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Googles Werbegeschäft bleibt auf Wachstumskurs: Mit zweistelligen Zuwächsen bei den Anzeigenerlösen und einer immer stärker KI-gestützten Suche setzt der Konzern neue Maßstäbe in der Monetarisierung digitaler Dienste. Auch die Deutsche Bank meldet nach einem schwierigen Jahr wieder steigende Gewinne, setzt dabei aber auf Stellenabbau und Effizienzprogramme. Währenddessen trübt sich die Stimmung in der bremischen Wirtschaft weiter ein, und das anhaltende Niedrigwasser der Elbe belastet die Logistikbranche. Einigungssignale im Handelsstreit zwischen den USA und Japan runden das aktuelle Wirtschaftsgeschehen ab.
Googles Werbegeschäft wächst weiter – KI-Suche als Wachstumstreiber
Der Internet-Konzern Google verzeichnet ein anhaltend starkes Wachstum im Online-Werbegeschäft, während die Suchmaschine zunehmend mit Künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattet wird. Im vergangenen Quartal stiegen die Anzeigenerlöse im Jahresvergleich um 10,4 Prozent auf 71,34 Milliarden Dollar (60,6 Mrd Euro). Laut Google-Chef Sundar Pichai beeinflusst KI alle Teile des Geschäfts positiv. Werbung bleibt weiterhin die wichtigste Einnahmequelle für den Mutterkonzern Alphabet.
Die Integration von KI in die Suchmaschine, insbesondere durch Zusammenfassungen, die Nutzeranfragen direkt beantworten, hat dem Werbegeschäft nicht geschadet. Im Gegenteil: Nach Angaben von Google animieren die neuen Funktionen die Nutzer zu mehr Suchanfragen, was zu einem Anstieg um zehn Prozent geführt hat. Besonders bei jungen Nutzern sind Suchanfragen über Kamera-Aufnahmen und eine neue Funktion, bei der Objekte auf dem Smartphone-Display eingekreist werden können, beliebt.
Auch die Videoplattform Youtube konnte ihre Werbeeinnahmen steigern – im Jahresvergleich um 13 Prozent auf rund 9,8 Milliarden Dollar. Um den steigenden Bedarf an Rechenleistung für KI-Anwendungen zu decken, erhöht Alphabet die Investitionen in Rechenzentren von 75 auf 85 Milliarden Dollar im laufenden Jahr. Der Konzernumsatz stieg um 14 Prozent auf 96,43 Milliarden Dollar, der Gewinn um 19,4 Prozent auf knapp 28,2 Milliarden Dollar. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel zeitweise um gut zwei Prozent zu.
Kennzahl | Wert |
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Anzeigenerlöse | 71,34 Mrd. Dollar (+10,4 %) |
Youtube-Werbeeinnahmen | 9,8 Mrd. Dollar (+13 %) |
Investitionen in Rechenzentren | 85 Mrd. Dollar (2025) |
Konzernumsatz | 96,43 Mrd. Dollar (+14 %) |
Gewinn | 28,2 Mrd. Dollar (+19,4 %) |
Infobox: Google setzt verstärkt auf KI in der Suche, was zu mehr Suchanfragen und steigenden Werbeeinnahmen führt. Die Investitionen in Rechenzentren werden deutlich erhöht. (Quelle: SZ.de)
Deutsche Bank: Erwarteter Gewinnanstieg und Stellenabbau
Nach einem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr strebt die Deutsche Bank für 2025 wieder höhere Gewinne an. Analysten erwarten für das zweite Quartal Erträge von etwa 7,6 Milliarden Euro, einen Vorsteuergewinn von rund zwei Milliarden Euro und einen Überschuss von etwa 1,45 Milliarden Euro. Damit würde die Bank das Vorjahresniveau deutlich übertreffen, das durch hohe Kosten im Rechtsstreit mit früheren Postbank-Aktionären belastet war.
Im ersten Quartal 2025 erzielte die Deutsche Bank den höchsten Vorsteuergewinn seit 14 Jahren. Sowohl der Vorsteuergewinn als auch der Überschuss lagen 39 Prozent höher als im Vorjahr. Vorstandschef Christian Sewing verfolgt das Ziel, die Eigenkapitalrendite bis 2025 auf mehr als 10 Prozent zu steigern, nachdem sie im vergangenen Jahr bei 4,7 Prozent lag. Im Rahmen des Programms „Deutsche Bank 3.0“ sollen durch schlankere Hierarchien und mehr Einsatz von Künstlicher Intelligenz die Kosten gesenkt werden.
Im März kündigte die Bank an, im laufenden Jahr etwa 2.000 Stellen zu streichen und die Zahl der Filialen weiter zu reduzieren. Ende März lag die Zahl der Beschäftigten in Vollzeitstellen bei 89.687 – das sind 636 weniger als ein Jahr zuvor.
