Wirtschaft unter Druck: Pessimismus in Hamburg, US-Zölle und Russlands Holzexporte

    15.04.2025 80 mal gelesen 3 Kommentare

    Die wirtschaftlichen Herausforderungen nehmen weltweit zu: Von der eingetrübten Stimmung in Hamburg über die Auswirkungen der US-Handelspolitik auf Deutschland bis hin zu Russlands umstrittenen Holzexporten und der angespannten Lage in Österreich. Unser aktuelles Wirtschaftsupdate beleuchtet die zentralen Entwicklungen und zeigt, wie Unternehmen und Märkte auf die globalen und regionalen Krisen reagieren.

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    Wirtschaftsupdate vom 14. April 2025

    Stimmung in der Hamburger Wirtschaft trübt sich ein

    Die Hamburger Wirtschaft zeigt sich im Frühjahr 2025 weiterhin pessimistisch. Laut dem Konjunkturbarometer der Handelskammer bewerteten nur 17,3 Prozent der befragten Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als gut, während 26,7 Prozent sie als schlecht einstuften. Im Vergleich zum Vorjahr, als die Werte bei 27,3 Prozent (gut) und 24,5 Prozent (schlecht) lagen, ist dies ein deutlicher Rückgang. Die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate sind ebenfalls düster: 31,9 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer ungünstigeren Lage, während nur 11,4 Prozent eine Verbesserung erwarten.

    Die größten Geschäftsrisiken sehen die Unternehmen in schlechten wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, der Inlandsnachfrage, hohen Arbeitskosten und dem Fachkräftemangel. Besonders betroffen ist der Groß- und Außenhandel. Das Geschäftsklima sank auf 84,9 Punkte, 8 Punkte weniger als im Vorjahr. Der langfristige Durchschnitt seit 2000 liegt bei 107 Punkten.

    „Die weltpolitischen Entwicklungen führen zu weiterer Verunsicherung bei den Hamburger Unternehmen“, erklärte Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer. Er betonte jedoch, dass Berlin und Hamburg durch Maßnahmen wie Bürokratieabbau, schnellere Genehmigungsverfahren und Steuerentlastungen die Wirtschaft stärken könnten.
    Indikator 2024 2025
    Geschäftslage (gut) 27,3% 17,3%
    Geschäftslage (schlecht) 24,5% 26,7%
    Geschäftsklima 92,9 Punkte 84,9 Punkte

    Quelle: Zeit Online

    US-Handelspolitik belastet deutsche Wirtschaft

    Die deutsche Wirtschaft steht laut dem Monatsbericht des Wirtschaftsministeriums vor großen Herausforderungen. Die von den USA verhängten Zölle, darunter 25 Prozent auf Stahl, Aluminium und Autos sowie 10 Prozent auf andere Produkte, haben weltweit Unsicherheiten ausgelöst. Diese Maßnahmen wurden teilweise für 90 Tage ausgesetzt, bleiben jedoch für die EU in Kraft. Die Unsicherheiten belasten die globalen Handels- und Wachstumsperspektiven erheblich.

    Während konsumnahe Dienstleister zu Jahresbeginn eine leichte Erholung zeigten, bleibt die Lage im produzierenden Gewerbe und bei unternehmensnahen Dienstleistern angespannt. Der Einzelhandel verzeichnete einen guten Start ins Jahr, doch die Verbraucherstimmung könnte durch geopolitische Entwicklungen erneut Rückschläge erleiden. Zudem wird eine schwache Entwicklung am Arbeitsmarkt erwartet.

    „Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem turbulenten Umfeld“, heißt es im Bericht. Die Phase wirtschaftlicher Stagnation der letzten Jahre sei noch nicht überwunden.

