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Arbeiterkinder als Hoffnungsträger, drastische Preiserhöhungen bei der Deutschen Bahn, Drogeriemärkte auf dem Vormarsch als Nahversorger, Sorgen der sächsischen Wirtschaft, ein neuer KI-Beratungsservice und innovative HR-Netzwerke: Der aktuelle Pressespiegel beleuchtet, wie sich zentrale Akteure und Branchen in Deutschland auf die Herausforderungen und Chancen der Gegenwart einstellen.
Arbeiterkinder als Hoffnungsträger der deutschen Wirtschaft
Unternehmerin, Autorin und Investorin Tijen Onaran betont, dass insbesondere Arbeiterkinder die deutsche Wirtschaft in Krisenzeiten voranbringen können. Sie argumentiert, dass Menschen, die es gewohnt sind, sich alles selbst zu erarbeiten, Kompetenzen wie Frustrationstoleranz, Resilienz und Lösungsorientierung mitbringen – Fähigkeiten, die aktuell besonders gefragt sind. Onaran fordert, dass Mehrarbeit und Leistungsbereitschaft stärker belohnt werden sollten, etwa durch schnellere Steuerentlastungen, die sofort spürbar sind und nicht erst 2055 eintreten. Sie kritisiert, dass in Deutschland das Wort „Leistung“ oft negativ konnotiert sei und fordert mehr Leistungsfreude statt Leistungsfeinde. Onaran sieht die deutsche Wirtschaft an einem Wendepunkt und plädiert für mehr Mut zum Machen und eine Entlastung der arbeitenden Mitte durch die Politik. (Quelle: BILD.de)
„Arbeiterkinder retten die deutsche Wirtschaft. Wer von Haus aus wenig hat, ist es gewohnt, aus wenig viel zu machen. Und genau in dieser Situation befinden wir uns derzeit in der deutschen Wirtschaft.“ – Tijen Onaran
- Arbeiterkinder bringen wichtige Kompetenzen für Krisenzeiten mit.
- Onaran fordert sofortige Steuerentlastungen für Leistungsträger.
- Leistungsfreude soll wieder stärker in den Fokus rücken.
Infobox: Tijen Onaran sieht in Arbeiterkindern die Zukunft der deutschen Wirtschaft und fordert eine neue Wertschätzung für Leistung und Aufstieg.
Deutsche Bahn plant deutliche Preiserhöhungen und Angebotskürzungen
Die Deutsche Bahn plant laut der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), die Preise noch in diesem Jahr um 18 Prozent zu erhöhen. Hintergrund sind gestiegene Trassenpreise, die die Kosten für die Nutzung des Schienennetzes deutlich anheben. Zusätzlich wird eine Reduzierung des ICE-Angebots erwartet. Bahnchef Richard Lutz warnt, dass die hohen Schienenmautgebühren das Angebot im Fernverkehr bedrohen und fordert Unterstützung von der Politik. (Quelle: Tagesspiegel)
Geplante Preiserhöhung | 18 % |
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Hintergrund | Gestiegene Trassenpreise |
Weitere Maßnahmen | Reduzierung des ICE-Angebots |
Infobox: Die Deutsche Bahn reagiert auf gestiegene Kosten mit einer geplanten Preiserhöhung von 18 Prozent und einer Reduzierung des Angebots im Fernverkehr.
Drogeriemärkte werden zu Nahversorgern für Lebensmittel
Drogeriemärkte wie dm, Rossmann und Müller verzeichnen einen starken Anstieg beim Verkauf von Lebensmitteln. Laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens YouGov wurde zwischen April 2024 und März 2025 bereits jeder fünfte bezahlte Euro in Drogeriemärkten für Lebensmittel ausgegeben. Der Umsatzanteil stieg in den letzten fünf Jahren von 16,4 auf 20,6 Prozent, die Erlöse um zwei Drittel auf 2,8 Milliarden Euro. Fast die Hälfte des Lebensmittelumsatzes entfällt auf Bio-Produkte. Von Januar bis April 2025 legte der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln in Drogerien um knapp 21 Prozent zu, während Supermärkte nur um 6,6 Prozent und Discounter um 7,6 Prozent zulegten. (Quelle: Die Rheinpfalz)
Umsatzanteil Lebensmittel (2024/25) | 20,6 % |
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Umsatzsteigerung (5 Jahre) | +2/3 auf 2,8 Mrd. Euro |
Bio-Anteil am Lebensmittelumsatz | Fast 50 % |
Umsatzwachstum Bio (Jan-Apr 2025) | +21 % (Drogerien) |
- 28 % der Befragten kaufen wöchentlich Lebensmittel im Drogeriehandel, 9 % mehrmals wöchentlich.
- 42 % nennen Lebensmittel als Hauptgrund für den Drogeriebesuch.
- 47 % holen bestimmte Ernährungsprodukte nur in Drogeriemärkten.
Infobox: Drogeriemärkte gewinnen als Nahversorger für Lebensmittel, insbesondere im Bio-Segment, weiter an Bedeutung und machen dem klassischen Lebensmitteleinzelhandel Konkurrenz.
