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Russlands Holzexporte trotzen den EU-Sanktionen und werfen ein Schlaglicht auf die Schwächen internationaler Handelskontrollen. Trotz eines offiziellen Einfuhrverbots gelangen Produkte aus russischem Holz über Umwege in europäische Märkte – ein lukratives Geschäft, das Milliarden einbringt und indirekt die russische Kriegsführung unterstützt. Wie diese Umgehungsstrategien funktionieren und welche Konsequenzen sie haben, beleuchtet der Artikel.
Russlands Holzexporte: Milliarden trotz EU-Sanktionen
Die EU hat im Zuge des Ukraine-Kriegs weitreichende Sanktionen gegen Russland verhängt, darunter auch ein Einfuhrverbot für Holz. Dennoch zeigt eine Untersuchung der Umweltschutzorganisation WWF, dass russisches Holz weiterhin in die EU gelangt. In deutschen Baumärkten, Supermärkten und Fast-Food-Ketten finden sich Produkte wie Kaffeelöffel und Einwegbesteck, die mit hoher Wahrscheinlichkeit aus russischem Birkenholz bestehen. Von 21 analysierten Produkten konnten nur zwei sicher als nicht russisch identifiziert werden.
Russland nutzt offenbar Drittstaaten wie China, die Türkei, Kirgisistan und Kasachstan, um die Sanktionen zu umgehen. Laut WWF ist es unwahrscheinlich, dass die Holzimporte aus diesen Ländern tatsächlich dort produziert wurden, da diese Regionen kaum über Birkenbestände verfügen. Trotz des Embargos hat Russland seit dessen Einführung rund 1,5 Milliarden Euro durch Holzexporte in die EU eingenommen. Diese Einnahmen stärken indirekt auch die russische Armee.
„Nur so können wir sicherstellen, dass der Handel mit illegalem Holz gestoppt wird und Verbraucherinnen und Verbraucher nicht zur Finanzierung der Kriegshandlungen beitragen, indem sie Currywurst essen“, sagte Johannes Zahnen vom WWF.
Zusammenfassung: Trotz EU-Sanktionen erzielt Russland weiterhin hohe Einnahmen durch Holzexporte in die EU. Der WWF fordert strengere Kontrollen, um den illegalen Handel zu unterbinden. (Quelle: Frankfurter Rundschau)
Handelskrieg zwischen China und den USA: Zoll-Ausnahmen und Unsicherheiten
Die US-Regierung hat kürzlich eine vorübergehende Zoll-Ausnahme für Elektronikprodukte wie Smartphones und Laptops aus China angekündigt. Diese Entscheidung betrifft vor allem US-Unternehmen wie Apple, deren Produkte größtenteils in China gefertigt werden. US-Handelsminister Howard Lutnick erklärte jedoch, dass diese Ausnahme nur temporär sei und neue Zölle in ein bis zwei Monaten folgen könnten. Ziel sei es, die Produktion solcher Produkte in die USA zu verlagern.
Die Unsicherheit über die handelspolitischen Maßnahmen der Trump-Regierung belastet sowohl internationale Märkte als auch US-Unternehmen. Bereits jetzt erhebt die USA Zölle von bis zu 145 Prozent auf Importe aus China, während Peking mit Gegenzöllen von 125 Prozent reagiert. Branchenexperten bezweifeln jedoch, dass eine Verlagerung der Produktion in die USA kurzfristig umsetzbar ist, da es an Zulieferern und Fachkräften fehlt.
„Wir müssen diese Dinge in Amerika herstellen lassen. Wir können uns bei grundlegenden Dingen, die wir brauchen, nicht auf das Ausland verlassen“, so Handelsminister Lutnick.
Zusammenfassung: Die USA planen neue Zölle auf Elektronikprodukte aus China, was Unsicherheiten für Unternehmen und Märkte schafft. Eine Verlagerung der Produktion in die USA wird als schwierig angesehen. (Quelle: SZ.de)
Chinas Reaktion auf den Handelskrieg: Patriotismus und Trotz
In China wächst die Wut auf die von den USA verhängten Zölle. Videos auf Plattformen wie Douyin zeigen, wie Restaurants US-Kunden mit einem Aufschlag von 104 Prozent belasten oder Ladenbesitzer demonstrativ iPhones aus den Regalen räumen. Trotz der Zoll-Ausnahme für Elektronikprodukte bleibt die Stimmung angespannt. Die chinesische Regierung setzt auf Patriotismus, um die Bevölkerung hinter sich zu vereinen.
Die Zölle haben bereits spürbare Auswirkungen auf Chinas Wirtschaft. Fabriken schließen, Arbeitsplätze gehen verloren, und Kleinanleger verlieren Geld. Dennoch bleibt Peking hart und fordert die Bevölkerung auf, Widerstand zu leisten. Die Zoll-Ausnahme wird in China als Zeichen der Schwäche der Trump-Regierung interpretiert.
Zusammenfassung: Chinas Bevölkerung reagiert mit Trotz und Patriotismus auf die US-Zölle. Die wirtschaftlichen Folgen sind spürbar, doch Peking bleibt standhaft. (Quelle: SZ.de)
Einschätzung der Redaktion
Die Umgehung der EU-Sanktionen durch den Export russischen Holzes über Drittstaaten zeigt die Schwächen der aktuellen Kontrollmechanismen und die Komplexität globaler Lieferketten. Trotz der Sanktionen fließen erhebliche Summen in die russische Wirtschaft, was die Wirksamkeit der Maßnahmen infrage stellt. Dies unterstreicht die Notwendigkeit strengerer und transparenterer Überwachungsinstrumente, um die Herkunft von Rohstoffen lückenlos nachzuverfolgen. Ohne solche Maßnahmen riskieren die EU und ihre Mitgliedsstaaten, ihre politischen Ziele zu untergraben und indirekt die Finanzierung des Ukraine-Kriegs zu unterstützen. Die Forderung des WWF nach schärferen Kontrollen ist daher nicht nur berechtigt, sondern dringend erforderlich, um die Glaubwürdigkeit der Sanktionen zu wahren.
Quellen:
- Russlands Wirtschaft macht mit Holzexporten Milliarden in der EU – trotz Sanktionen
- Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 13.04.2025
- Chinas Wut auf den Handelskrieg mit den USA: Auswirkungen für die Wirtschaft
- Welthandel - US-Regierung: Zoll-Ausnahme für Elektronik nur vorübergehend - Wirtschaft
- Abwanderung deutsche Industrie? Wirtschaftsbosse in China I DWN
- Zollpause für Smartphones - Pekings erster Etappensieg im Handelskrieg mit USA