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Steigende Arbeitslosenzahlen, mehr Insolvenzen und eine anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit prägen aktuell die Lage in Bayern und Deutschland. Während die Inflation auf einem stabilen Niveau verharrt, verschärfen sich die Herausforderungen am Arbeitsmarkt und in der Unternehmenslandschaft. Gleichzeitig bieten neue Initiativen und Events Chancen für Gründer und Berufseinsteiger. Der Pressespiegel liefert einen kompakten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen und Hintergründe der deutschen Wirtschaft.
Arbeitslosigkeit und Insolvenzen in Bayern auf Höchststand
Die wirtschaftliche Lage in Bayern bleibt angespannt. Im Juli waren laut Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit 312.024 Menschen arbeitslos gemeldet – das entspricht einem Anstieg von 11,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und ist der höchste Wert seit 18 Jahren. Die Arbeitslosenquote stieg im Jahresvergleich um 0,4 Prozentpunkte auf vier Prozent. Im Vergleich zum Vormonat Juni erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 2,1 Prozent, die Quote um 0,1 Prozentpunkte. Besonders betroffen sind junge Menschen unter 25 Jahren, da viele nach Ausbildungsende noch auf eine Lehrstelle oder einen Studienplatz warten.
Auch die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist gestiegen: Von Januar bis Juni 2025 meldeten 1.671 Unternehmen Insolvenz an, was einem Plus von 7,7 Prozent gegenüber dem vorherigen Halbjahr entspricht. Insgesamt waren 14.109 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von diesen Insolvenzen betroffen – rund 2.000 weniger als im Halbjahr zuvor. Besonders auffällig ist der Anstieg der Insolvenzen im verarbeitenden Gewerbe um knapp 30 Prozent auf 140 Fälle sowie im Gastgewerbe um fast 31 Prozent auf 192 neue Verfahren. Die Gesamtzahl der Insolvenzverfahren, inklusive Verbraucher-, Selbstständigen- und sonstiger Insolvenzen, lag im ersten Halbjahr bei 7.340 und damit auf dem höchsten Stand seit dem zweiten Halbjahr 2015.
Kennzahl | Wert | Veränderung |
---|---|---|
Arbeitslose (Juli) | 312.024 | +11,7 % (Jahresvergleich) |
Arbeitslosenquote | 4,0 % | +0,4 Prozentpunkte (Jahresvergleich) |
Unternehmensinsolvenzen (1. Halbjahr 2025) | 1.671 | +7,7 % (Halbjahresvergleich) |
Betroffene Arbeitnehmer | 14.109 | -2.000 (Halbjahresvergleich) |
Gesamtzahl Insolvenzverfahren | 7.340 | Höchster Stand seit 2015 |
Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen sank um mehr als ein Zehntel auf rund 144.000. Im April waren über 52.000 Beschäftigte in Kurzarbeit, mehr als 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders betroffen sind die Industriebranchen Maschinenbau, Metall- und Autoindustrie. Die Politik fordert weitere Entlastungen für die Wirtschaft und mehr Geld für Arbeitsmarktprogramme.
- Arbeitslosigkeit und Insolvenzen auf Höchststand seit Jahren
- Starker Anstieg bei Kurzarbeit und Insolvenzen in Industrie und Gastgewerbe
- Forderungen nach politischen Maßnahmen zur Entlastung
Infobox: Die bayerische Wirtschaft leidet unter einer anhaltenden Flaute, mit steigender Arbeitslosigkeit, mehr Insolvenzen und einer Zunahme der Kurzarbeit. (Quelle: SZ.de)
Inflation in Deutschland bleibt stabil
Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Juli mit unverändertem Tempo gestiegen. Laut Statistischem Bundesamt lag die Inflationsrate wie im Juni bei 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders Dienstleistungen (+3,1 Prozent) und Lebensmittel (+2,2 Prozent) trieben die Preise an. Die Energiepreise wirkten erneut dämpfend auf die Inflation und waren 3,4 Prozent günstiger als im Juli 2024.
Die sogenannte Kerninflation, bei der schwankungsanfällige Preise für Nahrungsmittel und Energie ausgeklammert werden, lag wie im Juni bei 2,7 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) beließ den Leitzins bei 2,0 Prozent und sieht ihr Ziel der Preisstabilität bei einer Inflationsrate von 2,0 Prozent als erreicht an. Im Vergleich zum Juni stiegen die Preise um 0,3 Prozent. Die Bundesbank erwartet, dass die Inflationsrate in den kommenden Monaten um die Zwei-Prozent-Marke schwanken wird. Der Sachverständigenrat rechnet für das Jahr 2025 ebenfalls mit einem Wert um zwei Prozent.
Kennzahl | Wert |
---|---|
Inflationsrate (Juli) | 2,0 % |
Kerninflation | 2,7 % |
Preisanstieg Dienstleistungen | +3,1 % |
Preisanstieg Lebensmittel | +2,2 % |
Preisveränderung Energie | -3,4 % |
Leitzins EZB | 2,0 % |
Im Gesamtjahr 2022 lag die Inflation in Deutschland bei 6,9 Prozent, 2023 bei 5,9 Prozent. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 waren die Preise für Energie und Lebensmittel sprunghaft gestiegen, im vergangenen Jahr flaute die Teuerung auf 2,2 Prozent ab.
