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Die aktuelle Berichterstattung beleuchtet zentrale Themen der Wirtschaft, die sowohl die Pharmabranche als auch den Einzelhandel und geopolitische Risiken betreffen. Während die Reformmaßnahmen zur Bekämpfung von Lieferengpässen bei Kinderarzneien erste Erfolge zeigen, bleibt die Situation bei anderen Medikamenten angespannt. Im Einzelhandel hingegen sorgt eine steigende Insolvenzwelle für Besorgnis, während die Diskussion um den Umgang mit der AfD in Sachsen-Anhalt die Wirtschaftsverbände vor neue Herausforderungen stellt. Zudem warnt das Mercator Institut vor den potenziellen wirtschaftlichen Folgen eines Konflikts um Taiwan, der die deutsche Industrie stark treffen könnte. Lesen Sie weiter, um tiefere Einblicke in diese drängenden Themen zu erhalten.
Bilanz nach Reformgesetz - Pharmabranche: Engpässe bei Kinderarzneien sind gesunken
Die Pharmabranche hat eine positive Bilanz nach dem Lieferengpassbekämpfungsgesetz gezogen. Laut dem Pharmaverband Pro Generika ist die Zahl der Engpässe bei Kinderarzneien gesunken, was als Erfolg der politischen Maßnahmen gewertet wird. Dennoch bleibt die Lage bei anderen Medikamenten, insbesondere bei Antibiotika und ambulanten Krebsmedikamenten, angespannt.
Pro Generika berichtet, dass die Liste der versorgungskritischen Wirkstoffe, die nicht verfügbar sind, länger geworden ist. Der Verband warnt, dass eine Entspannung der Lage nicht in Sicht sei, da europäische Hersteller bei Ausschreibungen von Antibiotika und Krebsmitteln nur bei etwa 50 Prozent der Wirkstoffe den Zuschlag erhielten. Dies zeigt, dass die Herausforderungen in der Arzneimittelversorgung weiterhin bestehen.
„Eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht.“ - Pro Generika
Zusammenfassung: Die Reform hat die Verfügbarkeit von Kinderarzneien verbessert, jedoch bestehen weiterhin Engpässe bei anderen kritischen Medikamenten.
Wirtschaft und Parteien: Wirtschaftsverbände ringen um Umgang mit der AfD
In Sachsen-Anhalt diskutieren Wirtschaftsverbände und Kammern über den Umgang mit der AfD. Während einige Verbände klare Grenzen ziehen möchten, betonen andere die Notwendigkeit eines Dialogs mit gewählten Abgeordneten. Michael Behrens, Regionalvorsitzender des Verbands der Familienunternehmer, hebt hervor, dass es wichtig sei, sich mit den Inhalten der Parteien auseinanderzusetzen, ohne der AfD eine Bühne zu bieten.
Die Debatte über den Umgang mit der AfD ist nicht neu, da die Partei seit 2016 im Landtag sitzt und vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird. Gewerkschaftschef Frank Werneke fordert eine klare Positionierung gegen Extremisten, während andere Verbände betonen, dass eine sachliche Auseinandersetzung mit allen demokratisch gewählten Parteien notwendig sei.
„Wer gar nicht mehr redet, hat inhaltlich aufgegeben.“ - Michael Behrens
Zusammenfassung: Wirtschaftsverbände in Sachsen-Anhalt stehen vor der Herausforderung, einen konstruktiven Dialog mit der AfD zu führen, während sie sich gleichzeitig gegen Extremismus positionieren.
Krise im Einzelhandel: Zahl der Insolvenzen steigt
Die Insolvenzwelle im deutschen Einzelhandel reißt nicht ab. Zwischen August 2024 und August 2025 wurden 2.490 Insolvenzen registriert, der höchste Stand seit Oktober 2016. Experten erwarten eine weitere Zunahme, jedoch mit einer Abschwächung des Tempos. Die Modekette Esprit hat in diesem Jahr alle Geschäfte aufgrund von Insolvenz geschlossen, und auch andere Unternehmen wie Görtz und Gerry Weber sind betroffen.
Guillaume Dejean von Allianz Trade warnt, dass der Einzelhandel weiterhin mit tiefgreifenden Veränderungen konfrontiert ist, die während der Pandemie begonnen haben. Um im Wettbewerb mit großen Online-Marktplätzen bestehen zu können, müssen Einzelhändler in digitale Kanäle und moderne Technik investieren, was für viele kleinere Akteure eine große Herausforderung darstellt.
„Das ist ein Kampf, der teilweise an David gegen Goliath erinnert.“ - Guillaume Dejean
Zusammenfassung: Die Zahl der Insolvenzen im Einzelhandel ist auf einem Höchststand, und Experten warnen vor anhaltenden Herausforderungen durch den digitalen Wandel.
