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Steuerentlastungen für Unternehmen, Milliardeninvestitionen in Infrastruktur und Klimaschutz, ein G20-Gipfel in der Krise, wachsende Erdbeerernte trotz Herausforderungen, Streit um EU-Hilfen für die Ukraine und Chinas Vorwürfe gegen ausländische Geheimdienste: Der aktuelle Pressespiegel beleuchtet zentrale wirtschaftspolitische Entwicklungen, die den Standort Deutschland und die internationale Zusammenarbeit prägen.
Deutsche Wirtschaft auf Erholungskurs: Merz setzt auf Steuerentlastungen
Bundeskanzler Friedrich Merz sieht die deutsche Wirtschaft auf einem klaren Erholungskurs. In seiner Sommer-Pressekonferenz in Berlin betonte der CDU-Chef, dass die Regierung die Wende eingeleitet habe. Die oberste Priorität der Bundesregierung liege darauf, die Wirtschaft aus der Rezession zu führen. Merz verwies auf bereits beschlossene steuerliche Entlastungen für Unternehmen und hob hervor, dass sich die Stimmung in der Wirtschaft spürbar verbessere. Erste Wirtschaftsinstitute hätten ihre Prognosen nach oben korrigiert, und das Interesse von Investoren am Standort Deutschland sei deutlich gestiegen.
Am kommenden Montag plant Merz ein Treffen mit Vertretern großer Unternehmen im Kanzleramt, um über weitere Investitionen in Deutschland zu sprechen. Ziel sei es, die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu stärken. Besonders hob Merz das 500 Milliarden Euro schwere Sondervermögen hervor, das für zusätzliche Investitionen in Infrastruktur und Klimaschutz bereitgestellt wurde. Die Entscheidung für dieses Sondervermögen sei nicht leicht gefallen, doch davon würden alle profitieren.
Maßnahme | Volumen |
---|---|
Sondervermögen für Investitionen | 500 Milliarden Euro |
Infobox: Die Bundesregierung setzt auf Steuerentlastungen und ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen, um die Wirtschaft zu stärken und Investitionen zu fördern. (Quelle: Ntv)
G20 in der Krise: Lars Klingbeil kämpft um das Überleben des Formats
Der G20-Gipfel steht laut Spiegel vor einer tiefen Sinn- und Bedeutungskrise. Lars Klingbeil engagiert sich aktuell für das Überleben der G20, da das Treffen der Industrie- und Schwellenländer mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist. Die Zukunft des Formats ist ungewiss, da die globale Zusammenarbeit zunehmend auf die Probe gestellt wird.
Die Berichterstattung hebt hervor, dass die G20 vor einer existenziellen Bewährungsprobe steht. Die Rolle Deutschlands und die internationale Zusammenarbeit werden dabei besonders kritisch betrachtet.
Infobox: Die G20 sieht sich laut Spiegel mit einer tiefen Sinnkrise konfrontiert, und Lars Klingbeil setzt sich für den Fortbestand des Formats ein. (Quelle: Spiegel)
Thüringer Erdbeerernte wächst – aber unter dem langjährigen Schnitt
In Thüringen wird 2025 eine deutlich größere Erdbeerernte als im Vorjahr erwartet. Nach Angaben des Statistischen Landesamts wachsen die roten Früchte in diesem Jahr auf 95 Hektar, was einer Steigerung der Anbaufläche um neun Prozent gegenüber 2024 entspricht. Die von den Betrieben erwartete Erntemenge steigt voraussichtlich um elf Prozent auf 748 Tonnen.
Allerdings liegen sowohl Anbaufläche als auch Ertrag weiterhin deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre. Agrarstaatssekretär Marcus Malsch wies vor Saisonstart auf die Herausforderungen für die Anbaubetriebe hin, darunter gestiegene Produktionskosten, verschärfte Konkurrenz innerhalb Europas und der steigende Mindestlohn.
Jahr | Anbaufläche (ha) | Erntemenge (t) |
---|---|---|
2024 | 87,16 | 673,87 |
2025 | 95 | 748 |
- +9% größere Anbaufläche
- +11% höhere Erntemenge
- Ertrag und Fläche unter 6-Jahres-Schnitt
- Herausforderungen: Produktionskosten, Konkurrenz, Mindestlohn
Infobox: Die Erdbeerernte in Thüringen wächst 2025 um elf Prozent auf 748 Tonnen, bleibt aber unter dem mehrjährigen Durchschnitt. (Quelle: SZ.de)
EU plant Verdopplung der Ukraine-Hilfen – Widerstand aus Deutschland
Die Europäische Kommission will die Ukraine-Hilfen auf 100 Milliarden Euro verdoppeln. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte am 16. Juli in Brüssel, dass die Summe aus dem EU-Langzeitbudget zwischen 2028 und 2034 bereitgestellt werden soll. Das Budget der sogenannten Ukraine-Fazilität, das derzeit bei 50 Milliarden Euro liegt, würde damit verdoppelt. Die Ukraine-Fazilität läuft aktuell bis 2027 und wurde 2024 bewilligt.
