US-Wirtschaft schrumpft überraschend, Deutschland wächst nur leicht – trübe Prognosen für 2025

    30.04.2025 74 mal gelesen 2 Kommentare

    Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal 2025 überraschend geschrumpft, während Deutschland nur ein leichtes Wachstum verzeichnet – doch die Aussichten bleiben in beiden Ländern eingetrübt. Neue Prognosen, politische Reaktionen und aktuelle Zahlen zeigen, wie fragil die wirtschaftliche Erholung derzeit ist.

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    US-Wirtschaft schrumpft überraschend im ersten Quartal 2025

    Die US-Wirtschaft hat im ersten Quartal 2025 einen unerwarteten Rückschlag erlitten. Nach Angaben des Handelsministeriums in Washington ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den ersten drei Monaten des Jahres annualisiert um 0,3 Prozent gesunken. Im Vergleich dazu hatte die Wirtschaft im Schlussquartal 2024 noch um 2,4 Prozent zugelegt. Diese Zahlen wurden sowohl von Zeit Online als auch von der WELT berichtet.

    US-Präsident Donald Trump reagierte auf die negativen Wirtschaftsdaten mit einem Aufruf zur Geduld. Er betonte, dass der Abschwung nichts mit seiner Zollpolitik zu tun habe und prognostizierte einen beispiellosen Aufschwung:

    „Wenn der Boom beginnt, wird er beispiellos sein. HABT GEDULD!!!“
    (WELT)

    Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognosen für die US-Wirtschaft deutlich nach unten korrigiert. Für 2025 wird ein Wachstum von 1,8 Prozent erwartet, für 2026 ein Wachstum von 1,7 Prozent. Diese Werte liegen 0,9 beziehungsweise 0,4 Prozentpunkte unter den Prognosen vom Januar. Die US-Notenbank Fed hat ihren Leitzins zuletzt bei 4,25 bis 4,50 Prozent belassen, beobachtet die wirtschaftlichen Entwicklungen jedoch genau.

    Quartal BIP-Veränderung (annualisiert)
    Q4 2024 +2,4 %
    Q1 2025 -0,3 %
    • Der IWF erwartet für 2025 ein US-Wachstum von 1,8 % (0,9 Prozentpunkte weniger als im Januar).
    • Für 2026 wird ein Wachstum von 1,7 % prognostiziert (0,4 Prozentpunkte weniger als im Januar).

    Infobox: Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal 2025 um 0,3 Prozent geschrumpft. Die Prognosen für die kommenden Jahre wurden nach unten korrigiert. (Quellen: Zeit Online, WELT)

    Deutsche Wirtschaft: Leichtes Wachstum, aber trübe Aussichten

    Die deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal 2025 leicht gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,2 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2024, das noch einen Rückgang von 0,2 Prozent verzeichnet hatte. Dies berichten Merkur, verkehrsrundschau.de und Deutschlandfunk übereinstimmend.

    Eine Rezession konnte damit vermieden werden, doch die konjunkturelle Grundtendenz bleibt schwach. Die Bundesbank rechnet im laufenden Frühjahrsquartal mit einem möglichen Rückschlag der Wirtschaftsleistung. Die Bundesregierung erwartet für das Gesamtjahr eine Stagnation des BIP, nachdem im Januar noch ein Plus von 0,3 Prozent prognostiziert wurde. Auch der IWF sieht für die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr kein Wachstum und rechnet mit einer globalen Wachstumsflaute, ausgelöst durch die aggressive Zollpolitik der USA.

    Am Arbeitsmarkt macht sich die schwache Konjunktur bemerkbar. Im April sank die Zahl der Arbeitslosen dank einer leichten Frühjahrsbelebung um 36.000 auf 2,932 Millionen Menschen. Das sind jedoch 182.000 mehr als vor einem Jahr.

    Quartal BIP-Veränderung
    Q4 2024 -0,2 %
    Q1 2025 +0,2 %
    • Arbeitslosenzahl im April: 2,932 Millionen (-36.000 zum Vormonat, +182.000 zum Vorjahr)
    • 2024: 161 Milliarden Euro deutsche Exporte in die USA (über 10 % aller Exporte)

    Statt eines Aufschwungs droht Deutschland das dritte Jahr ohne Wachstum in Folge – ein Novum in der Geschichte der Bundesrepublik. Die Erwartungen wurden in den vergangenen Wochen weiter gesenkt. Die neue Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) steht vor der Herausforderung, die Wirtschaft aus der Krise zu führen. Die Bundesregierung plant Maßnahmen wie geringere Energiekosten, niedrigere Unternehmenssteuern, flexibleres Arbeitsrecht und weniger Bürokratie. Ein Milliardenpaket für Verteidigung und Infrastruktur soll die Konjunktur ab 2026 ankurbeln. Ökonomen trauen der deutschen Wirtschaft dann ein Wachstum zwischen einem und eineinhalb Prozent zu.