- Inflationsrate stabil bei 2,0 Prozent
- Stärkster Preisanstieg bei Dienstleistungen und Lebensmitteln
- Energiepreise wirken dämpfend
- EZB sieht Ziel der Preisstabilität erreicht
Infobox: Die Inflation in Deutschland bleibt stabil, die EZB hält den Leitzins unverändert. Dienstleistungen und Lebensmittel treiben die Preise, Energie bleibt günstiger. (Quelle: Merkur)
Arbeitslosenzahl in Deutschland steigt im Juli
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juli deutlich gestiegen, blieb aber unter der Marke von drei Millionen. Laut Deutschlandfunk lag die Arbeitslosenzahl bei 2,979 Millionen. Damit setzt sich der Trend steigender Arbeitslosigkeit fort, der bereits in den Vormonaten zu beobachten war.
Die Entwicklung spiegelt die angespannte Lage am Arbeitsmarkt wider, die durch konjunkturelle Schwächen und strukturelle Veränderungen beeinflusst wird. Die Arbeitslosenzahl nähert sich damit erneut der Drei-Millionen-Marke, die in den vergangenen Jahren nur selten überschritten wurde.
- Arbeitslosenzahl im Juli: 2,979 Millionen
- Deutlicher Anstieg gegenüber den Vormonaten
- Marke von drei Millionen bleibt knapp unterschritten
Infobox: Die Arbeitslosigkeit in Deutschland steigt weiter und liegt im Juli bei 2,979 Millionen. (Quelle: Deutschlandfunk)
Karriereperspektiven im Wirtschaftsrecht: Legal Impact Event
Am 5. September 2025 findet in Frankfurt am Main das Event „Legal Impact Wirtschaft. Recht. Deine Perspektive.“ statt. Die Veranstaltung richtet sich an Berufseinsteiger, Studenten und Referendare, die einen Einblick in die juristische Praxis jenseits des Lehrbuchs erhalten möchten. Im Rahmen interaktiver Workshops werden aktuelle Fragestellungen rund um Wirtschaftsrecht, Transaktionen und Digitalisierung behandelt.
Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, gemeinsam mit erfahrenen Beraterinnen und Beratern aus verschiedenen Fachbereichen aktuelle Fälle zu beleuchten und die juristischen sowie wirtschaftlichen Zusammenhänge zu diskutieren. Im Vordergrund steht der interdisziplinäre Austausch und die persönliche Perspektive der Teilnehmenden. Abgerundet wird das Event durch ein gemeinsames Dinner und Rooftop-Drinks mit Blick auf die Frankfurter Skyline.
- Interaktive Workshops zu wirtschaftsrechtlichen Themen
- Persönlicher Austausch mit erfahrenen Beratern
- Networking in exklusivem Rahmen
Infobox: Das Event bietet exklusive Einblicke in die Praxis des Wirtschaftsrechts und richtet sich an den juristischen Nachwuchs. (Quelle: LTO.de)
Gründungsförderung in Nordrhein-Westfalen: Start-up Center.NRW
Das Start-up Center.NRW ist Teil der Gründungsförderung des Landes Nordrhein-Westfalen. Es unterstützt Gründungen aus Hochschulen und bietet verschiedene Programme und Anlaufstellen für Gründerinnen und Gründer. Ziel ist es, innovative Geschäftsideen zu fördern und den Wissenstransfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft zu erleichtern.
Das Angebot umfasst unter anderem Beratungsleistungen, Netzwerkveranstaltungen und Zugang zu Fördermitteln. Die Initiative richtet sich an Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Absolventinnen und Absolventen, die ein eigenes Unternehmen gründen möchten. Durch die enge Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen soll das Gründungsklima in NRW weiter gestärkt werden.
- Förderung von Gründungen aus Hochschulen
- Beratung, Netzwerk und Zugang zu Fördermitteln
- Stärkung des Innovationsstandorts Nordrhein-Westfalen
Infobox: Das Start-up Center.NRW unterstützt Hochschulgründungen und fördert Innovationen im Land. (Quelle: Wirtschaft NRW)
Einschätzung der Redaktion
Die aktuellen Höchststände bei Arbeitslosigkeit und Insolvenzen in Bayern markieren einen kritischen Wendepunkt für den Wirtschaftsstandort. Die Kombination aus steigender Arbeitslosigkeit, wachsender Kurzarbeit und einer Zunahme von Unternehmensinsolvenzen, insbesondere im verarbeitenden Gewerbe und Gastgewerbe, signalisiert eine strukturelle Schwäche, die kurzfristig kaum durch einzelne Maßnahmen zu beheben ist. Besonders alarmierend ist die Betroffenheit junger Menschen, was auf eine drohende Verfestigung von Arbeitslosigkeit und einen möglichen Fachkräftemangel in der Zukunft hindeutet.
Die Entwicklung erhöht den Druck auf die Politik, gezielte und nachhaltige Entlastungen für Unternehmen sowie wirksame arbeitsmarktpolitische Programme umzusetzen. Ohne entschlossene Gegenmaßnahmen drohen langfristige Schäden für die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Wirtschaft. Die aktuellen Zahlen verdeutlichen, dass die wirtschaftliche Erholung in Bayern nicht nur von konjunkturellen Impulsen, sondern auch von strukturellen Reformen abhängt.
- Arbeitslosigkeit und Insolvenzen auf Rekordniveau
- Junge Menschen besonders betroffen
- Dringender Handlungsbedarf für Politik und Wirtschaft
Quellen:
- Wirtschaft in Bayern - Arbeitslosigkeit so hoch wie seit 18 Jahren nicht mehr - Bayern - SZ.de
- Inflation in Deutschland bleibt stabil – Wirtschaft kann Handelsstreit vorerst trotzen
- Legal Impact Wirtschaft. Recht. Deine Perspektive.
- Wirtschaft - Deutsche Arbeitslosenzahl steigt im Juli auf 2,979 Millionen
- Start-up Center.NRW
- Engpässe belasten Wirtschaft: In diesen 15 Berufen ist der Fachkräftemangel am größten