Wirtschaft in Sachsen: Sorge um Grenzkontrollen und Klimafolgen
Die sächsische Wirtschaft blickt mit Sorge auf die angekündigten Grenzkontrollen Polens zu Deutschland und Litauen. Besonders betroffen sind Grenzpendler, darunter viele polnische Pflegekräfte und Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe. Unternehmen in Ostsachsen befürchten, dass anhaltende Kontrollen zu Schichtausfällen führen könnten. Zusätzlich bereitet die anhaltende Hitze und Dürre den Landwirten Sorgen, da ohne fruchtbaren Oberboden die landwirtschaftliche Produktion und damit die Ernährungssicherheit gefährdet ist. (Quelle: Sächsische Zeitung)
- Polen führt ab Montag vorübergehend Grenzkontrollen ein.
- Betroffen sind Grenzpendler und Unternehmen in der sächsischen Grenzregion.
- Dürre und Trockenheit gefährden die Landwirtschaft und Ernährungssicherheit.
Infobox: Grenzkontrollen und Klimafolgen stellen die Wirtschaft in Sachsen vor große Herausforderungen, insbesondere in den Bereichen Personal und Landwirtschaft.
Bundesnetzagentur startet KI-Beratungsservice für Unternehmen
Die Bundesnetzagentur hat einen Beratungsservice für Unternehmen ins Leben gerufen, die beim Einsatz Künstlicher Intelligenz die Vorgaben der europäischen KI-Verordnung (AI Act) beachten müssen. Der „KI Service Desk“ richtet sich vor allem an kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups und soll bei der praktischen Umsetzung der seit August 2024 geltenden Regeln unterstützen. Digitalminister Karsten Wildberger betont, dass Unternehmen klare und verlässliche Rahmenbedingungen benötigen, um innovative KI-Lösungen zu entwickeln. Die neuen EU-Regeln bringen laut Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller zwar Klarheit, sorgen aber auch für Verunsicherung. Unternehmen müssen ihre KI-Systeme nach dem Grad des Risikos bewerten und geeignete Maßnahmen ergreifen. (Quelle: SZ.de)
- Start des „KI Service Desk“ für Unternehmen.
- Unterstützung bei der Umsetzung der EU-KI-Verordnung seit August 2024.
- Fokus auf kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups.
- Unternehmen müssen KI-Systeme nach Risikograd bewerten.
Infobox: Die Bundesnetzagentur bietet Unternehmen Unterstützung bei der Umsetzung der neuen EU-KI-Regeln und will so für mehr Orientierung und Vertrauen sorgen.
Neues HR-Netzwerk in Gronau gestartet
Mit „HR Connect Gronau“ ist ein neues Netzwerkformat für Personalverantwortliche und Geschäftsführende aus Gronauer Unternehmen gestartet. Ziel ist es, regelmäßig Raum für Vernetzung, Diskussion und Wissenstransfer rund um zentrale HR-Themen zu schaffen. Ein Schwerpunkt der Auftaktveranstaltung lag auf dem Thema Onboarding, das laut Monika Leiking vom Münsterland e. V. entscheidend für die langfristige Bindung neuer Mitarbeitender ist. In einer Diskussionsrunde wurden Themen wie Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege, Unternehmenskultur, Benefits, Recruiting und Mitarbeiterbindung intensiv besprochen. Besonders großes Interesse weckte der 50-Euro steuerfreie Stadtgutschein für Mitarbeitende. Die Wirtschaftsförderung Gronau plant, die Erkenntnisse in Workshops, Fachimpulse und Leitfäden zu überführen. (Quelle: wirtschaft-aktuell.de)
- Start des Netzwerks „HR Connect Gronau“ für Personalverantwortliche.
- Fokus auf Onboarding, Mitarbeiterbindung und moderne Personalarbeit.
- Diskussion über Benefits wie den 50-Euro steuerfreien Stadtgutschein.
- Geplante Folgeformate: Workshops, Fachimpulse, Best-Practice-Beispiele.
Infobox: Das neue Netzwerk „HR Connect Gronau“ will Unternehmen bei aktuellen HR-Herausforderungen unterstützen und setzt auf Austausch und praxisnahe Lösungen.
Einschätzung der Redaktion
Die gezielte Förderung von Arbeiterkindern als Leistungsträger kann einen entscheidenden Beitrag zur Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft leisten. Ihre ausgeprägte Resilienz und Lösungsorientierung sind in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit besonders wertvoll. Eine stärkere gesellschaftliche und politische Anerkennung von Leistungsbereitschaft sowie spürbare Entlastungen für die arbeitende Mitte könnten nicht nur die Motivation steigern, sondern auch das Potenzial bislang unterrepräsentierter Gruppen besser ausschöpfen. Mut zu mehr Leistungsfreude und eine konsequente Förderung von Aufstiegschancen sind zentrale Hebel, um die Wirtschaft nachhaltig zu stärken.
- Arbeiterkinder bieten wichtige Kompetenzen für den Wandel.
- Leistungsanreize und gesellschaftliche Wertschätzung sind Schlüsselfaktoren.
- Politische Maßnahmen zur Entlastung der Mitte können die Innovationskraft erhöhen.
Quellen:
- „Arbeiterkinder retten die deutsche Wirtschaft“
- Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 03.07.2025
- Wirtschaft fürchtet Polens Grenzkontrollen + Accenture übernimmt Systema + Tschechien und Sachsen planen Chip-Kooperation
- Bundesnetzagentur bietet KI-Beratungsservice für Firmen
- Start für Netzwerk „HR Connect Gronau“
- Müsli, Pasta und Deo – Werden Drogerien zu Supermärkten?