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Die Schließung von zwei Werken des britischen Chemiekonzerns Ineos in Nordrhein-Westfalen wirft ein Schlaglicht auf die drängenden Herausforderungen der europäischen Industrie. Mit 175 betroffenen Arbeitsplätzen und der drastischen Aussage von Ineos-Chef Stephen Dossett, dass Europa „industriellen Selbstmord“ begeht, wird die alarmierende Situation durch hohe Energiekosten und fehlenden Zollschutz gegen asiatische Konkurrenz deutlich. Diese Entwicklungen sind nicht nur ein Warnsignal für die Chemiebranche, sondern auch ein Indikator für die wachsenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Deutschland und Europa insgesamt.
„Industrieller Selbstmord“ – Briten schließen Werke in NRW wegen „erdrückender“ Energiekosten
Der britische Chemiekonzern Ineos hat angekündigt, zwei Werke in Rheinberg, Nordrhein-Westfalen, zu schließen, was 175 Arbeitsplätze betrifft. Die Entscheidung wurde mit den hohen CO2- und Energiekosten sowie dem Fehlen eines Zollschutzes gegen günstige Chemikalien aus Asien begründet. Stephen Dossett, der Chef des Ineos-Tochterunternehmens Ineos Inovyn, bezeichnete die Situation als „industriellen Selbstmord“ und kritisierte die europäische Politik, die die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie gefährde.
„Europa begeht industriellen Selbstmord“, erklärte Stephen Dossett.
Die Schließung folgt bereits auf die Schließung eines Werks in Gladbeck, wo 279 Arbeitsplätze betroffen sind. Ineos plant, sich auf die verbleibenden Betriebe in Rheinberg zu konzentrieren, um die dortigen 300 Arbeitsplätze zu sichern. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) äußerte sich besorgt über die Krisenstimmung in der Branche und forderte rasche Reformen zur Senkung der Stromkosten.
Zusammenfassung: Ineos schließt zwei Werke in NRW, was 175 Arbeitsplätze betrifft. Hohe Energiekosten und fehlender Zollschutz werden als Hauptgründe genannt. Der VCI warnt vor einer Krise in der Chemiebranche.
„Die Lage ist schwierig“: Merz sorgt sich um die Wirtschaft Deutschlands
Bundeskanzler Friedrich Merz äußerte sich besorgt über die wirtschaftliche Lage Deutschlands und betonte, dass die schwarz-rote Koalition vor großen Herausforderungen stehe. Er wies darauf hin, dass die strukturelle Wachstumskrise der Volkswirtschaft ihm am meisten Sorgen bereite und dass die Regierung noch viele Maßnahmen ergreifen müsse, um die Situation zu verbessern.
Merz sprach auch über das geplante Verbot neuer Verbrenner-Autos in der EU ab 2035 und stellte klar, dass er dieses Verbot in der aktuellen Form nicht aufrechterhalten möchte. Er betonte die Notwendigkeit von Technologieoffenheit und warnte vor den negativen Auswirkungen auf die deutsche Industrie.
Zusammenfassung: Merz sieht die wirtschaftliche Lage Deutschlands als schwierig an und fordert Maßnahmen zur Verbesserung. Er spricht sich gegen das Verbot neuer Verbrenner-Autos in der EU aus.
US-Wirtschaft wächst: Hat Trump etwa alles richtig gemacht?
Die US-Wirtschaft hat im zweiten Quartal 2025 um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zugelegt, was einige Beobachter dazu veranlasst, die Wirtschaftspolitik von Donald Trump zu hinterfragen. Trotz dieser positiven Wachstumszahlen warnen Experten, dass die Zölle, die Trump eingeführt hat, langfristig negative Auswirkungen auf die Wirtschaft haben könnten.
Die Inflation in den USA stieg im August um 2,9 Prozent im Jahresvergleich, was teilweise auf steigende Strompreise zurückzuführen ist. Während die Arbeitslosenquote bei 4,3 Prozent liegt, berichten Analysten von einem Rückgang der Industrieproduktion und einem Stellenabbau in verschiedenen Sektoren.
