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Die Bundesregierung setzt auf milliardenschwere Entlastungen bei den Stromkosten und fordert von der Energiebranche, diese Vorteile konsequent an die Verbraucher weiterzugeben. Im Fokus stehen die Übernahme von Netzentgelten, die Senkung der Stromsteuer für die Industrie und die Abschaffung der Gasspeicherumlage – Maßnahmen, die spürbare Auswirkungen auf Haushalte und Unternehmen versprechen.
Entlastung bei Stromkosten: Bundesregierung fordert Weitergabe an Verbraucher
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche hat betont, dass die von der Bundesregierung beschlossenen Entlastungen bei den Stromkosten auch tatsächlich bei den Verbrauchern ankommen müssen. Sie erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: „Die Entlastungen müssen über die Netzbetreiber an die Kunden weitergegeben werden. Meine klare Erwartung an die Branche ist: Die Entlastungen müssen beim Kunden ankommen.“
Die schwarz-rote Koalition plant, die Stromverbraucherinnen und -verbraucher durch die teilweise Übernahme der Übertragungsnetzentgelte sowie Umlagen um 6,5 Milliarden Euro zu entlasten. Die Übertragungsnetzentgelte, die für die Nutzung des Stromübertragungsnetzes anfallen, werden von den Energieversorgern an die Verbraucher weitergegeben und sind ein Bestandteil des Strompreises. Allerdings gibt es bei den Netzentgelten große regionale Unterschiede, insbesondere sind sie in Regionen mit viel erneuerbaren Energien wie im Norden oft höher als im Süden.
Zusätzlich hat die Bundesregierung beschlossen, die Senkung der Stromsteuer für das produzierende Gewerbe ab 2026 zu verstetigen und die Gasspeicherumlage abzuschaffen. Im Koalitionsvertrag war eine Senkung der Stromsteuer für alle vorgesehen, jedoch wurde dies aufgrund von Haushaltszwängen zunächst nicht umgesetzt. Reiche betonte, dass weitere Entlastungen durch Wachstum und die Schaffung finanzieller Spielräume möglich seien: „Je schneller wir Wachstum schaffen, je schneller sind die Spielräume da.“
- 6,5 Milliarden Euro Entlastung für Stromkunden durch Übernahme der Netzentgelte und Umlagen
- Regionale Unterschiede bei Netzentgelten bleiben bestehen
- Senkung der Stromsteuer für produzierendes Gewerbe ab 2026
- Gasspeicherumlage wird abgeschafft
„Die Entlastungen müssen beim Kunden ankommen.“ – Katherina Reiche, Bundeswirtschaftsministerin
Infobox: Die Bundesregierung setzt auf gezielte Entlastungen bei den Stromkosten, fordert aber die konsequente Weitergabe an die Verbraucher. Die Maßnahmen umfassen 6,5 Milliarden Euro und betreffen insbesondere die Netzentgelte und die Stromsteuer für die Industrie. (Quelle: SZ.de)
Sanktionen und hohe Zinsen belasten Russlands Stahlindustrie
Die russische Wirtschaft steht weiterhin unter Druck, insbesondere die Stahlindustrie leidet unter den Folgen westlicher Sanktionen, Exporthürden und einer schwachen Inlandsnachfrage. Der zweitgrößte russische Stahlhersteller Magnitogorsk Iron and Steel Works (MMK) meldete einen Produktionsrückgang von 18 Prozent im Jahresvergleich auf 5,2 Millionen Tonnen. Der Absatz schrumpfte in allen Segmenten: Walzstahl verzeichnete ein Minus von 13 Prozent, Langprodukte minus elf Prozent und Edelstahl fast minus 20 Prozent.
Im ersten Quartal 2025 meldete MMK einen Verlust von 1,2 Milliarden Rubel, was rund 13,1 Millionen Euro entspricht. Auch der Branchenprimus Novolipetsk Steel berichtete von einem Nettoverlust, der 2024 bei 3,2 Millionen Euro lag. Die Exporte der russischen Stahlindustrie sind stark rückläufig: 2023 exportierte Russland 11,6 Millionen metrische Tonnen Stahl, ein Rückgang um 22,3 Prozent gegenüber 2015. Der Exportwert sank zwischen 2022 und 2023 um 39,1 Prozent.
