Rubel-Absturz: Russlands Wirtschaft taumelt trotz Zinserhöhungen und Sanktionen!

23.11.2024 15 mal gelesen 0 Kommentare

Der russische Rubel erlebt einen dramatischen Absturz, der die wirtschaftlichen Herausforderungen des Landes weiter verschärft. Trotz Bemühungen der Zentralbank mit Zinserhöhungen konnte die Abwertung nicht gestoppt werden, was zu steigender Inflation und Belastung durch Importpreise führt. Diese Entwicklung könnte das vermeintliche "Kriegswirtschaftswunder" Russlands an seine Grenzen bringen.

Gleichzeitig steht Deutschland vor eigenen ökonomischen Schwierigkeiten: Minimales Wachstum weckt Befürchtungen einer Winterrezession, während geopolitische Spannungen und Energiekrisen zusätzliche Risiken darstellen.

Zudem sieht sich Northvolt in finanziellen Turbulenzen gefangen; der schwedische Batteriehersteller beantragt Gläubigerschutz unter Chapter-11-Verfahren – ein Schritt von großer Bedeutung für den strategisch wichtigen Bau in Schleswig-Holstein.

Rückschlag für Russlands Wirtschaft: Rubel stürzt ab

Laut einem Bericht von Merkur.de hat der russische Rubel einen signifikanten Wertverlust erlitten, was die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage in Russland weiter verschärft. Die Zentralbank setzte den Wechselkurs des Rubels auf 100,03 pro Dollar fest, nachdem dieser zuvor bei 99,94 lag. Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar hat der Rubel fast 19 Prozent an Wert verloren. Diese Abwertung führt zu einer steigenden Inflation und erhöhten Preisen für importierte Waren.

Die Sanktionen gegen Russland haben dazu geführt, dass der Handel mit Dollar und Euro gestoppt wurde, und der chinesische Yuan zur meistgehandelten Fremdwährung in Russland avanciert ist. Trotz mehrfacher Zinserhöhungen konnte die Zentralbank den Verfall nicht stoppen; zuletzt erreichte sie einen Leitzins von 21 Prozent – den höchsten seit über zwei Jahrzehnten.

Krisenzeiten für Putins Kriegswirtschaftswunder?

Der Standard berichtet, dass das vermeintliche "Kriegswirtschaftswunder" Russlands möglicherweise ein Ende findet. Obwohl die russische Wirtschaft trotz westlicher Sanktionen bisher stabil geblieben war und sogar Wachstumsraten verzeichnete – das BIP soll um 3,6 Prozent steigen –, mehren sich nun Anzeichen dafür, dass dieses Modell seine Grenzen erreicht hat.

Trotz eines Booms in bestimmten Sektoren wie der Panzerproduktion zeigt sich eine zunehmende Inflationsrate als Herausforderung für die Notenbank. Der Krieg verursacht zusätzliche finanzielle Belastungen durch hohe Staatsausgaben, insbesondere im Verteidigungsbereich.

Deutsche Wirtschaft wächst minimal - droht eine Winterrezession?

Laut Rheinischer Post steht Deutschland vor wirtschaftlich herausfordernden Zeiten: Das Wachstum bleibt minimal, und es besteht Sorge vor einer möglichen Winterrezession. Während einige Branchen leichte Zuwächse verzeichnen könnten, bleiben andere Bereiche stagnierend oder rückläufig aufgrund globaler Unsicherheiten sowie interner struktureller Probleme.

Dazu kommen Herausforderungen durch geopolitische Spannungen sowie Energiekrisen infolge internationaler Konflikte wie dem Ukraine-Krieg oder Handelsstreitigkeiten zwischen großen Volkswirtschaften weltweit.

Batteriehersteller Northvolt stellt Insolvenzantrag

Die NZZ berichtet vom schwedischen Batteriehersteller Northvolt, der Gläubigerschutz beantragt hat, während CEO Peter Carlsson zurücktritt, aber weiterhin beratend tätig sein wird innerhalb der Unternehmensstrukturierungsvorhaben gemäß Chapter-11-Verfahren des US-Insolvenzrechtsschutzes. Dies geschieht parallel zum strategisch wichtigen Bauvorhaben in Schleswig-Holstein, welches unabhängig finanziert bleibt, laut Firmenangaben.

Der jüngste drastische Wertverlust des russischen Rubels stellt eine erhebliche Herausforderung für die russische Wirtschaft dar, die bereits unter den Auswirkungen von westlichen Sanktionen und der geopolitischen Isolation leidet. Der Wechselkurs des Rubels von über 100 pro Dollar reflektiert nicht nur die Abschottung des russischen Finanzsystems vom westlichen Kapitalmarkt, sondern auch die begrenzten Einflussmöglichkeiten der russischen Zentralbank. Trotz hoher Leitzinsen von 21 Prozent gelingt es nicht, den Rubel zu stabilisieren, was die Inflation weiter anheizt und die Lebenshaltungskosten in Russland in die Höhe treibt. Die Abhängigkeit von anderen Währungen, insbesondere dem chinesischen Yuan, zeigt eine Verschiebung wirtschaftlicher Allianzen, die neue Abhängigkeiten schaffen könnte.

Die Behauptung eines "Kriegswirtschaftswunders" in Russland steht zunehmend in Frage, angesichts der strukturellen Belastungen und finanziellen Herausforderungen, die der anhaltende Krieg mit der Ukraine mit sich bringt. Obwohl kurzfristige Gewinne in der Rüstungsproduktion erzielt werden konnten, reichen diese Sektorenboom nicht aus, um die Wirtschaft umfassend zu revitalisieren. Die Anzeichen zunehmender Inflation und wachsende Staatsausgaben stellen das Modell einer stabilen Kriegswirtschaft auf eine harte Probe. Die langfristigen Folgen, insbesondere bei andauernden internationalen Konflikten und in Abwesenheit von Exportmärkten, könnten die russische Wirtschaft substanziell schwächen.

In Deutschland zeigt sich die Wirtschaft ebenfalls anfällig, wenn auch aus anderen Gründen. Das minimalistische Wirtschaftswachstum wirft Bedenken hinsichtlich einer möglichen Winterrezession auf. Diese Unsicherheit wird durch geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Volatilität verstärkt. Im Angesicht globaler und interner Herausforderungen wie Energiekrisen und strukturellen Anpassungen muss Deutschland strategische Maßnahmen ergreifen, um wirtschaftliche Diversifikation und Resilienz zu fördern.

Der Insolvenzantrag des schwedischen Batterieherstellers Northvolt beleuchtet die Herausforderungen, denen europäische Unternehmen gegenüberstehen, insbesondere in innovativen und technologiegetriebenen Sektoren. Die Entscheidung, Gläubigerschutz nach US-Recht zu suchen, unterstreicht die finanziellen Schwierigkeiten, die strategische Projekte bedrohen könnten. Allerdings zeigt die Fortführung unabhängiger Bauvorhaben wie jenem in Schleswig-Holstein eine gezielte Konzentration auf Kernbereiche und die Bereitschaft, langfristig in erfolgversprechende Initiativen zu investieren. Dies könnte Teil eines breiteren Trends sein, in dem Unternehmen versuchen, durch Umstrukturierungen und internationaler gerichtlichen Rahmung eine nachhaltige Geschäftsstrategie zu sichern.

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