    Quelle: N-TV

    Russlands Holzexporte trotz Sanktionen

    Russland gelingt es trotz EU-Sanktionen, weiterhin Holz in die EU zu exportieren. Laut einer Analyse des WWF werden große Mengen an Holzprodukten, darunter Einwegbesteck und Rührstäbchen, in Deutschland verkauft. Bei 14 von 21 untersuchten Produkten wurde russisches Birkenholz festgestellt. Russland nutzt Drittstaaten wie China, die Türkei und Kasachstan, um die Sanktionen zu umgehen. Seit Beginn der Sanktionen hat Russland etwa 1,5 Milliarden Euro durch Holzexporte in die EU eingenommen.

    Der WWF fordert strengere Kontrollen, um den illegalen Handel zu stoppen. Der deutsche Zoll betont, dass die Durchsetzung der Sanktionen höchste Priorität habe.

    Quelle: Merkur

    Österreich: Pleitewelle und Gründungsboom

    Österreichs Wirtschaft befindet sich weiterhin im Krisenmodus. Im dritten Rezessionsjahr werden bis zu 8.000 Firmenpleiten erwartet. Besonders die Bauwirtschaft ist betroffen, zeigt jedoch erste Anzeichen einer Besserung. Trotz der schwierigen Lage verzeichnete das Land im Vorjahr einen Gründungsboom mit einem Rekordwert an Neugründungen.

    Die Rezession, hohe Energie- und Lohnkosten sowie geopolitische Unsicherheiten belasten die Unternehmen stark. Prognosen gehen von einem weiteren Schrumpfen der Wirtschaft im Jahr 2025 aus.

    Quelle: derStandard.de

    Einschätzung der Redaktion

    Die aktuellen Entwicklungen in der Hamburger Wirtschaft und darüber hinaus verdeutlichen die anhaltenden Herausforderungen, mit denen Unternehmen in Deutschland und Europa konfrontiert sind. Die Kombination aus globalen Handelskonflikten, geopolitischen Unsicherheiten und strukturellen Problemen wie dem Fachkräftemangel und hohen Arbeitskosten zeigt, dass kurzfristige Maßnahmen allein nicht ausreichen werden, um die wirtschaftliche Stimmung nachhaltig zu verbessern. Besonders alarmierend ist der Rückgang des Geschäftsklimas in Hamburg, das deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt liegt. Dies könnte ein Indikator für eine breitere wirtschaftliche Schwäche in Deutschland sein.

    Die US-Handelspolitik und die Umgehung von Sanktionen durch Russland unterstreichen zudem die Notwendigkeit einer stärkeren europäischen Zusammenarbeit, um wirtschaftliche Abhängigkeiten zu reduzieren und Handelsbeziehungen strategisch neu auszurichten. Gleichzeitig zeigt der Gründungsboom in Österreich, dass Krisen auch Chancen bieten können, wenn die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dies könnte als Vorbild dienen, um auch in Deutschland Innovation und Unternehmertum stärker zu fördern.

    Langfristig wird es entscheidend sein, wie schnell und effektiv politische Maßnahmen wie Bürokratieabbau, Steuerentlastungen und Investitionen in Bildung und Infrastruktur umgesetzt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu sichern und das Vertrauen der Unternehmen zurückzugewinnen.

    Quellen:

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    Also ich wusst garnicht das Russland so viel Holz exportiert trotz den ganzen Sanktionen, aber wie kann der Zoll das einfach zulassen obwohl die ja angeblich streng kontrollieren?
    ich dacht eig das mit der Hamburger Wirtschaft wär nicht so schlimm, aber die zahlen sagn ja was ganz andres... 8 punkte weniger im geschäftsklomma oda wie das heisst ist schon ordentlich. Liegt das echt nur an Berlin? hört man ja immer dass die was besser machen könn, aber ob das reicht?
    Also echt interesant, das mit den 8.000 Pleiten in Östereich, aber ich versteh nicht wie gleichzeitig so viele neue Firmen gegründet werden? Ist das nicht wiederspruch?? Irgendwie scheints da ja trotzdem irgentwas zu geben was funtioniert, vieleicht sollten andere Länder da mal genauer nachschauen und sowas auch versuchen... ?

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