsverkehr, auch wichtige Partner wie Oman verschärfen ihre Maßnahmen. (Quelle: Merkur)
US-Wirtschaft im zweiten Quartal: Wachstum mit Licht und Schatten
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA ist im zweiten Quartal 2025 um 3 Prozent zum Vorquartal gestiegen (Q1: -0,5 %, jeweils annualisiert). Damit ist die Wirtschaftsentwicklung wieder stärker ausgefallen als im Euro-Raum, der lediglich ein Wachstum von +0,1 Prozent verzeichnete. Verantwortlich für den deutlichen Anstieg war ein Rückprall bei den Importen, die im zweiten Quartal um 30 Prozent sanken. Der Außenhandel hat das US-BIP damit um fast 5 Prozent angeschoben.
Die öffentlichen Ausgaben stagnierten mit +0,4 Prozent. Die private Endnachfrage – die Summe aus privatem Verbrauch und Investitionen – fiel mit +1,2 Prozent verhaltener als im Vorquartal aus. Die Dynamik der privaten Konsumausgaben hat sich mit +1,4 Prozent im Vergleich zu den Vorjahren etwa halbiert. Unternehmensinvestitionen stiegen bei Ausrüstungsinvestitionen um +4,8 Prozent und bei Software-Investitionen um +6,4 Prozent, während Bau- und Lagerinvestitionen spürbar sanken.
Wirtschaftsindikator | Q2 2025 | Q1 2025 |
---|---|---|
BIP-Wachstum (annualisiert) | +3,0 % | -0,5 % |
Importe | -30 % | stark gestiegen |
Private Endnachfrage | +1,2 % | höher |
Private Konsumausgaben | +1,4 % | ca. doppelt so hoch |
Ausrüstungsinvestitionen | +4,8 % | n/a |
Software-Investitionen | +6,4 % | n/a |
Die US-Konjunktur bleibt stabil, auch wenn sich die Dynamik seit dem Amtsantritt von Donald Trump verlangsamt hat. Die Unternehmen investieren weiterhin kräftig in zukunftsträchtige Bereiche wie Digitalwirtschaft und Pharma. Der erneute Rückgang der Bauinvestitionen liefert US-Präsident Trump Argumente, den Druck auf die FED zu erhöhen, die Zinsen rasch zu senken. Die Attraktivität des Dollars hängt zunehmend von der Reaktion der FED ab.
Quelle: e-fundresearch.com
- US-BIP im Q2 2025: +3,0 % (annualisiert).
- Importe sanken um 30 %.
- Private Konsumausgaben: +1,4 %.
- Unternehmensinvestitionen in Ausrüstung: +4,8 %, in Software: +6,4 %.
Infobox: Die US-Wirtschaft wächst im zweiten Quartal 2025 um 3 Prozent, getrieben durch den Außenhandel und Investitionen in zukunftsträchtige Bereiche. (Quelle: e-fundresearch.com)
Einschätzung der Redaktion
Die anhaltende Stagnation der Verbraucherpreise auf dem aktuellen Niveau signalisiert eine Phase relativer Preisstabilität, die sowohl für Konsumenten als auch für Unternehmen Planungssicherheit schafft. In einem Umfeld, das von Unsicherheiten und strukturellen Herausforderungen geprägt ist, kann eine stabile Inflationsrate das Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung stärken. Gleichzeitig bleibt die Notwendigkeit bestehen, die Ursachen für die fehlende Dynamik zu analysieren, um potenzielle Risiken für Wachstum und Beschäftigung frühzeitig zu erkennen. Die aktuelle Entwicklung bietet der Geldpolitik einen gewissen Handlungsspielraum, ohne unmittelbaren Inflationsdruck, was für die weitere Ausrichtung der Wirtschaftspolitik von Bedeutung ist.
- Stabile Verbraucherpreise schaffen Planungssicherheit.
- Keine akuten Inflationsrisiken, aber auch keine Impulse für stärkere Nachfrage.
- Wirtschaftspolitische Maßnahmen können gezielter auf Wachstum und Beschäftigung ausgerichtet werden.
Quellen:
- Preise - Verbraucherpreise steigen im Juli um 2,0 Prozent - Wirtschaft - SZ.de
- Deutsche Wirtschaft "ist nicht mehr wettbewerbsfähig"
- „Teil der Lösung“: Wirtschaft fordert mehr Zuwanderung von Geringqualifizierten
- Update Wirtschaft vom 31.07.2025
- Russlands Wirtschaft spürt neuen Druck – wichtiger Kreml-Partner sorgt sich vor Sanktionen
- US-Wirtschaft im zweiten Quartal: Wachstumszahlen mit Licht und Schatten