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Die aktuellen Entwicklungen auf dem Buttermarkt und die steigenden Insolvenzen in verschiedenen Bundesländern werfen ein besorgniserregendes Licht auf die wirtschaftliche Lage in Deutschland. Während Milchbauern unter dramatisch gesunkenen Butterpreisen leiden, die ihre Existenz bedrohen, sehen sich Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen mit einer wachsenden Insolvenzgefahr konfrontiert. Diese Themen sind nicht nur für die betroffenen Branchen von Bedeutung, sondern haben auch weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft. Erfahren Sie mehr über die Hintergründe und die Prognosen in unserem Pressespiegel.
Butterpreise für Milchbauern: Ein wirtschaftliches Desaster
Der Preis für Butter ist vor Weihnachten auf unter einen Euro gefallen, was für die Milchviehhalter ein ernsthaftes wirtschaftliches Problem darstellt. Hans Foldenauer, Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter, bezeichnete die Situation als „wirtschaftliches Desaster“. Ein 250-Gramm-Stück Deutscher Markenbutter der Eigenmarken ist nun für 99 Cent erhältlich, was bedeutet, dass sich der Butterpreis innerhalb eines Jahres mehr als halbiert hat.
Die Ursache für den Preisverfall liegt in der gesunkenen Milchpreisen auf dem Weltmarkt. In der ersten Jahreshälfte 2025 lag der durchschnittliche Auszahlungspreis für die Landwirte bei rund 53 Cent pro Kilo Rohmilch, während die Produktionskosten im Juli bei 53,53 Cent pro Kilo lagen. Aktuell ist der Auszahlungspreis jedoch auf durchschnittlich 46 Cent gesunken, was die wirtschaftliche Lage der Milchbauern weiter verschärft.
„Was hilft uns Milchviehhaltern eine höhere Absatzmenge, wenn wir mit jedem Kilogramm Absatz Verluste einfahren?“ - Hans Foldenauer
Zusammenfassung: Die sinkenden Butterpreise stellen für Milchbauern ein ernsthaftes wirtschaftliches Problem dar, da die Auszahlungspreise unter die Produktionskosten gefallen sind.
Wirtschaftliche Lage in Mecklenburg-Vorpommern: Anstieg der Firmenpleiten
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Firmenpleiten im Jahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Insolvenzquote liegt bei 61 Fällen je 10.000 Unternehmen, was einen Anstieg gegenüber 53 im Jahr 2024 darstellt. Diese Quote ist jedoch weiterhin unter dem bundesweiten Durchschnitt von 76. Die Prognosen deuten darauf hin, dass bundesweit bis zum Jahresende 23.900 Unternehmensinsolvenzen zu erwarten sind, was den höchsten Stand seit 2014 darstellt.
Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform berichtet, dass die Insolvenzquote in allen 16 Bundesländern steigt, wobei Berlin mit 130 Fällen je 10.000 Unternehmen die höchste Quote aufweist. Die anhaltende wirtschaftliche Schwäche in Deutschland zeigt sich in der stagnierenden Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), das im laufenden Jahr kaum wachsen dürfte.
Zusammenfassung: In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Firmenpleiten gestiegen, während die bundesweite Insolvenzquote auf den höchsten Stand seit 2014 ansteigt.
Thüringen: Mehr Insolvenzen erwartet
In Thüringen wird für das Jahr 2025 ein Anstieg der Firmeninsolvenzen prognostiziert. Die Insolvenzquote wird voraussichtlich bei 48 Fällen je 10.000 Unternehmen liegen, was einen Anstieg von 42 im Vorjahr darstellt. Trotz dieses Anstiegs bleibt die Quote in Thüringen die niedrigste bundesweit. Der Branchenmix in Thüringen, der stark von der Zulieferindustrie für die Automobilbranche geprägt ist, wird als ein Grund für die niedrigere Insolvenzquote angesehen.
Die Creditreform schätzt, dass deutschlandweit rund 285.000 Arbeitsplätze durch Firmenpleiten bedroht sind. Die anhaltende Krise zeigt, dass viele Unternehmen unter Druck stehen und Schwierigkeiten haben, neue Kredite zu erhalten. Die Experten warnen, dass die wirtschaftliche Lage auch in Thüringen angespannt bleibt.
Zusammenfassung: Thüringen erwartet einen Anstieg der Insolvenzen, bleibt jedoch im Vergleich zu anderen Bundesländern die Region mit der niedrigsten Insolvenzquote.
Einschätzung der Redaktion
Die drastischen Rückgänge der Butterpreise und die damit verbundenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten für Milchbauern sind alarmierend. Der Preisverfall unter einen Euro und die sinkenden Auszahlungspreise, die unter die Produktionskosten fallen, deuten auf eine ernsthafte Krise in der Milchindustrie hin. Dies könnte nicht nur die Existenz vieler Milchviehhalter gefährden, sondern auch langfristige Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette der Milchprodukte haben. Die Aussage von Hans Foldenauer verdeutlicht die ausweglose Situation, in der Landwirte trotz höherer Verkaufszahlen Verluste einfahren. Ein Umdenken in der Preispolitik und Unterstützung für die Milchbauern sind dringend erforderlich, um die Branche zu stabilisieren.
Die steigenden Insolvenzen in Mecklenburg-Vorpommern und die Prognosen für Thüringen spiegeln die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit wider. Die Insolvenzquote, die in beiden Regionen ansteigt, zeigt, dass viele Unternehmen unter Druck stehen und die wirtschaftliche Lage angespannt bleibt. Besonders besorgniserregend ist die bundesweite Prognose von 23.900 Unternehmensinsolvenzen, die den höchsten Stand seit 2014 erreicht. Dies könnte zu einem signifikanten Anstieg der Arbeitslosigkeit führen und die wirtschaftliche Erholung in Deutschland weiter behindern. Die Politik ist gefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um Unternehmen zu unterstützen und die wirtschaftliche Stabilität zu fördern.
Quellen:
- Lebensmittel - Butterpreis für Milchbauern „wirtschaftliches Desaster“ - Wirtschaft
- Update Wirtschaft vom 08.12.2025
- Japans Wirtschaft schrumpft im dritten Quartal stärker als gedacht
- „Ganz Bayern ist doof. Die Automobilindustrie ist doof, alle sind doof, ja?“
- Wirtschaft schwächelt: Mehr Firmenpleiten in MV
- Wirtschaftskrise - Firmenpleiten: Mehr Insolvenzen in Thüringen erwartet - Wirtschaft