Bei Eskalation um Taiwan: Institut warnt vor Schaden für deutsche Wirtschaft in Ostasien
Das Mercator Institut für Chinastudien warnt vor erheblichen Konsequenzen für die deutsche Wirtschaft, sollte sich die Lage um Taiwan weiter zuspitzen. Rund 300 deutsche Unternehmen sind in Taiwan aktiv, darunter große Konzerne wie Siemens und Bosch. Ein Konflikt in der Region könnte die globalen Lieferketten unterbrechen und somit auch Deutschland treffen.
Die Bedeutung Taiwans für die deutsche Wirtschaft ist enorm, insbesondere aufgrund seiner fortschrittlichen Chip-Industrie. Deutschland importierte bis Ende September Halbleiter im Wert von etwa drei Milliarden US-Dollar aus Taiwan, was die Abhängigkeit von der Insel verdeutlicht. Die Spannungen in der Region haben zuletzt zugenommen, was die Unsicherheit für die Unternehmen weiter erhöht.
„Ein eskalierender Konflikt würde die Produktionsstätten und Markttätigkeit deutscher Unternehmen erheblich beeinträchtigen.“ - Claudia Wessling
Zusammenfassung: Die deutsche Wirtschaft könnte bei einer Eskalation um Taiwan erheblich geschädigt werden, da viele Unternehmen dort aktiv sind und die Region für die Chip-Produktion von zentraler Bedeutung ist.
Einschätzung der Redaktion
Die positive Entwicklung bei der Verfügbarkeit von Kinderarzneien ist ein ermutigendes Zeichen für die Wirksamkeit des Lieferengpassbekämpfungsgesetzes. Dennoch bleibt die Situation bei anderen kritischen Medikamenten, insbesondere Antibiotika und Krebsmitteln, besorgniserregend. Die Warnung von Pro Generika, dass die Liste der versorgungskritischen Wirkstoffe länger geworden ist, deutet darauf hin, dass die Herausforderungen in der Arzneimittelversorgung nicht nur bestehen bleiben, sondern sich möglicherweise sogar verschärfen könnten. Dies könnte langfristig die Gesundheit von Patienten gefährden und erfordert dringende Maßnahmen zur Stabilisierung der Versorgungslage.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz der Fortschritte bei Kinderarzneien die anhaltenden Engpässe bei anderen Medikamenten die Notwendigkeit weiterer Reformen und Strategien zur Sicherstellung der Arzneimittelversorgung unterstreichen.
Die Diskussion der Wirtschaftsverbände über den Umgang mit der AfD spiegelt die komplexe politische Landschaft wider. Der Versuch, einen Dialog mit der AfD zu führen, ohne ihr eine Plattform zu bieten, ist ein Balanceakt, der sowohl die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit politischen Inhalten als auch die Verantwortung zur Bekämpfung von Extremismus berücksichtigt. Die Herausforderung besteht darin, eine klare Position zu beziehen, während gleichzeitig der demokratische Diskurs aufrechterhalten wird. Dies könnte langfristig die politische Stabilität und den sozialen Zusammenhalt in Sachsen-Anhalt beeinflussen.
In Bezug auf die Insolvenzwelle im Einzelhandel ist die Situation alarmierend. Die hohe Zahl an Insolvenzen zeigt, dass viele Einzelhändler nicht in der Lage sind, sich den Veränderungen des Marktes anzupassen, insbesondere im Hinblick auf die Digitalisierung. Die Warnung von Experten, dass der Einzelhandel vor tiefgreifenden Veränderungen steht, verdeutlicht die Dringlichkeit, in moderne Technologien zu investieren. Ohne entsprechende Maßnahmen könnten viele kleinere Einzelhändler in der Wettbewerbslandschaft untergehen, was nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale Folgen haben könnte.
Die Warnung des Mercator Instituts bezüglich der wirtschaftlichen Folgen eines Konflikts um Taiwan ist von großer Bedeutung. Die Abhängigkeit Deutschlands von taiwanesischen Halbleitern macht die deutsche Wirtschaft besonders verletzlich. Ein eskalierender Konflikt könnte nicht nur die Lieferketten stören, sondern auch die Produktionsstätten deutscher Unternehmen erheblich beeinträchtigen. Dies könnte weitreichende Konsequenzen für die gesamte Wirtschaft haben und erfordert eine strategische Auseinandersetzung mit den geopolitischen Risiken in der Region.
Quellen:
- Bilanz nach Reformgesetz - Pharmabranche: Engpässe bei Kinderarzneien sind gesunken - Wirtschaft
- Wirtschaft und Parteien: Wirtschaftsverbände ringen um Umgang mit der AfD
- Studie - Krise im Einzelhandel: Zahl der Insolvenzen steigt - Wirtschaft
- Bei Eskalation um Taiwan: Institut warnt vor Schaden für deutsche Wirtschaft in Ostasien
- Plusminus: Wandel statt Krise - Wie sich unsere Wirtschaft neu erfindet
- Wirtschaft und Parteien - Wirtschaftsverbände ringen um Umgang mit der AfD - Wirtschaft