Jahr | Stahlexport (Mio. t) | Veränderung ggü. 2015 | Exportwert-Veränderung 2022-2023 |
---|---|---|---|
2023 | 11,6 | -22,3 % | -39,1 % |
Vor der Invasion der Ukraine exportierte Russland 40 Prozent seiner Stahlproduktion, heute ist dieser Anteil deutlich gesunken. MMK exportiert aktuell weniger als zehn Prozent seines Outputs. Die Branche leidet zudem unter einem starken Rubel, Konkurrenz aus China und niedrigen Weltmarktpreisen. Die Hersteller haben begonnen, die Preise im Inland zu erhöhen, um gestiegene Produktionskosten auszugleichen.
- MMK: 18 % Produktionsrückgang, 1,2 Mrd. Rubel Verlust im Q1/2025
- Novolipetsk Steel: 3,2 Mio. Euro Nettoverlust 2024
- Stahlexporte 2023: 11,6 Mio. t (-22,3 % ggü. 2015)
- Exportwert 2022-2023: -39,1 %
Infobox: Die russische Stahlindustrie steht unter massivem Druck durch Sanktionen, hohe Zinsen und eine schwache Nachfrage. Die Exporte und Gewinne brechen ein, während die Produktionskosten steigen. (Quelle: Merkur)
ReDI Talent Summit: IT-Talente treffen auf Münchner Wirtschaft
Im Munich Urban Colab fand der „ReDI Talent Summit 2025“ statt, bei dem sich über 70 internationale IT-Talente mit 19 Unternehmen vernetzten. Das Event wurde von der ReDI School of Digital Integration organisiert und vom Referat für Arbeit und Wirtschaft unterstützt. Dr. Christian Scharpf, Referent für Arbeit und Wirtschaft, hob die Bedeutung des IT-Sektors für München hervor und betonte die Notwendigkeit von Bildung, Qualifizierung und lebenslangem Lernen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.
Die Teilnehmenden kamen aus über 30 Nationen und hatten bei ReDI Kurse in Softwareentwicklung, Datenanalyse und UX/UI-Design absolviert. Die ReDI School wird seit 2017 durch das Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramm (MBQ) unterstützt. Seit ihrer Gründung 2015 hat sie über 30.000 Menschen aus mehr als 100 Nationen weitergebildet, davon über 10.000 in München. Die Schule ist AZAV-zertifiziert und wurde 2022 mit dem Eurocities Award ausgezeichnet.
- Über 70 IT-Talente aus mehr als 30 Nationen
- 19 Unternehmen beim Summit vertreten
- ReDI School: über 30.000 Weiterbildungen seit 2015, davon 10.000 in München
- AZAV-Zertifizierung und Eurocities Award 2022
Infobox: Der ReDI Talent Summit bringt internationale IT-Talente und Unternehmen zusammen und setzt ein Zeichen gegen den Fachkräftemangel in München. Die ReDI School hat sich als wichtiger Akteur in der digitalen Qualifizierung etabliert. (Quelle: muenchen.de)
USA und Japan: Neues Handelsabkommen mit 15-Prozent-Zoll auf Importe
US-Präsident Trump hat ein Handelsabkommen mit Japan angekündigt. Im Rahmen dieses Abkommens wird ein 15-Prozent-Zoll auf Importe aus Japan erhoben. Die Vereinbarung ist Teil der US-Handelspolitik, die darauf abzielt, die heimische Wirtschaft zu schützen und Handelsdefizite zu reduzieren.
Das Abkommen soll die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern neu ordnen und den Zugang zu den jeweiligen Märkten regeln. Die Einführung des 15-Prozent-Zolls ist ein zentrales Element der Vereinbarung und betrifft eine Vielzahl von Importgütern.
- Handelsabkommen zwischen den USA und Japan
- 15-Prozent-Zoll auf Importe aus Japan
Infobox: Die USA und Japan haben sich auf ein Handelsabkommen geeinigt, das einen 15-Prozent-Zoll auf Importe vorsieht. Ziel ist es, die heimische Wirtschaft zu stärken und Handelsungleichgewichte zu adressieren. (Quelle: Deutschlandfunk)
Chancen von Künstlicher Intelligenz für die bayerische Wirtschaft
Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) hebt die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts hervor. Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt betonte auf dem vbw Kongress, dass KI Wirtschaft und Gesellschaft stärker verändere als alle anderen technologischen Entwicklungen der Gegenwart. Besonders in der Landwirtschaft, Medizin und industriellen Produktion sieht die vbw große Potenziale.
Bayern nimmt laut vbw eine Spitzenposition bei der KI-Forschung ein und liegt bei der Entwicklung von KI-Patenten an der Schnittstelle zur Anwendungstechnologie vor Frankreich, der Schweiz und den Niederlanden. Dennoch beträgt der Anteil Bayerns an den weltweiten KI-Patenten lediglich 1,4 Prozent. Die vbw fordert daher einen Ausbau der KI-Infrastruktur und warnt davor, dass das europäische KI-Gesetz (AI Act) nicht zur Innovationsbremse werden dürfe.