Zusammenfassung: Die US-Wirtschaft wächst, jedoch warnen Experten vor den langfristigen negativen Auswirkungen von Trumps Zollpolitik. Die Inflation steigt, während die Industrieproduktion zurückgeht.
Starke Partnerschaften für eine erfolgreiche Wirtschaft weltweit
Am 7. Oktober 2025 veranstaltet das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Konferenz, um die wirtschaftlichen Chancen und Herausforderungen von Partnerschaften mit Ländern des Globalen Südens zu diskutieren. Der Aktionsplan „Starke Partnerschaften für eine erfolgreiche Wirtschaft weltweit“ soll nachhaltiges Wachstum und faire Partnerschaften fördern.
Die Konferenz wird per Livestream übertragen und zielt darauf ab, die deutsche Wirtschaft enger in die entwicklungspolitische Arbeit einzubinden. Die Veranstaltung beginnt um 12 Uhr und wird bis 16:30 Uhr dauern.
Zusammenfassung: Das BMZ veranstaltet am 7. Oktober 2025 eine Konferenz zur Förderung wirtschaftlicher Partnerschaften mit dem Globalen Süden. Der Livestream beginnt um 12 Uhr.
Schweigeperiode beginnt
Am 9. Oktober 2025 beginnt die Schweigeperiode des Sachverständigenrates für Wirtschaft. Während dieser Zeit werden sich die Ratsmitglieder bis zur Übergabe des Jahresgutachtens 2025/26 an die Bundesregierung am 12. November 2025 nicht öffentlich zu wirtschaftspolitischen Themen äußern.
Das Jahresgutachten wird die wirtschaftliche Lage auf nationaler und internationaler Ebene analysieren und deren Entwicklung diskutieren. Die Veröffentlichung erfolgt im Anschluss an die Pressekonferenz am 12. November 2025.
Zusammenfassung: Die Schweigeperiode des Sachverständigenrates für Wirtschaft beginnt am 9. Oktober 2025. Das Jahresgutachten wird am 12. November 2025 veröffentlicht.
Einschätzung der Redaktion
Die Schließung der Ineos-Werke in Nordrhein-Westfalen ist ein alarmierendes Signal für die deutsche Industrie, insbesondere für den Chemiesektor. Die Bezeichnung „industrieller Selbstmord“ verdeutlicht die Dringlichkeit der Situation und die Frustration über die hohen Energiekosten und die unzureichende politische Unterstützung. Diese Entwicklung könnte nicht nur die betroffenen Arbeitsplätze gefährden, sondern auch das Vertrauen in die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands als Industriestandort untergraben.
Die wiederholte Schließung von Werken in der Region zeigt, dass die Herausforderungen nicht isoliert sind, sondern ein systemisches Problem darstellen, das dringend angegangen werden muss. Der Verband der Chemischen Industrie hat bereits auf die Krisenstimmung in der Branche hingewiesen und fordert Reformen zur Senkung der Stromkosten. Ohne schnelle und effektive Maßnahmen könnte die Abwanderung von Unternehmen und Arbeitsplätzen zunehmen, was langfristig die wirtschaftliche Stabilität gefährdet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schließungen von Ineos-Werken in NRW ein kritisches Warnsignal für die deutsche Industrie darstellen und dringende Reformen erforderlich sind, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Quellen:
- „Industrieller Selbstmord“ – Briten schließen Werke in NRW wegen „erdrückender“ Energiekosten
- „Die Lage ist schwierig“: Merz sorgt sich um die Wirtschaft Deutschlands
- US-Wirtschaft wächst: Hat Trump etwa alles richtig gemacht?
- Wirtschaft vor acht vom 06.10.2025
- Starke Partnerschaften für eine erfolgreiche Wirtschaft weltweit
- Schweigeperiode beginnt


