    Im Transportsektor zeigt sich eine differenzierte Preisentwicklung: Palettierte Transporte verteuerten sich um 1,3 Prozent, Komplettladungen verbilligten sich um 0,9 Prozent, waren aber im Vergleich zu 2023 um 3,8 Prozent teurer. Die Kombi-Operateure in Europa verzeichnen eine steigende Nachfrage.

    Segment Preisveränderung
    Palettierte Transporte +1,3 %
    Komplettladungen (kurzfristig) -0,9 %
    Komplettladungen (2023/2024) +3,8 %

    Der Volkswagen-Konzern startete mit einem Gewinneinbruch von 41 Prozent ins Jahr 2025, was auf das China-Geschäft und Sonderbelastungen zurückgeführt wird. Auch die Lkw-Sparte Traton verzeichnete einen schwachen Jahresstart.

    Infobox: Die deutsche Wirtschaft wuchs im ersten Quartal 2025 um 0,2 Prozent. Die Aussichten bleiben jedoch trübe, die Arbeitslosigkeit ist im Jahresvergleich gestiegen. Ein drittes Jahr ohne Wachstum droht. (Quellen: Merkur, verkehrsrundschau.de, Deutschlandfunk)

    Einschätzung der Redaktion

    Der unerwartete Rückgang des US-Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal 2025 ist ein deutliches Warnsignal für die weltgrößte Volkswirtschaft. Die Kombination aus schrumpfender Wirtschaftsleistung, nach unten korrigierten Wachstumsprognosen und einem weiterhin hohen Leitzins erhöht die Unsicherheit an den Märkten und könnte das Vertrauen von Investoren und Konsumenten beeinträchtigen. Die Reaktion der US-Regierung, die auf Geduld und einen künftigen Boom setzt, birgt Risiken, da konkrete Maßnahmen zur kurzfristigen Stabilisierung bislang ausbleiben. Sollte sich die Schwächephase ausweiten, drohen negative Rückkopplungseffekte auf die Weltwirtschaft, insbesondere auf exportorientierte Länder und globale Finanzmärkte.

    • Unerwarteter BIP-Rückgang signalisiert erhöhte Unsicherheit.
    • Nach unten korrigierte Prognosen deuten auf anhaltende Schwäche.
    • Fehlende kurzfristige Gegenmaßnahmen könnten Risiken verstärken.

    Quellen:

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    Also was ich hier noch gern loswerden möchte, wurde in den bisherigen Kommentaren irgendwie gar nicht angesprochen: Wie wahnsinnig stark eigentlich die gegenseitige Abhängigkeit zwischen der deutschen und der US-Wirtschaft ist und wie sehr das alles den Alltag beeinflussen kann. Die USA als so ein riesiger Exportmarkt für Deutschland – das hat ja auch direkte Folgen für Arbeitsplätze hier, gerade wenn die Amis plötzlich so in Schieflage geraten. Ich kann mir schon vorstellen, dass die neuen Zölle und der Preisdruck viele bei uns auf dem Arbeitsmarkt zu spüren bekommen, nicht nur bei den großen Autobauern, sondern eben auch bei Zulieferern und in kleineren Firmen.

    Was mir im Artikel auch noch auffiel: dieser Spagat zwischen einer Regierung, die große Maßnahmen ankündigt, wie weniger Bürokratie und günstigere Energie – aber so richtig konkret wirkt das für mich alles nicht. Das kennt man ja, das wird dann mal beschlossen, aber bis die Änderungen wirklich im Alltag ankommen, das dauert endlos. Ich hab so langsam das Gefühl, dass alle immer nur auf Besserung hoffen, aber es fehlt an so nem richtigen Plan, wie wir aus dieser Wachstumsmüdigkeit rauskommen. Die Hoffnung auf das Milliardenpaket ab 2026 fühlt sich auch eher nach „wir schieben das Problem noch etwas vor uns her“ als nach echter Lösung an.

    Und um ehrlich zu sein: Wenn man jetzt schon das dritte Jahr quasi keine echte Besserung hat, dann kann einem das echt Angst machen, v.a. wenn man Historie und die Bedeutung von wirtschaftlichem Wachstum in Deutschland anschaut. Vielleicht hängt auch zu viel am Export – aber das ist halt leichter gesagt als geändert.

    Was meint ihr: Wundert euch das alles oder ist das für euch eher so die logische Folge von allem, was zuletzt so politisch und wirtschaftlich schiefgelaufen ist?
    Hab gar nich gesehn das VW jetz so krass verlust gemacht hatt, das kommt ja im Artikel erst weiter unten! Das is jawohl richtige Krise wenn selbst so riesen Auto Fimern abschmierne und mit China da läuft anscheind auch nix, hätten voll investiern sollen in Elektro oderso. Ich find eh das mit den Lohnzahlen, da blick ich eh nie richtig durch wiso soviel mehr leute arbietslos sin, wenn doch angeblich alles wachst. Das passt doch vorn und hinten nich oder?

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