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In der aktuellen Wirtschaftslage zeigen sich deutsche Unternehmen zunehmend bereit, sich auf ihre Kernkompetenzen zu besinnen. Konzerne wie Siemens und Continental setzen auf eine Rückbesinnung und trennen sich von weniger profitablen Geschäftsbereichen. Während Siemens seine Beteiligung an Siemens Healthineers reduziert, fokussiert sich Continental ausschließlich auf die Reifensparte. Diese strategischen Entscheidungen sind Teil eines umfassenden Wandels, der sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Zudem stehen politische Entscheidungen, wie die Senkung der Stromsteuer für Unternehmen und die umstrittenen Maßnahmen des Koalitionsausschusses, im Fokus der öffentlichen Debatte. Lesen Sie weiter, um mehr über diese Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft zu erfahren.
Deutsche Unternehmen kehren zu ihren Wurzeln zurück
Immer mehr deutsche Konzerne, darunter Siemens und Continental, konzentrieren sich wieder auf ihr Kerngeschäft und trennen sich von anderen Geschäftsbereichen. Siemens plant, seine Beteiligung an Siemens Healthineers von derzeit 67 Prozent auf etwa 37 Prozent zu reduzieren. Ralf P. Thomas, der Finanzvorstand von Siemens, betont, dass dies Teil eines umfassenden Wandels im Unternehmen ist.
„Es geht nicht darum, mit dem Finger auf die Vergangenheit zu verweisen oder sich über verpasste Chancen zu beschweren.“ - Ralf P. Thomas, Finanzvorstand von Siemens
Continental hat ebenfalls angekündigt, sich künftig ausschließlich auf die Reifensparte zu konzentrieren, nachdem die Margen in anderen Bereichen gesunken sind. Die Automotive-Sparte wurde als eigenständiges Unternehmen unter dem Namen Aumovio an die Börse gebracht. Diese Umstrukturierungen sind Teil eines Trends, der sowohl Chancen als auch Risiken birgt.
Zusammenfassung: Deutsche Unternehmen wie Siemens und Continental fokussieren sich wieder auf ihr Kerngeschäft und trennen sich von anderen Bereichen, was sowohl Chancen als auch Risiken mit sich bringt.
Bundestag senkt Stromsteuer für die Wirtschaft
Am 13. November 2025 hat der Bundestag ein Gesetz verabschiedet, das die Stromsteuer für bis zu 600.000 Unternehmen des produzierenden Gewerbes sowie der Land- und Forstwirtschaft auf den EU-Mindestsatz von 50 Cent je Megawattstunde senkt. Diese Senkung wird über das Jahresende hinaus verlängert, jedoch wurde auf eine gleichzeitige Entlastung von Privathaushalten verzichtet.
Die Opposition kritisiert diese Entscheidung scharf. Linken-Finanzpolitiker Christian Görke bemängelt, dass für „Otto Normalverbraucher“ nichts übrig bleibt, während die Grünen und die AfD ebenfalls eine umfassendere Entlastung fordern. CDU-Abgeordneter Stefan Korbach räumt ein, dass eine breitere Entlastung wünschenswert gewesen wäre, jedoch die Finanzpolitik dies nicht zulässt.
Zusammenfassung: Der Bundestag hat die Stromsteuer für Unternehmen gesenkt, jedoch keine Entlastung für Privathaushalte beschlossen, was zu Kritik von der Opposition führt.
Geteilte Meinungen zu Einigungen des Koalitionsausschusses
Die jüngsten Beschlüsse des Koalitionsausschusses, darunter die Senkung der Ticketsteuer im Luftverkehr und die Einführung eines neuen Industriestrompreises, stoßen auf gemischte Reaktionen. Während die Luftfahrtbranche die Maßnahmen als positiv bewertet, äußern Umweltschützer und einige Ökonomen Bedenken. Greenpeace bezeichnet die Rücknahme der Luftverkehrsteuer-Erhöhung als „fatales Signal“ für den Klimaschutz.
Der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV, Ralph Beisel, sieht in den Beschlüssen einen wichtigen Schritt zur Stärkung der Luftfahrtbranche. Im Gegensatz dazu kritisiert der Ökonom Marcel Fratzscher die Maßnahmen als von Lobbyinteressen getrieben und als nachteilig für die Mehrheit der Unternehmen.
Zusammenfassung: Die Beschlüsse des Koalitionsausschusses zur Senkung der Ticketsteuer und des Industriestrompreises werden unterschiedlich bewertet, wobei Umweltschützer und Ökonomen kritische Stimmen erheben.
Einschätzung der Redaktion
Die Rückbesinnung deutscher Unternehmen auf ihr Kerngeschäft ist ein bedeutender Trend, der sowohl strategische Klarheit als auch potenzielle Risiken mit sich bringt. Die Fokussierung auf Kernkompetenzen kann die Effizienz steigern und Ressourcen besser bündeln, was in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt entscheidend ist. Allerdings besteht die Gefahr, dass durch die Abspaltung von Geschäftsbereichen wertvolle Synergien verloren gehen und die Unternehmen anfälliger für Marktschwankungen werden.
Die Senkung der Stromsteuer für Unternehmen ist ein Schritt, der kurzfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie stärken kann. Dennoch bleibt die Nichtberücksichtigung der Privathaushalte ein kritischer Punkt, der soziale Spannungen verstärken könnte. Die Opposition hat bereits Bedenken geäußert, was darauf hindeutet, dass diese Maßnahme politisch umstritten ist und möglicherweise nicht die gewünschte Akzeptanz in der Bevölkerung findet.
Die gemischten Reaktionen auf die Beschlüsse des Koalitionsausschusses verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die Regierung steht. Während die Luftfahrtbranche von den Maßnahmen profitiert, könnten die negativen Auswirkungen auf den Klimaschutz und die Bedenken von Ökonomen langfristig das Vertrauen in die politischen Entscheidungen untergraben. Eine ausgewogene Berücksichtigung von wirtschaftlichen und ökologischen Interessen ist unerlässlich, um nachhaltige Lösungen zu finden.
Insgesamt zeigt sich, dass die aktuellen Entwicklungen in der deutschen Wirtschaft und Politik sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringen, die sorgfältig abgewogen werden müssen.
Quellen:
- Warum Firmen zu ihren Wurzeln zurückkehren und Geschäfte abstoßen
- Bundestag senkt Stromsteuer für die Wirtschaft | Steuern
- Wolfgang Bosbach in Bingen: Thema Wirtschaft: Politikveteran mit Hang zum Klartext
- Geteilte Meinungen zu Einigungen des Koalitionsausschusses
- Deutsche Wirtschaft wächst im vierten Quartal wohl um 0,2 Prozent
- (S+) Krise bei ARD und ZDF: Sind die noch zu retten?


















