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Die wirtschaftlichen Herausforderungen nehmen weltweit zu: Während Russland mit drastischen Einnahmeverlusten im Ölsektor kämpft, belasten US-Zölle die europäische Wirtschaft und verschärfen die Krise in Deutschland. Auch das Thüringer Handwerk fordert dringend Entlastungen, und in Langenfeld droht ein Verkehrskollaps, der die regionale Wirtschaft lähmen könnte. Ein Überblick über die drängendsten Themen, die Politik und Wirtschaft gleichermaßen fordern.
Bittere Prognose für Russlands Wirtschaft
Die russische Wirtschaft steht vor erheblichen Herausforderungen, da die Einnahmen aus dem Ölgeschäft aufgrund sinkender Preise drastisch zurückgehen könnten. Laut dem russischen Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung wird der durchschnittliche Jahrespreis für Rohöl der Sorte Brent im Jahr 2025 auf 68 US-Dollar pro Barrel geschätzt, was eine deutliche Senkung gegenüber der vorherigen Prognose von 81,7 US-Dollar darstellt. Für die russische Ölsorte Ural wird ein Preis von 56 US-Dollar pro Barrel erwartet, der niedrigste Stand seit 2020.
Die Auswirkungen dieser Entwicklung könnten gravierend sein. Jeder Rückgang des Ölpreises um einen Dollar kostet den russischen Staatshaushalt etwa 160 Milliarden Rubel (1,9 Milliarden US-Dollar). Zudem könnte ein Preisrückgang von 10 US-Dollar pro Barrel das BIP-Wachstum um mindestens 0,5 Prozentpunkte verringern und Einnahmeverluste von etwa einer Billion Rubel (12,2 Milliarden US-Dollar) verursachen. Experten warnen, dass diese Verluste die Finanzierung des Ukraine-Kriegs und andere staatliche Ausgaben erheblich belasten könnten.
„Ein Rückgang des russischen Rohölpreises um 10 Dollar könnte das BIP-Wachstum um mindestens 0,5 Prozentpunkte verringern“, so Sofia Donets, Chefvolkswirtin bei T-Investments.
Quelle: Frankfurter Rundschau
US-Zölle belasten die EU-Wirtschaft
Die europäische Wirtschaft sieht sich durch die protektionistische Politik der USA unter Druck gesetzt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Wachstumsprognosen für die Eurozone nach unten korrigiert. Für das Jahr 2025 wird ein BIP-Wachstum von 0,9 Prozent erwartet, während zuvor ein Wachstum von 1,0 Prozent prognostiziert wurde. Auch für 2026 wurde die Prognose von 1,3 Prozent auf 1,2 Prozent gesenkt.
Die Inflationserwartungen wurden ebenfalls angepasst. Für 2025 wird eine Inflation von 2,2 Prozent erwartet, während für 2026 ein Anstieg auf 2,0 Prozent prognostiziert wird. Die Zölle auf Rohstoffe wie Stahl und Aluminium könnten die Produktionskosten in der EU erhöhen, was sich auf die Preise für Konsumgüter auswirken könnte. Besonders betroffen sind Industrien wie der Automobilbau und der Maschinenbau.
„Die globalen Lieferketten werden durch die US-Zölle teurer, da zahlreiche Vorprodukte und Materialien betroffen sind“, so Experten.
Quelle: Merkur
Deutsche Wirtschaft in der Krise
Die deutsche Wirtschaft steht vor einem historischen Tiefpunkt. Nach zwei Rezessionsjahren in Folge wird auch für das laufende Jahr keine Wende erwartet. Die Bundesregierung hat ihre Wachstumsprognose erneut gesenkt und erwartet nun eine Stagnation des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bei 0,0 Prozent. Ursprünglich war ein Wachstum von 0,3 Prozent prognostiziert worden.
Für das Jahr 2026 wird ein Wachstum von 1,0 Prozent erwartet, was ebenfalls eine Korrektur nach unten darstellt. Die wirtschaftliche Unsicherheit wird durch die Zollpolitik der USA verstärkt, die zusätzliche Belastungen für die deutsche Wirtschaft mit sich bringt.
Quelle: Berliner Zeitung
Thüringer Handwerk fordert Entlastungen
Das Thüringer Handwerk hat ein 10-Punkte-Programm vorgelegt, in dem es die Landesregierung auffordert, die Bedingungen für Betriebe zu verbessern. Zu den Forderungen gehören Entlastungen bei Steuern, Energiekosten und Bürokratie. Zudem wird eine modernere Berufsausbildung und Erleichterungen bei der Fachkräftegewinnung gefordert.
Das Handwerk ist ein bedeutender Arbeitgeber in Thüringen mit etwa 28.000 Betrieben und rund 150.000 Beschäftigten. Mehr als die Hälfte der Betriebe rechnet in diesem Jahr mit einer schlechteren wirtschaftlichen Lage im Vergleich zu 2024.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
Verkehrskollaps in Langenfeld befürchtet
Die geplante zehnmonatige Vollsperrung der A59 zwischen Düsseldorf und Monheim sorgt für Besorgnis in der Wirtschaft. Besonders Logistikunternehmen befürchten steigende Betriebskosten und stockende Lieferketten. Die Stadtverwaltung warnt vor einem drohenden Verkehrskollaps, der nicht nur die Nerven der Verkehrsteilnehmer, sondern auch die Wirtschaft massiv belasten könnte.
Die A59 ist eine wichtige Verkehrsader für die Region, und die Überschneidung mehrerer Bauprojekte könnte die Situation weiter verschärfen. Unternehmen fordern eine bessere Abstimmung und Planung, um die Auswirkungen zu minimieren.
Quelle: RP Online
Einschätzung der Redaktion
Die Prognosen für die russische Wirtschaft verdeutlichen die Abhängigkeit des Landes von den globalen Rohstoffmärkten, insbesondere vom Öl. Ein anhaltender Preisverfall könnte nicht nur die staatlichen Einnahmen erheblich schmälern, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität und die Finanzierung politischer Prioritäten, wie den Ukraine-Krieg, gefährden. Dies könnte Russland zwingen, seine Ausgabenpolitik zu überdenken oder alternative Einnahmequellen zu erschließen. Die langfristigen Auswirkungen könnten zudem die geopolitische Position des Landes schwächen, da wirtschaftliche Engpässe oft auch politische Konsequenzen nach sich ziehen.
Quellen:
- Bittere Prognose: Starker Preis-Verfall reißt Loch in Russlands Wirtschaft – Ende vom „Wachstumswunder“
- US-Zölle schwächen EU-Wirtschaft: Nun droht erneuter Inflationsschock
- Historischer Tiefpunkt: Schrumpft die deutsche Wirtschaft jetzt drei Jahre in Folge?
- Stagnation: Bundesregierung will Konjunkturprognose erneut senken
- Wirtschaft - Thüringer Handwerk fordert Entlastung von Landesregierung - Wirtschaft
- Verkehr in Langenfeld: Sperrung der A59 – Wirtschaft fürchtet Verkehrskollaps