Das Instrument besteht aus drei Säulen: finanzieller Unterstützung (Darlehen und Finanzhilfen), einem Investitionsrahmen zur Förderung öffentlicher und privater Investitionen sowie Hilfsprogrammen für technische Hilfe und Zivilgesellschaft. Bis zum 10. Juli 2025 wurden im Rahmen der Ukraine-Fazilität rund 28,3 Milliarden Euro an die Ukraine überwiesen. Die EU schätzt die kompletten Wiederaufbaukosten für das nächste Jahrzehnt auf 486 Milliarden US-Dollar.
Zeitraum | Budget (Mrd. €) | Davon Darlehen (Mrd. €) | Davon Finanzhilfen (Mrd. €) |
---|---|---|---|
2024-2027 | 50 | 33 | 17 |
2028-2034 (Vorschlag) | 100 | k.A. | k.A. |
Allerdings gibt es Widerstand aus Deutschland. Die Regierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) lehnt den Vorschlag ab, da eine derartige Aufstockung des EU-Etats nicht vermittelbar sei, während die Mitgliedstaaten ihre Haushalte stabilisieren müssten. Regierungssprecher Stefan Kornelius teilte mit, dass Deutschland den Vorschlag der Kommission nicht akzeptieren könne.
Infobox: Die EU plant, die Ukraine-Hilfen auf 100 Milliarden Euro zu verdoppeln, stößt dabei aber auf Widerstand aus Deutschland. (Quelle: Frankfurter Rundschau)
China wirft ausländischen Geheimdiensten Schmuggel Seltener Erden vor
China beschuldigt ausländische Geheimdienste, am Schmuggel Seltener Erden beteiligt zu sein. Nach Angaben chinesischer Behörden sollen diese Dienste gezielt den Diebstahl und illegalen Export dieser strategisch wichtigen Rohstoffe organisiert haben. Seltene Erden sind für zahlreiche Hightech-Produkte und die Energiewende von zentraler Bedeutung.
Die chinesische Regierung sieht in diesen Aktivitäten eine Bedrohung für die nationale Sicherheit und die wirtschaftliche Souveränität des Landes. Die Vorwürfe unterstreichen die wachsenden geopolitischen Spannungen rund um den Zugang zu kritischen Rohstoffen.
- Vorwurf: Diebstahl und Schmuggel Seltener Erden durch ausländische Geheimdienste
- Bedeutung: Seltene Erden sind für Hightech und Energiewende essenziell
- China sieht nationale Sicherheit gefährdet
Infobox: China wirft ausländischen Geheimdiensten vor, am Schmuggel Seltener Erden beteiligt zu sein, und sieht darin eine Bedrohung für die nationale Sicherheit. (Quelle: Deutschlandfunk)
Einschätzung der Redaktion
Die konsequente Ausrichtung auf Steuerentlastungen und ein Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro signalisiert einen klaren politischen Willen, die wirtschaftliche Dynamik in Deutschland nachhaltig zu stärken. Die Kombination aus steuerlichen Anreizen und gezielten Investitionen in Infrastruktur und Klimaschutz kann die Standortattraktivität erhöhen und das Vertrauen von Investoren weiter festigen. Entscheidend wird sein, ob die Maßnahmen rasch und wirksam umgesetzt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich tatsächlich zu verbessern. Die Einbindung großer Unternehmen in den politischen Dialog ist ein wichtiger Schritt, um Investitionshemmnisse abzubauen und die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft zu fördern.
- Steuerentlastungen und Investitionen stärken die wirtschaftliche Erholung.
- 500 Milliarden Euro Sondervermögen bieten Potenzial für nachhaltiges Wachstum.
- Dialog mit Unternehmen kann Impulse für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation setzen.
Quellen:
- Sommer-Pressekonferenz: Merz sieht deutsche Wirtschaft auf Erholungskurs und betont Steuerentlastungen
- (S+) Lars Klingbeil kämpft jetzt um das Überleben der G20
- Agrar - Betriebe erwarten größere Erdbeerernte als im Vorjahr - Wirtschaft - SZ.de
- Offshore-Windstrom: Hier wächst eine künstliche Insel in der Nordsee
- Milliardenhilfe der EU für Selenskyj – Ukraine-Wirtschaft vor Stärkung
- Wirtschaft - China meldet Schmuggel seltener Erden durch ausländische Geheimdienste