Kennzahl | Wert |
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Erwartete Erträge Q2/2025 | 7,6 Mrd. Euro |
Erwarteter Vorsteuergewinn Q2/2025 | 2 Mrd. Euro |
Erwarteter Überschuss Q2/2025 | 1,45 Mrd. Euro |
Eigenkapitalrendite Ziel 2025 | >10 % |
Beschäftigte (Ende März 2025) | 89.687 (-636 im Jahresvergleich) |
Geplante Stellenstreichungen 2025 | 2.000 |
Infobox: Die Deutsche Bank setzt auf Effizienzsteigerung und KI, um die Rendite zu erhöhen. Der Stellenabbau und die Filialreduktion sind Teil des neuen Umbauprogramms. (Quelle: SZ.de)
Handelskammer Bremen: Trübe Stimmung in der bremischen Wirtschaft
Der aktuelle Konjunkturreport der Handelskammer Bremen zeigt, dass in der bremischen Wirtschaft wenig Zuversicht herrscht. Besonders die Industrie und das Baugewerbe in der Stadt Bremen klagen über Auftragseinbußen. Firmen aus der Industrie erwarten auch in den kommenden Monaten keine Besserung, was vor allem auf das nachlassende Exportgeschäft zurückgeführt wird. Viele Bremer Betriebe sind auf den Export angewiesen.
Im Baugewerbe ist die Stimmung ebenfalls gedämpft. Im Frühjahr hatten die Unternehmen noch auf Mittel aus dem Infrastrukturfonds des Bundes gehofft, nun herrscht Ernüchterung. In Bremerhaven hingegen schätzen die Unternehmen die Lage etwas optimistischer ein. Das produzierende Gewerbe sowie Handel und Dienstleistungen sehen sich in einer leicht verbesserten Lage. Die befragten Unternehmen wollen Investitionen nicht mehr so stark zurückfahren und Personal nicht weiter abbauen.
- Industrie und Bau in Bremen: Auftragseinbußen, keine Besserung in Sicht
- Exportgeschäft schwächelt
- Bremerhaven: Stimmung aufgehellt, weniger Investitions- und Personalabbau
Infobox: Während die Wirtschaft in Bremen unter Auftragsrückgängen leidet, zeigt sich in Bremerhaven eine leichte Erholung. (Quelle: buten un binnen)
USA und Japan einigen sich auf gegenseitige Zollsätze
Nachdem die USA zuvor mit Abgaben von 25 Prozent auf japanische Importe gedroht hatten, einigten sich die USA und Japan nun auf gegenseitige Zollsätze von 15 Prozent. Diese Einigung wird als Signal für die laufenden Verhandlungen mit den USA gewertet, von denen auch die Europäer lernen können.
Infobox: Die Einigung zwischen den USA und Japan auf 15 Prozent Zölle beendet eine Phase der Unsicherheit im Handel zwischen beiden Ländern. (Quelle: ARD Mediathek)
Elbe-Niedrigwasser belastet Wirtschaft
Das anhaltende Niedrigwasser der Elbe hat nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Folgen. Roman Fürtig, Vorstandsvorsitzender der Elbe-Allianz, erläutert, dass die niedrigen Pegelstände die Schifffahrt und damit den Transport von Gütern erheblich beeinträchtigen. Unternehmen entlang der Elbe sind gezwungen, auf andere, oft teurere Transportwege auszuweichen, was die Kosten erhöht und die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt.
Infobox: Das Elbe-Niedrigwasser führt zu erheblichen Belastungen für die Wirtschaft in der Region, insbesondere im Bereich Transport und Logistik. (Quelle: MDR)
Einschätzung der Redaktion
Die konsequente Integration von Künstlicher Intelligenz in die Google-Suche markiert einen strategischen Wendepunkt, der das Werbegeschäft auf ein neues Niveau hebt. Die Fähigkeit, Nutzer durch innovative Funktionen wie KI-basierte Zusammenfassungen und visuelle Suchoptionen stärker zu binden, verschafft Google einen klaren Wettbewerbsvorteil. Die deutlichen Zuwächse bei Umsatz, Gewinn und Werbeeinnahmen unterstreichen, dass die technologische Weiterentwicklung nicht nur die Nutzererfahrung verbessert, sondern auch die Monetarisierungsmöglichkeiten erweitert. Die massiven Investitionen in Rechenzentren zeigen, dass Google bereit ist, die Infrastruktur für weiteres Wachstum und die Skalierung von KI-Anwendungen zu schaffen. Insgesamt festigt das Unternehmen seine Position als Innovationsführer im digitalen Werbemarkt und setzt neue Standards für die Branche.
- KI-Integration steigert Nutzerbindung und Werbeumsätze
- Investitionen in Infrastruktur sichern langfristiges Wachstum
- Google bleibt Taktgeber für Innovation im Online-Werbemarkt
Quellen:
- Internet-Riese - Googles Werbegeschäft wächst auch mit KI-Suche - Wirtschaft - SZ.de
- Finanzbranche - Deutsche Bank legt Zahlen vor - nächster Gewinnanstieg? - Wirtschaft - SZ.de
- Wirtschaft vor acht
- Vorschau: Wirtschaft vor acht | Programm
- Handelskammer-Bericht offenbart trübe Stimmung in Bremens Wirtschaft
- Wie das Elbe-Niedrigwasser die Wirtschaft belastet