- Bayern: Spitzenposition bei KI-Patenten im europäischen Vergleich
- Anteil Bayerns an weltweiten KI-Patenten: 1,4 Prozent
- Forderung nach Ausbau der KI-Infrastruktur und maßvoller Regulierung
„KI ist die zweitstärkste Einzeltechnologie im Freistaat. Global betrachtet entwickelt sich KI aber mittlerweile derart rasant, dass der Anteil Bayerns an den weltweiten Patenten bei lediglich 1,4 Prozent liegt. Hier gibt es noch deutlich Luft nach oben.“ – Bertram Brossardt, vbw
Infobox: Die vbw sieht in KI eine zentrale Zukunftstechnologie und fordert einen Ausbau der Infrastruktur sowie eine innovationsfreundliche Regulierung, um Bayerns Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. (Quelle: vbw – Die bayerische Wirtschaft)
Großunternehmen planen Milliarden-Investitionen in Deutschland
Großunternehmen haben beim Treffen im Kanzleramt Investitionen in Höhe von 631 Milliarden Euro in Deutschland zugesagt. Ziel ist es, die Konjunktur mit diesen Mega-Investitionen anzuschieben und den Wirtschaftsstandort zu stärken. Friedrich Merz lobte das Treffen und betonte die Bedeutung der Investitionszusagen für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes.
Die geplanten Investitionen sollen in verschiedenen Branchen erfolgen und sowohl Innovationen als auch Arbeitsplätze fördern. Die Zusage der Unternehmen wird als positives Signal für die Zukunft der deutschen Wirtschaft gewertet.
Investitionssumme | Ziel |
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631 Milliarden Euro | Stärkung der Konjunktur und des Wirtschaftsstandorts Deutschland |
- 631 Milliarden Euro Investitionszusagen von Großunternehmen
- Fokus auf Innovation und Beschäftigung
Infobox: Mit Investitionen von 631 Milliarden Euro wollen Großunternehmen die deutsche Wirtschaft stärken und die Konjunktur ankurbeln. Die Politik begrüßt die Zusagen als wichtigen Impuls für den Standort. (Quelle: Ntv)
Einschätzung der Redaktion
Die konsequente Weitergabe der staatlichen Entlastungen an die Verbraucher ist ein entscheidender Prüfstein für die Glaubwürdigkeit und Wirksamkeit der Energiepolitik. Die klare Erwartungshaltung gegenüber der Branche ist richtig, denn nur so kann das Ziel erreicht werden, die Bürgerinnen und Bürger spürbar zu entlasten und das Vertrauen in politische Maßnahmen zu stärken. Die geplanten 6,5 Milliarden Euro sind ein bedeutender Schritt, reichen aber angesichts der weiterhin bestehenden regionalen Unterschiede bei den Netzentgelten nicht aus, um eine bundesweit gerechte Entlastung zu gewährleisten. Die Verstetigung der Stromsteuersenkung für das produzierende Gewerbe ab 2026 und die Abschaffung der Gasspeicherumlage setzen wichtige Impulse für die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, lassen jedoch private Haushalte zunächst außen vor. Die tatsächliche Wirkung der Maßnahmen hängt maßgeblich davon ab, wie transparent und nachvollziehbar die Entlastungen an die Endkunden weitergegeben werden. Eine wirksame Kontrolle und Kommunikation sind daher unerlässlich, um Mitnahmeeffekte zu verhindern und die Akzeptanz der Energiepolitik zu sichern.
- Die Weitergabe der Entlastungen an Verbraucher ist zentral für die Glaubwürdigkeit der Politik.
- Regionale Unterschiede bei Netzentgelten bleiben eine Herausforderung.
- Industrie profitiert stärker als private Haushalte.
- Transparenz und Kontrolle sind entscheidend für die Wirksamkeit der Maßnahmen.
Quellen:
- Energie - Reiche: Entlastung bei Stromkosten muss bei Kunden ankommen - Wirtschaft - SZ.de
- Sanktionen treffen Russlands Wirtschaft: Riesen-Konzern meldet Produktionseinbruch
- ReDI Talent Summit bringt IT-Talente mit Wirtschaft zusammen
- Wirtschaft - Trump kündigt Handelsabkommen mit Japan an - 15-Prozent-Zoll auf Importe
- Pressemitteilung zu den Chancen von KI für die bayerische Wirtschaft
- Merz lobt Treffen im Kanzleramt: Großunternehmen wollen Milliarden im Land investieren